1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Taunus

Vollsperrung auf der B8: Großbaustellen führen während Ferienzeit zum „Lockdown“

Kommentare

Hessen Mobil plant zeitgleich zwei Baustellen auf der B 8: Die Deckensanierung samt Vollsperrung zwischen Kelkheim und Königstein führt zum Verkehrs-“Lockdown“.

Kelkheim - Die sich für den Beginn der Sommerferien abzeichnende Deckensanierung samt Vollsperrung der B 8 zwischen Kelkheim und Königstein nimmt Formen an. Jetzt hat Hessen Mobil seine Pläne öffentlich gemacht - inklusive der vorgesehenen Umleitungen. Das macht es für die Autofahrer planbarer, aber vermutlich nicht unbedingt erfreulicher. In den Kelkheimer Sozialen Netzwerken macht sich Sarkasmus breit, ist von einem „Lockdown“ die Rede, einer möchte bereits den „Hubschrauberführerschein“ machen. Denn auch die L 3011 bei Lorsbach ist gesperrt.

Leser Hans-Jürgen Reuling schreibt: „Aufgrund mehrerer Baustellen und Sperrungen wird Kelkheim in den nächsten Monaten mehr Verkehr ertragen müssen.“ Er nennt auch die „anspruchsvollen Bauarbeiten“ in der Ortsmitte Lorsbach. „Wegen der engen Durchfahrt durch den Ortskern nach Langenhain sollen alle Unternehmen auch hier über Eppstein ihren weiteren Weg nehmen.“

Fahrbahnsanierung der B8/B519
Die Fahrbahnsanierung der B 8 © Hessen Mobil

„Lockdown“ auf der Großbaustelle B 8: Beginn bereits am 20. und 22. Juli

Der Meldung aus Wiesbaden ist außerdem zu entnehmen, dass die Vollsperrung der B 8 auf dem ersten Teilstück zwischen der Abfahrt Hornau und dem Johanniswald nicht erst - wie ursprünglich erwartet - am 24. Juli beginnt, sondern bereits zum 22. Juli, also schon am Samstag.

Zudem wird die Bundesstraße im gleichen Zeitraum noch an einer weiteren Stelle zumindest halbseitig dicht gemacht. Laut Hessen Mobil wird bereits vom 20. Juli an die B 8 zwischen dem Main-Taunus-Zentrum (MTZ) und dem Abzweig zur Landesstraße 3014 (Kelkheim/Bad Soden) asphaltiert. Davon allerdings sollten die Verkehrsteilnehmer aus Richtung Königstein zumindest während des ersten Bauabschnitts zwischen Kelkheim und der Kurstadt nur peripher tangiert sein.

Denn egal, ob sie zur Arbeit nach Frankfurt oder zum Shoppen ins MTZ wollen - sie werden wegen der Vollsperrung ohnehin eine Umleitung fahren müssen. Im umgekehrter Richtung gehen viele Schüler aus dem Main-Taunus-Kreis auf Königsteiner Schulen, und es gibt auf der Bahnstrecke immer wieder Probleme. Doch zum Glück sind in diesem Fall Ferien . . . Hessen Mobil skizziert zwei „weiträumige“ Umfahrungen, aus denen die Verkehrsteilnehmer wählen sollen - je nach dem, ob sie zur A 66 wollen oder auf der B 519 weiter in Richtung Hofheim/Rüsselsheim fahren.

„Lockdown“ auf der B 8: Die Umleitungen im Überblick

I. Bauabschnitt, Umleitung A Nach Süden : Wer vom Norden kommend über Königstein zur A 66 und weiter nach Frankfurt oder Wiesbaden will, fährt zunächst wie gewohnt vom Kurstadt-Kreisel aus die Sodener Straße/B 8 hinauf. Dann aber fährt man oberhalb der KVB-Klinik nach Bad Soden ab, biegt in Neuenhain nach links auf die Schwalbacher Straße ein und verlässt so den Sodener Stadtteil. Über die L 3367 geht es an Soden vorbei und weiter auf der L 3014 und L 3266 in Richtung MTZ, wo sich an der Anschlussstelle Höchst die Möglichkeit zur Auffahrt auf die A 66 bietet.

