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„Aufstehen und zusammenhalten“

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Weltoffenheit statt Abschottung forderte Sven Giegold zu Beginn seiner Rede beim Neujahrsempfang der Grünen im Eschborner Rathaus.
Weltoffenheit statt Abschottung forderte Sven Giegold zu Beginn seiner Rede beim Neujahrsempfang der Grünen im Eschborner Rathaus. © Hans Nietner

Der Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kreistag, Albrecht Kündiger, forderte beim Neujahrsempfang dazu auf, den CDU-Landrat Michael Cyriax wiederzuwählen.

Die Empfehlung, den CDU-Landrat des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax, wieder zu wählen und die Aufforderung der Alternative für Deutschland (AfD) im wichtigen Wahljahr 2017 eine klare Absage zu erteilen: Das waren die herausragenden Botschaften beim Neujahrsempfang, zu dem Bündnis 90/Die Grünen, Ortsverband Eschborn und Kreisverband Main-Taunus, in das Eschborner Rathaus eingeladen hatten.

Großes Interesse

Mit nahezu 200 Besuchern war fast ein Drittel an Personen mehr gekommen als in den vergangenen Jahren. Dafür waren wohl drei Faktoren ausschlaggebend. Erstens: die Bedeutung des Jahres 2017, vor allen Dingen durch die Bundestagswahl im September, bei der es nach dem Appell des Fraktionsvorsitzenden der Grünen im Kreistag, Albrecht Kündiger, „um die Verteidigung der humanitären Werte unserer Welt geht“. Zweitens: die hohe Erwartungshaltung an den Gastredner Sven Giegold, den finanz- und wirtschaftspolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Europäischen Parlament (siehe unten stehende Info-Box). Und drittens: der Auftritt des als „Pianist aus den Trümmern“ international bekannt gewordenen palästinensisch-syrischen Beethovenpreisträgers für Menschenrechte, Aeham Ahmad.

Verlässlich

Kreis-Grünen-Chef Albrecht Kündinger, der sich auch als Kelkheimer, „der schönsten Stadt in ganz Deutschland mit einem tollen Bürgermeister“, vorstellte, sagte, dass er vor einem Jahr noch nicht daran gedacht habe, „dass wir in einer Koalition stehen“. Zudem sei das Bündnis mit der CDU und der FDP im Kreistag eine Verbindung „mit einer verlässlichen Zusammenarbeit in den ersten Monaten auf vielen Gebieten“.

Kündiger: „Es ist zum Beispiel ein Unterschied, ob die Grünen dabei sind, wenn es um das Thema Integration geht, oder ob sie nicht dabei sind.“ Kündiger warb für die Wiederwahl des von der CDU gestellten Landrats des Main-Taunus-Kreises, Michael Cyriax, bei den Direktwahlen in diesem Jahr.

Mit dem Blick auf die Bundestagswahl forderte Kündiger auf, „die weg zu halten, die unsere Gesellschaft spalten wollen“. Sein Appell: „Aufstehen; Zusammenhalten und den Leuten eine klare Absage erteilen.“

Landrat Michael Cyriax bekannte, dass es für ihn „etwas Neues ist, beim Neujahrsempfang der Grünen zu sprechen“. Dies würde sich wohl durch die gute Zusammenarbeit erklären. Cyriax nahm Stellung zum Fahrplanwechsel des MTV-Busse und der damit verbundenen Auftragsvergabe an zwei neue Busunternehmen, die ebenso wie der aktuelle Busfahrerstreik zu erheblichen Problemen führte. Er kritisierte, dass man „auf Gedeih und Verderb“ Ausschreibungen vornehmen würde, anstatt darauf zu verzichten und damit viel Geld zu sparen. Der Landrat brach eine Lanze „für die Busfahrer, die jeden Morgen unsere Kinder transportieren und für diese verantwortungsvolle Aufgabe auch entsprechend honoriert werden müssen“.

Viel Positives

Der Eschborner Erste Stadtrat, Thomas Ebert von den Grünen, hatte bei seiner Begrüßung bedauert, dass Eschborn zuletzt nur durch seine Skandale bekannt geworden sei: „Das tut uns nicht gut, weil es viel Positives, das hier geleistet wird, überschattet.“ Für das Positive führte er das neue Regionalpark-Projekt „Rinderwiesen“ und die damit verbundene Erweiterung des Naherholungsgebietes Arboretum an. Ebert hofft, dass 2017 an dem wichtigen Wirtschaftsstandort Eschborn „Lösungen erfolgen, wie immer sie auch aussehen mögen, damit sich die Atmosphäre nicht so vergiftet“.

Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kordula Schulze-Asche freute sich über ein „gutes neues Spitzenteam auf Bundesebene“, das einen guten Start in 2017 verspreche, und über den neuesten Hessentrend, nach dem die Grünen mit 14 Prozent um 3 Prozentpunkte über dem Ergebnis der letzten Landtagswahl liegen.

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