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Eppstein: Nachwuchs für den Nonnenwald

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Nach getaner Arbeit: Mitglieder und Freunde der Ehlhaltener „Kohlestibbel“ posieren zwischen den frisch gepflanzten Bäumchen.
Nach getaner Arbeit: Mitglieder und Freunde der Ehlhaltener „Kohlestibbel“ posieren zwischen den frisch gepflanzten Bäumchen. © Benedikt Reiß

Kerbeverein „Kohlestibbel“ unterstützt Pflanzaktion

Ehlhalten . Von der Dattenbachhalle ging es am Samstagmorgen auf direktem Weg in den nahe gelegenen Nonnenwald. Im Gepäck: Werkzeuge wie Pflanzspaten, Einschlaghammer und Setzhacke. Die Ausrüstung war notwendig, denn die über 50 freiwilligen Helfer hatten sich für diesen Tag einiges vorgenommen. Sie alle sind Mitglieder und Freunde der Ehlhaltener Kerbegesellschaft „Die Kohlestibbel“, die diese Pflanzaktion erst möglich gemacht hatten.

Stürme, Hitze und der Borkenkäfer

Insgesamt 275 Setzlinge sollten auf einer 0,4 Hektar großen Fläche eingepflanzt werden. Denn: Den Wäldern im Taunus geht es schlecht. So haben Stürme, lange Dürreperioden und auch der Borkenkäfer den Bäumen in den vergangenen Jahren stark zugesetzt. Besonders hart hat es den Fichtenbestand erwischt. Noch vor drei Jahren habe der Fichtenanteil in der Region bei 19 Prozent gelegen. Mittlerweile seien es nur noch 5 bis 6 Prozent, erklärt Revierförster Peter Lepke vom Forstamt Königstein. „Durch die Wasserknappheit konnte die Fichte dem Borkenkäfer keine Gegenwehr leisten.“ Nun gehe es darum, die freien Flächen wieder aufzuforsten. Als nützlich erweist sich hier ein Fachprogramm, das - auf den jeweiligen Standort zugeschnitten - die entsprechenden Waldentwicklungsziele anzeigt. So wissen die Fachleute genau, wo welche Bäume gepflanzt werden müssen.

Spendenaktion macht’s möglich

Sie haben dieses Vorhaben aktiv unterstützen wollen, so die Kerbegesellschaft. Es gehe schließlich darum, der akuten Bedrohung des Waldes gemeinsam etwas entgegenzusetzen. Der Pflanzung vorausgegangen war deshalb eine von den Ehlhaltenern vergangenes Jahr initiierte Spendenaktion. So konnten alle Setzlinge, deren Pflanzung und die Pflege vollständig aus Spendengeldern finanziert werden.

Lepke, der die Aktion fachmännisch begleitete, hatte Elsbeeren, Bergulmem und Douglasien besorgt. Ziel sei es, einen klimastabilen Mischwald zu errichten. „Mischwälder sind viel resistenter als Nadelwälder“, fügt er hinzu.

Für die Aktion war einiges an Vorbereitung erforderlich. So wurden bereits eine Woche vorher die genauen Pflanzreihen abgesteckt. Zudem gab es eine Einführung für die Teilnehmer. Dank des von Lepke erstellten Pflanzplanes stand dann am Ende auch alles da, wo es hingehört. Über die tatkräftige Unterstützung der Kerbegesellschaft habe er sich sehr gefreut, sagt Lepke und dankt den fleißigen Helfern.

Im Eppsteiner Wald war es die erste Pflanzaktion, aber mit Sicherheit nicht die letzte. Schon Ende des Monats geht es für den Revierförster mit einer Schulklasse der Freiherr-vom-Stein-Schule wieder nach Ehlhalten. So konnten durch die Einnahmen aus der Einschulungsfeier weitere 100 Setzlinge finanziert werden. Diesmal stehen Kiefer, Buche und Eiche auf dem Pflanzplan.

Hoffnung auf einen neuen Kerbebaum dürfen sich „Die Kohlestibbel“ indes nicht machen. Dafür brauche es, laut Lepke, schon 60 bis 80 Jahre Geduld. Immerhin: Der Termin für die diesjährige Ehlhäller Kerb steht schon fest. Diese wird von Samstag, 30. September, bis Montag, 2. Oktober, gefeiert. phf

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