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Flörsheim: Gratis Gänsehaut und kostenloses Gruseln

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Mit ihrem unheimlichen Kostüm von Alice im Wunderland samt Kaninchenmaske gewann Dana Keller den ersten Platz beim Kostümwettbewerb in der Rangierbar.
Mit ihrem unheimlichen Kostüm von Alice im Wunderland samt Kaninchenmaske gewann Dana Keller den ersten Platz beim Kostümwettbewerb in der Rangierbar. © Kröner

Das Halloween-Horror-Labyrinth in der Rangierbar lockte am Wochenende wieder zahlreiche Unerschrockene in ausgefallenen Kostümen an.

Flörsheim - Die Menschenschlange, die sich am Samstagabend vor dem Güterschuppen bildete, reichte fast bis auf den angrenzenden Bahnsteig. Kein Wunder. Schließlich gab es in den Räumen des Flörsheimer Jugendtreffs etwas umsonst. Der Verein Krake bot allen Besuchern, die sich ins Gebäude wagten, gratis Gänsehaut und kostenloses Grauen. Einmal im Jahr verwandeln die Ehrenamtler die städtische Immobilie in eine Mutprobe, die Halbstarke kleinlaut werden lässt und Erwachsenen ein nervöses Kichern entlockt.

Der Weg ins Halloween-Horror-Labyrinth des Vereins führte über die Terrasse des Güterschuppens. Auf den ersten Metern im Freien blieb noch etwas Zeit, um ein letztes Mal durchzuatmen und sich zu sammeln. Dann wurden der Nebel dichter und die unheimliche Geräuschkulisse lauter. Hinter der Tür mischten sich gruselige Musik und Stimmen vom Tonband mit den spitzen Schreien der Besucher, die bereits weiter vorne in den Gängen erschreckt wurden.

Animierte Schauerkulissen dank Druckluft und Lichtschranken

Doch es war zu spät, zum Umkehren. Gleich hinter der nächsten Ecke wartete die erste der aufwendigen Kulissen, die die Helfer in tagelanger Arbeit aufgebaut hatten: Der Blick fiel auf eine große Guillotine - passend zum diesjährigen Thema Spukschloss. Das historische Fallbeil war aber mehr als bloße Dekoration. Sobald man sich der Konstruktion näherte, sauste die Klinge herab und ließ einen abgeschlagenen Kopf in einem Korb fallen. Wer einen Moment abwartete, bevor er sich weiter wagte, der konnte beobachten, wie das Beil wieder nach oben gezogen wurde und der Kopf zurück in die Ausgangsposition fuhr. Zahlreiche Effekte waren nämlich mit Druckluft gesteuert und durch Lichtschranken automatisiert.

Der weitere Weg führte vorbei an einer abstoßenden Tafel, bei der Maden und Körperteile aufgetischt wurden. Ein Kopf sprang aus einem Fass und unheimliche Monsterhände tauchten unvermittelt hinter einem Vorhang auf. Optisch eindrucksvoll wirkte auch ein Skelett, das eine neongelb leuchtende Flüssigkeit in einen Holzbottich spuckte. Zum großen Finale klapperten Waffen und Teile einer Ritterrüstung an der Wand, bevor ein weiteres Skelett auf einer Streckbank in die Höhe gezogen wurde. Für den besonderen Grusel sorgten die aufwendig verkleideten menschlichen Erschrecker, die in dunklen Ecken auf die Besucher lauerten. Viel Arbeit in ihre Halloween-Verkleidung investierten nicht nur die Aktiven des Vereins Krake. Im Rahmen der anschließenden Party in der benachbarten Rangierbar prämierten die Ausrichter die besten Kostüme der Gäste.

Pestdoktor und Alice im Wunderland für Kostüme prämiert

Bei der Preisverleihung für Kinder und Jugendliche gewann der 16 Jahre alte Ian Lang, der als Pestdoktor mit Schnabelmaske in die Rangierbar gekommen war. Die spätere Auszeichnung für Erwachsene ging an Kandierin Dana Keller, die die Jury als unheimliche Version von Alice im Wunderland überzeugte. Als Nordamerikanerin sei Halloween für sie ganz normal, berichtete die Frau in der Kaninchenmaske. Sie sei maskiert durch die Straßen gezogen, bis sie 21 Jahre alt war, und habe schon immer gerne Horrorfilme geschaut.

Während in der Rangierbar nach der Preisverleihung weiter gefeiert wurde, hatte ein Teil der Helfer bereits mit dem Abbau des Horror-Labyrinths im Jugendtreff begonnen. Trotz des kurzen Vergnügens nahmen die Helfer gerne eine Woche Aufbau in Kauf. „Wenn man sieht, wie viel Spaß die Kinder haben, ist es das wert“, fand Mitstreiter Thorsten Draisbach. (sas)

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