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Bäckerei Volk: Tradition in sechster Generation

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Bereits in der sechsten Generation betreibt Carsten Volk die Wickerer Traditionsbäckerei. Gemeinsam mit Ehefrau Simone erhielt er die Stadtplakette in Gold.
Bereits in der sechsten Generation betreibt Carsten Volk die Wickerer Traditionsbäckerei. Gemeinsam mit Ehefrau Simone erhielt er die Stadtplakette in Gold. © Sascha Kröner

Vor 175 Jahren wurde die Bäckerei Volk in Wicker eröffnet. Noch heute ist sie ein Familienbetrieb, der nun ausgezeichnet wurde.

Wicker - Das Jahr 1848 hat historisches Gewicht: Die Märzrevolution fegte durch die Staaten des Deutschen Bundes und führte zur Wahl der verfassungsgebenden Nationalversammlung in der Frankfurter Paulskirche. Zur gleichen Zeit ließ der Bäcker Franz Volk einen Rundofen in seinem Eckhaus an der Wickerer Hinterstraße errichten und eröffnete einen Laden. Diese Entwicklung hatte zumindest für den Flörsheimer Stadtteil bleibende Folgen. Denn während die Deutsche Revolution niedergeschlagen wurde und der demokratische Nationalstaat zwischenzeitlich scheiterte, konnte die Bäckerei Volk ihre erfolgreiche Arbeit bis heute ohne Unterbrechung fortsetzen.

Im Jahr des 175. Bestehens betreibt Bäckermeister Carsten Volk das Geschäft nun bereits in der sechsten Generation. Für diese ausdauernde Unternehmensgeschichte erhielt der Betrieb kürzlich im Rahmen des Bürgerempfangs die Stadtplakette in Gold. Die besondere Auszeichnung ist ein weiterer Höhepunkt in der langen Historie des Familienunternehmens. Diese fortzuführen, war jedoch nicht immer leicht.

Die Bäckerei Volk - Schwierige Suche nach Gesellen trübt Jubiläum

Im Juni 1949 wurde das Geschäft, das zu diesem Zeitpunkt bereits in der vierten Generation betrieben wurde, auf Barbara Volk (geborene Allendorff) übertragen. Sie hatte laut Firmenchronik bereits während des Krieges den Betrieb unter schwierigsten Bedingungen und zum Teil mit fremden Bäckergesellen am Laufen gehalten und war nach dem Tod von Ehemann Karl Volk auf sich gestellt. Unterstützung bekam sie allerdings bald von ihren drei Söhnen Robert, Edmund und Karl-Heinz. Nach dem Tod von Robert Volk übernahmen im Dezember 1992 Ehefrau Maria (geborene Martus) und Sohn Carsten die Führung. Zwei Jahre später eröffnete die erste Filiale in Flörsheim, deren Leitung Carsten Volks Ehefrau Simone (geborene Luger) übernahm.

Carsten Volk und seine Frau Simone sind noch unentschlossen, ob sie das 175-jährige Bestehen groß feiern sollen. Eigentlich würden sie das Jubiläum der Bäckerei gerne mit einem angemessenen Fest begehen. Doch der Arbeitsalltag lasse dies kaum zu - vor allem, weil Mitarbeiter schwer zu finden seien, erklärt Carsten Volk. Der Betrieb suche schon seit Monaten nach einem Gesellen. „Man kriegt keine Leute“, hat der Wickerer festgestellt. Ob die Bäckerei künftig als Familienbetrieb fortbesteht, werden irgendwann die drei Kinder Niklas, Malena und Celia entscheiden. Dann könnte der Betrieb vielleicht das 200. Jubiläum in der siebten Generation feiern. (sas)

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