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Flörsheim: „Es ist schön geworden“

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Milan Kostelac und Sohn Mischa sind von den neuen Sitzmöbeln im Stadtgarten begeistert. FOTO: kröner
Milan Kostelac und Sohn Mischa sind von den neuen Sitzmöbeln im Stadtgarten begeistert. © Kröner

Der umgestaltete Stadtgarten wurde offiziell wiedereröffnet - das Wasserspiel fehlt noch.

Flörsheim -Füße hoch und den Blick über die grüne Wiese schweifen lassen. So lagen Milan Kostelac und sein vier Jahre alter Sohn Mischa am Samstag auf einer der drehbaren Liegebänke im Stadtgarten. Die neuen Parkmöbel kamen bei Vater und Sohn sehr gut an. Aber auch der Rest der Neugestaltung fand die Zustimmung der beiden regelmäßigen Besucher. „Es ist schön geworden“, urteilte Milan Kostelac. Besonders gut gefalle ihm, dass die Fläche des Stadtgartens durch einen zusätzlichen Weg unterteilt wird. „Das ist jetzt nicht mehr so ein Riesenplatz“, meinte der Flörsheimer.

„Es sieht frisch aus“, urteilte eine andere Besucherin der Grünanlage, die am Wochenende nach mehreren Wochen der Umgestaltung wieder eröffnet wurde. Tatsächlich wirkten die neu befestigten Wege hell und sauber und alle Beete rund um die zentrale Wiese machten eine gepflegten Eindruck. Als auffälligste Neuerungen sprangen die vier großen Liegen und die neue Wegstrecke ins Auge. Der zusätzliche Pfad verbindet die Seiten des bisherigen Rundwegs quer über die Wiese. Der nördliche Wegrand ist mit hohen Muschelkalksteinen eingefasst. Direkt dahinter wächst eine Reihe von Rosenbüschen, die besonderen Ehejubiläen gewidmet wurden.

Der erste Eindruck der Neugestaltung wirkt jedoch nicht so revolutionär, wie es einige der offiziellen Zahlen vermuten lassen: Nach Angaben der Stadt wurden im Zuge der Maßnahme 13000 Stauden, Gräser und Farne sowie 650 Bäume und Sträucher angepflanzt. Wer nun jedoch erwartet, dass sich der Stadtgarten in deinen Stadtwald verwandelt hat, der muss feststellen, dass die optische Wirkung der Grünfläche größtenteils gleich geblieben ist. Eine Nachfrage bei der zuständigen Architektin Cornelia Kreisel ergab, dass die Betonung bei 650 Bäumen und Sträuchern vor allem auf Sträuchern liegt. Die Fachfrau verwies auf die vielen „grünen Punkte“, die sich auf den Hügeln rund um die Wiese erheben. Viele müssen in den kommenden Wochen noch zu voller Blüte wachsen. Cornelia Kreisel machte deutlich, dass die Größenverhältnisse im Park bewusst beibehalten worden seien. Bei Esskastanien, die als Teil der „Essbaren Stadt“ (siehe Info) gepflanzt wurden, habe man darauf geachtet, dass sich diese Stämme eher in die Breite entwickeln. Zur Begrünung kommt auch noch ein Blumenkübel in Form eines Schiffes, der an des Flörsheimer Stadtwappen erinnert. Der besondere Blickfang wurde von dem Flörsheimer Gewerbetreibenden Bernd Dasbach gestiftet. Neue Lampen mit LED-Technik runden das Bild ab.

Die Kosten für die bisherigen Landschaftsarbeiten belaufen sich auf rund 415 000 Euro. Damit ist allerdings nicht das komplette Konzept für die Neugestaltung des Stadtgartens umgesetzt. Der ursprüngliche Plan sah ein Wasserspiel im südlichen Parkabschnitt vor. Außerdem sollten die Wege anstatt der derzeitigen Schotterfläche mit einer wasserdurchlässigen Asphaltdecke erneuert werden. Beide Schritte mussten mit Rücksicht auf den Flörsheimer Haushalt zurückgestellt werden. „Nach Ausschreibung und Planung gingen Ukraine-Krieg und Materialknappheit los“, erläutert Architektin Kreisel. Kosten explodierten. Die Umsetzung der gesamten Maßnahme wäre deshalb mehr als doppelt so teuer wie die bisherigen Schritte. Nach Angaben der Architektin steigen die Kosten mit Wasserspiel und Wegen auf rund eine Million Euro. Die offen gebliebenen Arbeiten sollen „mit Hochdruck“ umgesetzt werden, erklärte Erste Stadträtin Renate Mohr (GALF) auf Nachfrage. Einen genauen Zeitplan gibt es bisher aber noch nicht. sas

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