Großeinsatz in Hattersheim vergebens - 34-Jähriger ertrink im Main

Im Hattersheimer Stadtteil Okriftel können über 150 Einsatzkräfte schlussendlich nur noch die Leiche eines Mannes bergen, der offenbar alkoholisiert in den Main ging.
Okriftel - Dass am frühen Sonntagabend ein Großeinsatz in Okriftel im Gange war, sprach sich aufgrund des zahlreich eingesetzten Rettungspersonals schnell herum, auch über die Grenzen des Hattersheimer Stadtteils hinaus. Kurz vor 19 Uhr bestätigte ein Sprecher der Polizei Hofheim, dass eine Person im Main untergegangen und bisher nicht wieder aufgetaucht sei. Zu diesem Zeitpunkt waren die Einsatzkräfte bereits eine gute halbe Stunde aktiv. Die Suche nach dem in Not geratenen Mann dauerte insgesamt über drei Stunden an. Am Ende kam jede Hilfe für den Schwimmer zu spät. Die Leiche wurde von Rettungstauchern auf dem Grund des Mains gefunden und anschließend geborgen.
Dabei wurde nichts unversucht gelassen, um ein tragisches Ende abzuwehren. Im Zuge des Einsatzes, an dem sich mehr als 150 Einsatzkräfte beteiligten, wurde auf dem Wasser, am Mainufer sowie aus der Luft intensiv nach dem Schwimmer gesucht. Gegen 18.30 Uhr wurden zunächst die Feuerwehren Hattersheims zusammen mit dem Wasserrettungszug des Main-Taunus-Kreis und die Technische Einsatzleitung sowie Kräfte aus dem Kreis Groß-Gerau alarmiert. Zuvor hatten Angehörige des Schwimmers die Polizei über dessen Notlage informiert. Aus den Schilderungen der Angehörigen sei laut Feuerwehrsprecher Sebastian Baum hervorgegangen, dass der Schwimmer wohl unter dem Einfluss von Alkohol und Drogen im Bereich „An der Fähre“ in den Main gestiegen war.
Suche per Booten, Drohnen, Hubschrauber, Motorrad und zu Fuß bleibt erfolglos
„Die Angehörigen vor Ort waren entsprechend aufgelöst und mussten auch von Feuerwehrrettungskräften betreut werden“, berichtet Baum. Währenddessen wurde eine groß angelegte Suchaktion gestartet. Mit acht Booten, zahlreichen Rettungstauchern, zwei Drohnen, einem Polizeihubschrauber, zwei Motorrädern und zahlreichen Einsatzkräften zu Fuß wurde nach dem Mann gesucht. „Bei einer untergegangenen Person zählt jede Minute“, so Baum. Doch die Minuten wurden zu Stunden. Wurde anfangs noch bei Tageslicht gesucht, setzte gegen 20.20 Uhr die Abenddämmerung ein.
Aus der Luft unterstützten Wärmebildkameras die Suche, außerdem wurden auf den Booten Sonargeräte eingesetzt. „Das sind im Grunde Radare unter Wasser, die dann auch einen Anhaltspunkt lieferten“, berichtet Baum. An der markierten Stelle konnten die Rettungstaucher den Mann allerdings nicht finden.
Auch das Mainufer wurde zu Fuß und auf Motorrädern abgesucht, in der Hoffnung, der 34-Jährige könnte sich aus eigener Kraft an Land gerettet haben oder zumindest angespült worden sein. Dies hätte, abhängig von der Fließgeschwindigkeit des Mains, auch in größerer Distanz zum ursprünglichen Einsatzort passieren können. Doch wieder blieb die Suche ohne Erfolg.
Verunglückter Schwimmer: Gegen 21.45 Uhr wird die Leiche auf dem Grund des Mains gefunden
Als sich die bittere Gewissheit einstellte, dass es sich nicht mehr um einen Rettungseinsatz, sondern um eine Bergungsmission handelte, wurde von den Tauchern eine Rastersuche am Flussgrund durchgeführt. Dabei konnte gegen 21.45 Uhr der leblose Köper des Schwimmers entdeckt werden. Ein Arzt konnte anschließend nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Angehörigen des Verstorbenen sowie Teile der Rettungskräfte wurden vor Ort durch die Psychosoziale Notfallversorgung (PSNV) des Main-Taunus-Kreises betreut.
Neben den Feuerwehren Hattersheim, Eddersheim, Okriftel, Flörsheim, Hochheim, Hofheim, Kelsterbach und Raunheim beteiligten sich an dem Einsatz unter anderem auch die Werkfeuerwehr der Infraserv Höchst, die Rettungstaucher des Main-Taunus-Kreis, der Brandschutzaufsichtsdienst des Main-Taunus-Kreis, die Gefahrenabwehr des Kreises Groß-Gerau, der DRK Rettungsdienst Rhein-Main-Taunus, das DRK Hattersheim, die Polizei Westhessen sowie die Wasserschutzpolizei.