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Eppstein: Stadttour mit „Lauschstationen“, ein Verkehrsgutachten und Marktschirme

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Kirchengemeinde, Burgschauspieler, Vereine und andere freuen sich über die Mittel aus dem Landesprogramm.
Kirchengemeinde, Burgschauspieler, Vereine und andere freuen sich über die Mittel aus dem Landesprogramm. © Stadt Eppstein

Kommune zieht erste positive Bilanz im Programm „Zukunft Innenstadt“

Eppstein. Die Stadt hatte sich erfolgreich für das Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ beworben und die zugesagten Fördermittel mit Eigenmitteln aufgestockt. Für die Eppsteiner Altstadt konnten und können Geldmittel von 315 000 Euro für eine Aufwertung investiert werden, 250 000 Euro stammen aus Landesmitteln, die Stadt stockte das um 65 000 Euro auf. Auch das ehrenamtliche Engagement in dieser Sache sei „herausragend“ gewesen, lobt Bürgermeister Alexander Simon jetzt in einer ersten Zwischenbilanz, die auch am Montag, 8. Mai dem Ortsbeirat Eppstein vorgelegt wird (19.30 Uhr, Rathaus II).

Großes ehrenamtliches Engagement für Altstadt

Von der Stadtverordnetenversammlung wurde Ende 2021 für kleinere Projekte und Maßnahmen 25 000 Euro für Gastronomie, Vereine, Kirchengemeinden und Stiftungen bereitgestellt. Privateigentümer konnten sich für denkmalkonforme Umbauprojekte bewerben. Genau 17 421 Euro wurden abgerufen. Von den für die Innen- und Außenraumausstattung für die Gastronomie bereitgestellten 8000 Euro wurden 2969 Euro genutzt. Vereine, Kirchengemeinden und Stiftungen haben ihre 12 000 Euro komplett ausgeschöpft. Bei den Privatleuten war es die Hälfte der 5000 Euro. Die nun weiter verfügbaren Gelder von gut 7600 Euro können für andere Projekte und Maßnahmen eingesetzt werden, so Simon.

Auch bei zwei weiteren Projekten gibt es Bewegung. Für das Projekt „Eppstein jederzeit erleben - Stadtrundgang mit Lauschtour“ wurden bis zu 30 000 Euro bereitgestellt. Eine ehrenamtliche Projektgruppe ist aktiv. Sie hat sich eine Wegeführung rund um und durch die Stadt ausgedacht. Auf der Strecke wird es an mehreren Orten die Möglichkeit geben, sich Geschichten anzuhören.

Auch die Erstellung eines Verkehrskonzeptes für die Altstadt ist auf dem Weg. Hierfür wurden rund 40 000 Euro eingeplant. Ein Verkehrsgutachter soll die Entwicklungen der vergangenen Jahre bewerten und eine Konzeption mit Ideen und Vorschlägen erarbeiten. Vor allem sollen andere Parkraumkonzepte geprüft und möglicherweise sogar „andere Fahrbeziehungen im innerstädtischen Bereich geschaffen werden können, die die Altstadt entlasten“, teilt Simon mit. Im ersten Schritt soll es bis zum Jahr 2024 zu einer Verkehrserhebung mit Bewertung der Verkehrssituation kommen.

In der Bewerbung für das Landesprogramm hieß es auch: „Der Wernerplatz und der Gottfriedplatz sind die beiden Herzmuskel der Altstadt. Für beide historischen Plätze sollen einheitliche und ansprechende Schirme angeschafft werden.“ Die Idee stammt von der ehrenamtlichen Gruppe Initiative „Eppstein lebt!“ Die Denkmalbehörden wurden eingebunden. Es gab mehrere Gespräche und Anfang 2023 einen Ortstermin auf dem Gottfriedplatz. Die Denkmalbehörden formulierten weitere Anforderungen, baten um weitere Informationen, wiesen auf den Erhalt bestehender Sicht- und Blickachsen hin. In einem Schreiben wurde deutlich gemacht, dass es über den heutigen Gottfriedplatz historisch keine Sichtbeziehung zur Burg gab, weil hier bis in die 1970er Jahre Häuser standen. „Die Denkmalbehörden erkennen das Engagement an, konnten aber das Projekt insgesamt nicht befürworten“, so Simon. Jedoch seien sie kompromissbereit. So heißt es in der abschließenden Stellungnahme: „Schirme sind grundsätzlich vorstellbar, jedoch nicht in der geplanten Größe und im vorgesehenen Ausmaß. Wir müssen daher leider mitteilen, dass für die vorgestellte Variante eine Zustimmung nicht in Aussicht gestellt werden kann. Die städtebauliche, räumliche Wirkung der ehemaligen Gebäude an diesem Standort wird durch die geplanten Schirme nicht wiederaufgenommen. Diese wirken vielmehr als neuzeitlicher Fremdkörper und fügen sich nicht in die Platzbebauung ein.“ Material, Farbigkeit, Größe und Lage sollten sich dem Platz und seiner umgebenden Bebauung unterordnen und nur dezent wirken, heißt es noch. In diesen Richtung soll nun ein Beschluss folgen, 100 000 Euro sollen zur Verfügung gestellt werden.

Spielplatz erneuern für Jung und Alt

Mit weiteren Finanzmitteln soll auch das Projekt „Spielplatz Woog und Wooganlage - generationenübergreifender Burgblick“ unterstützt werden. Die Anlage an der Rossertstraße soll vergrößert und um ein Element für Jung und Alt ergänzt werden. Gemeinsam mit Bürgern wurde eine neue, zeitgemäße Konzeption erstellt. Ortsvorsteherin Eva Waitzendorfer-Braun hatte eine Umfrage erarbeitet und kam ins Gespräch mit Kindern. Das Projekt soll mit Mitteln aus dem Landesprogramm Zukunft Innenstadt mit einem Betrag von bis zu 85 000 Euro unterstützt und gefördert werden. Für die Neugestaltung des Spielplatzes stehen 60 000, für den Kauf von Doppelliegebänken oder ähnlichen Objekten sowie die Anlage eines Stichweges 25 000 Euro zu Verfügung. red

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