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Flörsheim: Manche halten es für ungerecht

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Damit dem Schleichverkehr durch die Keltenstraße ein Riegel vorgeschoben werden kann, wurde versuchshalber eine Sperre aus Richtung der Ortseinfahrt installiert.
Damit dem Schleichverkehr durch die Keltenstraße ein Riegel vorgeschoben werden kann, wurde versuchshalber eine Sperre aus Richtung der Ortseinfahrt installiert. © Kröner, sascha

Verkehrszählung untermauert den Anlass für eine probeweise eingeführte Sperrung in der Keltenstraße.

Weilbach -Die Messungen in der Keltenstraße würden „in keinster Weise“ eine Sperrung rechtfertigen - so urteilte die ehemalige Ordnungsamtsleiterin Heike Schiller im vergangenen Jahr. Die Verwaltungsmitarbeiterin wollte vermeiden, dass aufgrund von Beschwerden vorschnell in die Verkehrsregelung eingegriffen wird. Anwohner aus der Keltenstraße hatten damals beklagt, dass der verkehrsberuhigte Bereich den Charakter einer Durchgangsstraße habe, weil viele Autofahrer die Strecke als Abkürzung nutzen. Nun hat die Verwaltung die Situation überprüft und dabei festgestellt, dass ein Sperrung der Zufahrt aus Richtung L 3265 durchaus Sinn macht.

Worum geht es genau? Die Keltenstraße, die am östlichen Ortsrand entlang des Weilbacher Friedhofes verläuft, ist als verkehrsberuhigter Bereich festgelegt. Per Beschilderung war die Durchfahrt von Seiten des Ortseingangs an der L 3265 bisher untersagt. Eine Ausnahme galt für Anlieger. Die Freien Bürger (dfb) beantragten im Vorjahr, den Durchgangsverkehr durch weitere Maßnahmen zu verringern. Weil die Keltenstraße missbraucht werde, um auf kürzestem Weg von der Ortseinfahrt aus Richtung Hattersheim nach Eddersheim zu gelangen, sollte die Durchfahrt durch bauliche Maßnahmen gesperrt werden. Die Verkehrskommission sprach sich für eine vorübergehende Sperrung zu Testzwecken aus. In der jüngsten Sitzung lagen nun die Ergebnisse dieser Testphase vor. Die stellvertretende Ordnungsamtsleiterin Nadine Spiegel erläuterte, dass die nördliche Einfahrt in die Keltenstraße vom 22. Juli bis Ende Januar gesperrt war. Eine Verkehrszählung vor der Sperrung habe ergeben, dass in einem Zeitraum von etwas mehr als einer Woche 3164 Fahrzeuge in der Keltenstraße unterwegs waren. 1903 Fahrzeuge kamen aus Richtung des Ortseingangs an der L 3265 und 1261 Fahrzeuge aus Richtung der Frankenstraße. Während der Sperrung der Durchfahrt zählte das Ordnungsamt im gleichen Zeitraum nur noch 1435 Fahrzeuge - 1071 bogen aus Richtung der L 3265 in den verkehrsberuhigten Bereich ein und 364 aus Richtung Frankenstraße. Der Verkehrsfluss hat sich also halbiert. Nadine Spiegel sprach von einer „großen Auswirkung“. Die Verwaltung wolle die Sperrung am nördlichen Ende der Straße deshalb beibehalten. Kritik gab es in der Verkehrskommission vom Weilbacher Werner Duchmann. Provokant fragte der FDP-Mann, ob man diese Sperrung auch für die Schulstraße machen könne. Aus seiner Sicht sei die Maßnahme in der Keltenstraße ungerecht, weil sich der Verkehr auf angrenzende Straßen verlagere. „Tolle Sache für die, die jetzt weniger Verkehr haben, während andere mehr bekommen“, meinte Duchmann.

Nadine Spiegel wies darauf hin, dass es sich bei der Keltenstraße im Gegensatz zu anderen Straßen um einen verkehrsberuhigten Bereich handelt. Bürgermeister Dr. Bernd Blisch (CDU) erläuterte, dass es während der bisherigen Sperrung keinen Aufschrei gegeben habe. „Es war gleich akzeptiert“, so Blisch. sas

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