Flörsheim: "Lebenslauf"-Zukunft ist noch ungewiss

Bei der Neuauflage nach zweijähriger Pause gab es deutlich weniger Teilnehmer als früher
Flörsheim -Die Feierlichkeiten für den Verlobten Tag starteten nicht erst mit dem Vermächtniskonzert am Sonntagabend. Seit zehn Jahren beginnen die Veranstaltungen im Rahmen des Flörsheimer Feiertags bereits samstags mit dem "Lebenslauf". So auch am vergangenen Wochenende. Rund 100 Menschen gingen an den Start und stärkten damit Hilfsprojekte, die aus den Einnahmen der Laufveranstaltung unterstützt werden. Als "klein aber fein" bezeichnete Initiator Michael Frost das diesjährige Ergebnis. Es war der erste "Lebenslauf" seit zwei Jahren, der wieder in gewohnter Form auf dem Gallus-Platz starten konnte. Dennoch ist die Zukunft der Veranstaltung ungewiss.
Michael Frost rief den "Lebenslauf" im Jahr 2012 als Teil der Feierlichkeiten zum Verlobten Tag in Leben. Er habe den sportlichen Programmpunkt im Rahmen seiner Tätigkeit für die Kirche betreut, erläutert der laufbegeisterte Gemeindereferent. Neben seinen beruflichen Pflichten sei der "Lebenslauf" quasi eine Kür gewesen, sagt Frost, der sich in seiner Arbeitszeit um Sponsoren, Werbung und Absprachen mit dem Ordnungsamt kümmern konnte. Nun verlässt der Planer des Laufangebots die Mainstadt. Nach 22 Jahren in Flörsheim zieht Michael Frost bekanntlich im September mit seiner Familie nach Frankfurt, wo er eine neue Stelle übernimmt. Wie es ab kommendem Jahr mit dem "Lebenslauf" weitergeht, sei noch nicht raus, sagt der Gemeindereferent auf Nachfrage. Viele regelmäßige Teilnehmer hätten sich bereits dafür ausgesprochen, die Veranstaltung beizubehalten. Auch die Aussage, dass der Lauf zum Verlobten Tag gehöre, hat Frost schon vernommen. "Die Überlegungen laufen", sagt der langjährige Leiter des Planungsteams. Vielleicht werde die Veranstaltung künftig stärker bei der DJK Flörsheim angesiedelt, die bisher bereits in die Vorbereitungen eingebunden war. Er selbst könne sich vorstellen, künftig am Veranstaltungstag zu helfen, wenn seine neue Stelle dies zulasse, sagt Michael Frost. Die Organisation im Vorfeld müssten jedoch andere übernehmen.
Mit insgesamt etwa 100 Läuferinnen und Läufern erreichte der diesjährige Lauf nur etwa ein Drittel des Zuspruchs von vor Corona. "Das liegt an den Ferien und an Corona", vermutet Michael Frost, der trotzdem zufrieden ist. Die Ausrichter seien froh, auf den Gallus-Platz zurückzukehren, und alle Teilnehmer seien glücklich gewesen. Die Läufer hatten die Wahl zwischen einem zehn Kilometer lange Hauptlauf, einem fünf Kilometer langen Jedermannlauf sowie einem 2,6 Kilometer langen Einsteigerlauf. Auf einen Kinderlauf sei verzichtet worden, weil viele Familien in den Ferien verreist sind.
In den vergangenen zehn Jahren hat der "Lebenslauf" bereits viel Gutes bewirkt. Beträge in Höhe von 2000 oder sogar 5000 Euro konnten jährlich aus den Einnahmen gespendet werden. Laut Michael Frost gingen seit 2012 rund 35 000 Euro an wohltätige Zwecke. Der diesjährige Spendenbetrag steht noch nicht fest. Die Gelder sollen dem Verein "Frauen helfen Frauen" und einem Flörsheimer Projekt für Barrierefreiheit zugute kommen. sas