Flörsheim: Unterkunft für Geflüchtete an der Weiherstraße

In einer Containeranlage an einer Sackgasse werden 120 Personen untergebracht.
Flörsheim -Als vor einigen Wochen Landrat Michael Cyriax (CDU) sowie Bürgermeister aus dem Main-Taunus-Kreis einen Brandbrief an die Bundesregierung schickten, um auf die zunehmende Problematik bei der Unterbringung der Flüchtlinge hinzuweisen, gab es dafür nicht nur Zustimmung, sondern auch kritische Stimmen, die das Schreiben als problematisch bezeichneten. Schließlich wurde heftig darüber diskutiert, ob dieser Brandbrief nicht den Wahlkämpfen geschuldet sei, die auf dem Programm stehen: Nämlich bekanntlich für die Landratswahl im Main-Taunus-Kreis am 4. Juni sowie der Landtagswahl am 8. Oktober. Dass Landkreis und Kommunen vor allem personell an die Grenzen der Belastbarkeit stoßen, ist bekannt. Schließlich müssen die Geflüchteten nicht nur untergebracht, sondern auch betreut werden. Außerdem müssen Kinderbetreuungs- sowie Schulplätze zur Verfügung gestellt werden. Die Realität zeigt nun, dass der Brandbrief in vielen Teilen wohl seine Berechtigung hatte.
Erinnert sei in diesem Zusammenhang an die Ereignisse in den Jahren 2015 und 2016, in denen der Kreis nach der ersten großen Flüchtlingswelle den Katastrophenalarm auslöste und Kommunen unter anderem Sporthallen für den Trainingsbetrieb schließen mussten, um dort Unterbringungsmöglichkeiten für geflüchtete Menschen anzubieten. Busweise waren die Flüchtlinge zum Kreishaus gefahren worden, um sie dann dort der Obhut der Kreisbehörde zu überlassen, die sie auf die Kommunen verteilten. Dass es noch einmal zu solchen Situationen kommt, ist eigentlich nicht mehr ausgeschlossen. Denn die Flüchtlingswelle geht weiter und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Dazu kommt, dass mit dem Krieg in der Ukraine weitere Flüchtlinge nach Deutschland kommen. So gibt es erneut für den Landkreis das Problem, in kurzer Zeit genügend Unterkünfte für Geflüchtete zur Verfügung zu stellen. In Flörsheim, Hofheim sowie in Kelkheim werden in den kommenden Wochen und Monaten entsprechende Gebäude oder Containeranlagen bereitgestellt.
Für Flörsheim haben die neuen Zuweisungen von Flüchtlingen vor allem auf den Stadtteil Weilbach sichtbare Auswirkungen. In einer Containeranlage an der Weiherstraße sollen bis zu 120 Personen untergebracht werden, teilte Landrat Michael Cyriax mit.
Die ruhige Sackgasse, an der sich ansonsten private Wohnhäuser sowie Gewerbebetriebe befinden, liegt etwas außerhalb der Ortschaft zwischen Weilbach und Eddersheim. Der Kreis miete die Containeranlage auf drei Jahre, könne den Vertrag aber bei Bedarf verlängern, erläuterte Cyriax. Nach Angaben des Kreishaus-Pressesprechers Johannes Latsch könne die zweistöckige Containeranlage abhängig vom Baufortschritt im Herbst oder Winter belegt werden.
Zudem werde noch ein leerstehendes Mehrfamilienhaus im Stadtteil Keramag-Falkenberg für Flüchtlinge hergerichtet. In der Aussiger Straße, im kleinsten Flörsheimer Stadtteil Keramag-Falkenberg, mietete der Kreis nach einer Mitteilung des Pressesprechers ein leerstehendes Einfamilienhaus an. In dem Gebäude können bis zu 23 Personen untergebracht werden. Das dreistöckige Wohnhaus stehe ab Mitte Mai zur Verfügung. Wegen seiner guten räumlichen Aufteilung sei das Haus besonders für Familien geeignet. Gemietet werde das Objekt auf fünf Jahre und mit einer entsprechenden Verlängerungsoption. meh