Eppstein: Weniger Betrüger, mehr Vandalen
Burgstadt Nummer zwei der sicheren Orte
Eppstein. Die Zahl der Straftaten in der Burgstadt ist im vergangenen Jahr um 16 Fälle auf 373 zurückgegangen. Freilich wurde auch ein geringerer Anteil der Fälle geklärt, denn die Aufklärungsquote sank gegenüber dem Vorjahr von 65,6 auf 63,8 Prozent. Dies geht aus der jetzt veröffentlichen Polizeistatistik hervor.
Allerdings ist die Schlussfolgerung nicht zwingend, dass die öffentliche Sicherheit zugenommen hätte. Diese Aussage verbietet sich, weil die Veränderung sehr gering ausfällt und solche Dinge auch oft von Zufällen abhängig sind. Außerdem hat der Rückgang vor allem damit zu tun, dass es 24 Fälle von Betrug weniger gab als im Jahr zuvor. Hinter den 50 registrierten Vergehen stecken oft Serientäter, die bestellte Ware nicht bezahlen oder bezahlte Ware nicht liefern. Dies hat aber mit der Sicherheit in der Eppsteiner Öffentlichkeit nicht viel zu tun - und diesen Gefahren können sich die Bürger auch zum Teil entziehen.
Anderen Straftaten nicht, zum Beispiel der Sachbeschädigung. Das ist das häufigste Delikt überhaupt, in Eppstein wie im Kreis. Und die Kurve in der Burgstadt zeigt nach oben: 30 Fälle waren es 2020, 43 Fälle 2021, 47 im Vorjahr. Die Aufklärungsquote hat sich gebessert, aber immer noch wird nur jeder vierte Täter erwischt. Zugenommen haben auch die Fälle von schwerem Diebstahl, von 42 auf 46 Fälle, dahinter verbergen sich oft Autoknacker und Einbrecher. Dies beeinträchtigt das Sicherheitsgefühl erheblich, die Aufklärungsquote liegt bei schlechten 15,2 Prozent. Dabei ist das im Vergleich noch ein guter Wert, für die meisten anderen Kommunen im Kreis liegt er bei unter 10 Prozent. Ein Fall wird zum schweren Diebstahl dadurch, dass ein Hindernis überwunden werden muss.
Eher wechselnd ist der Trend bei der Körperverletzung. 2020 gab es 30 Fälle, 2021 waren es 29, 2022 schließlich 33. Immerhin werden diese Taten fast immer aufgeklärt - eben weil der Täter den Opfern meist bekannt ist. Dabei ist die Polizei schon froh, dass frühere Befürchtungen nicht eingetreten sind, dass die Körperverletzung zum häufigsten Delikt überhaupt werden könnte.
Im Vergleich der Kommunen steht Eppstein sehr gut da. Für diese Vergleiche gibt es die Häufigkeitszahl, das ist die Menge der Straftaten, hochgerechnet auf 100 000 Einwohner. Sie liegt in Eppstein bei 2728, im Main-Taunus-Kreis steht nur Liederbach besser da. Der Durchschnitt für den Landkreis wird mit 3992 angegeben, für Hessen mit 5885. 41,7 Prozent der ermittelten Tatverdächtigen in Eppstein hatten keinen deutschen Pass, das ist ein im Vergleich hoher Wert. bt