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Rasen bewässern ist nun verboten

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Auf einen saftiggrünen Rasen müssen Kelkheimer unter Umständen in der nächsten Zeit verzichten: Die Stadt hat den Wassernotstand ausgerufen und ahndet Verstöße.
Auf einen saftiggrünen Rasen müssen Kelkheimer unter Umständen in der nächsten Zeit verzichten: Die Stadt hat den Wassernotstand ausgerufen und ahndet Verstöße. © dpa

Die Stadt Kelkheim hat den Wassernotstand ausgerufen. Das hat Folgen für die Bürger, vor allem für Gartenbesitzer.

Kelkheim -Schon seit einigen Tagen ist die "Wasserampel" auf Rot, aber nun macht die Stadt richtig ernst. Denn die Versorgung mit Trinkwasser ist in Gefahr, wie Bürgermeister Albrecht Kündiger mitteilt. Deshalb ist es ab sofort verboten, Leitungswasser für Dinge zu benutzen, die nicht unbedingt notwendig sind. Wer dagegen verstößt, riskiert ein Ordnungsgeld.

Erstmals wird die "Gefahrenabwehrverordnung über die Einschränkung des Wasserverbrauchs bei Notständen in der Wasserversorgung" im Kelkheimer Stadtgebiet ausgerufen. Damit ist die Stadt wohl die erste Kommune im Main-Taunus-Kreis.

Maßvolles Gießen ist erlaubt

Der Wassernotstand gilt für das gesamte Stadtgebiet gleichermaßen. Die öffentliche Wasserversorgung ist gefährdet. Gemäß der Gefahrenabwehrverordnung gelten nun folgende Verbote: Wasser aus öffentlichen Trinkwasserleitungen darf nicht mehr verschwendet oder aufgespeichert werden. Es darf nicht mehr für folgende Zwecke verwendet werden:

- zum Beregnen von Hof-, Straßen- und Wegeflächen, Rasen- und Grünflächen, Parkanlagen - mit Ausnahme von Neuanpflanzungen in der Anwuchsphase -, Spiel- und Sportstätten, Terrassen, Dächern, Wänden, Anlagen und Bauwerken. Das maßvolle Gießen von Balkon-, Kübel- und Gartenpflanzen ist von dem Verbot nicht erfasst;

- zum Betreiben von künstlichen Springbrunnen, Wasserspielanlagen, Wasserbecken, privaten Schwimmbecken und ähnlichen Einrichtungen;

- zum Kühlen oder Reinigen von Anlagen und Gegenständen am fließenden Wasserstrahl oder durch Berieseln sowie zum Betrieb von Klimaanlagen;

- zum privaten oder gewerblichen Waschen und Abspritzen von Fahrzeugen aller Art, soweit dies nicht aus Gründen der öffentlichen Sicherheit und Ordnung erforderlich ist.

Zusätzlich kann der Magistrat Sperrzeiten für die Trinkwasserbereitung festlegen.

Bisherige Aufrufe haben nicht viel gebracht

Leider zeigten die bisherigen Aufrufe zum Wassersparen der vergangenen Wochen nicht den gewünschten Erfolg, befindet Kündiger. Die Maßnahmen seien notwendig, da die Stadt sonst bald den Wasserbedarf nicht mehr decken könne. Die Restkapazitäten in den Hochbehältern hätten sich drastisch reduziert. Gleichzeitig lasse sich die Förderleistung der stadteigenen Brunnen nicht mehr erhöhen. Zudem erreicht der Trinkwasserverbrauch derzeit Spitzenwerte, und das trockene Wetter hält unvermindert an. Vor allem nachts sei der Verbrauch zu hoch, sagt Kündiger, was wohl daran liegt, dass viele Leute automatische Berieselungsanlagen in ihrem Garten betreiben. "Wir appellieren an die Vernunft der Bürger." Und man hofft auf Regen, aber der ist nicht in Sicht. red/wal

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