Nach Norden: Verkehrsteilnehmer, die von der A 66 aus hinauf nach Königstein und in den Taunus wollen, nehmen in Gegenrichtung ebenfalls die Strecke über MTZ, Sulzbach und Bad Soden. Sie fahren anschließend nicht über Neuenhain, sondern biegen oberhalb der Kliniken nach rechts ab, um über die L 3015 und die Kronthaler Straße Mammolshain anzusteuern. Durch den Königsteiner Stadtteil geht es zum Kreisel und dann auf vertrautem Weg weiter.

I. Bauabschnitt, Umleitung B Verkehrsteilnehmer, die hingegen von Königstein kommend auf die B 519 und in Richtung Kelkheim und Hofheim weiterfahren wollen, werden bereits am Königsteiner Kreisel abgeleitet und über die B 455, Schneidhain und Fischbach nach Kelkheim geführt, um dort auf die B 519 zu gelangen. Das gleiche gilt auch in umgekehrter Richtung.

Ist der erste, mit rund vier Wochen angesetzte Abschnitt der Fahrbahnsanierung zwischen der Querspange unweit der „Roten Mühle“ bis hinauf zur Altenhainer Straße geschafft, geht es an den mit zwei Wochen angesetzten zweiten Abschnitt. Dazu wird die Vollsperrung nach Norden verschoben. Voll gesperrt wird dann der Streckenteil zwischen der Altenhainer Straße (Johanniswald) und der Abfahrt nach Bad Soden (Königsteiner Straße). Derweil soll die dann erneuerte B 8 unterhalb der Sperrung für den Verkehr wieder freigegeben werden. Auch die Umleitungen werden daran angepasst.

Dass die beiden Maßnahmen zeitgleich laufen, bringt einen großen Vorteil.

Jens Arnold, Dezernent bei Hessen Mobil

Umleitungen auf der B 8: Vollsperrung bringt Vorteile

Während Umleitung A von und zur A 66 unverändert bleibt, fällt die große Schleife über Fischbach bei Umleitung B weg. Stattdessen soll dann die Altenhainer Straße in beide Fahrtrichtungen geöffnet werden und so der Verkehr von und nach Hofheim über den Johanniswald rollen. Das ist der Plan, den sich die Straßenbauer in Wiesbaden zurechtgelegt haben. Ob dem die Autofahrer folgen werden, wird sich zeigen.

B3 wird Ende Juli zur Großbaustelle – das müssen Autofahrer wissen (Symbolfoto)
B8 wird zur Großbaustelle – das müssen Autofahrer wissen (Symbolfoto) © dpa/Uwe Anspach

Die aktuellen Baumaßnahmen in Kronberg oder Ruppertshain lassen einmal mehr erkennen, dass sich der Verkehr seine eigenen Wege sucht. Das werden dann vor allem die Anlieger in Mammolshain, Neuenhain oder auch im Johanniswald mehr oder weniger stark zu spüren bekommen.

Bei Hessen Mobil zumindest scheinen sie von den gefundenen Lösungen und der Kombination der beiden Baustellen überzeugt: „Dass die beiden Maßnahmen zeitgleich laufen, bringt einen großen Vorteil. Die Vollsperrung zwischen Königstein und Altenhain führt zu weniger Verkehr im Bereich der südlichen Maßnahme bei Liederbach. Dadurch kann während der Sommerferien mehr und schneller saniert werden“, unterstreicht Jens Arnold, Dezernent bei Hessen Mobil für Planung und Bau in der Rhein-Main-Region.

„Lockdown“ auf der B 8: Hessen Mobil kommt nicht an Vollsperrung vorbei

Die Behörde nutze zudem extra die verkehrsarme Zeit der Schulferien für die notwendige Sanierung der B 8. Außerdem könnten Asphaltarbeiten bei warmen Temperaturen und trockenem Wetter besser und schneller durchgeführt werden.

Dass Hessen Mobil im Unterschied zur Maßnahme am MTZ bei der Sanierung des fünf Kilometer langen Teilstücks zwischen Kelkheim und Königstein nicht an einer Vollsperrung vorbeikomme - das sei dem Arbeitsschutz geschuldet. Die B 8 sei an dieser Stelle nicht breit genug, um die Sicherheit der Mitarbeiter zu wahren und den Verkehr über halbseitige Sperrungen an der Baustelle vorbeizuführen. (sj)

Auch interessant

Kommentare