1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Taunus
  4. Hattersheim

Hattersheim: Fußballvereine unterstützen Inklusion

Erstellt:

Kommentare

Behinderte und Nichtbehinderte haben Spaß am Fußballspielen. Deshalb lädt der Inklusionsbeirat zu einer außergewöhnlichen Sportveranstaltung ein. FOTO: dpa
Behinderte und Nichtbehinderte haben Spaß am Fußballspielen. Deshalb lädt der Inklusionsbeirat zu einer außergewöhnlichen Sportveranstaltung ein. © picture alliance / dpa

Die Neugründung Eintracht Hattersheim stellt sich bei einem Turnier erstmals der Öffentlichkeit vor.

Hattersheim -Das Thema Inklusion mündet oft in Vorhaben, die mit Ankündigungen und hehren Absichten angegangen werden. Doch ebenfalls oft stellt sich dann eine Realisierung der Vorhaben als langwierig und schwierig heraus. In Hattersheim ist dies anscheinend anders. Jedenfalls, wenn es um eine Gründung geht, die im Sinne der Inklusionsphilosophie erfolgt ist und nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt wird. So wird es am Samstag, 25. März, von 14 bis 17 Uhr in der Sporthalle am Karl-Eckel-Weg ein besonderes Fußballturnier geben. Die neu gegründete Fußballmannschaft mit dem Namen Eintracht Hattersheim wird sich im Rahmen der Veranstaltung erstmals der Öffentlichkeit präsentieren. Außerdem wird es ein Rahmenprogramm geben. So werden die Schlocker-Tigers auftreten, die Soma-Mannschaften spielen gegeneinander und auch die kleinen Fußballer der G-Jugend sind mit dabei. Die Eintracht Hattersheim wird gegen die Mannschaft Bananenflanke Offenbach antreten. Der Eintritt ist frei und alle Beteiligten freuen sich schon jetzt über viele Gäste und gute Laune.

Auf Initiative der Trainerin Miriam Disselkamp und mit Unterstützung der vier Hattersheimer Fußballvereine SG DJK Hattersheim, Türk FC Hattersheim, FC Germania Okriftel sowie des FC Eddersheim konnte eine inklusive Fußballmannschaft, nämlich die bereit erwähnte Eintracht Hattersheim, gegründet werden. Die Mitglieder der Mannschaft, die aus Spielern des Werkstättenverbundes des evangelischen Verein für innere Mission (EVIM) besteht, leben zumeist in Hattersheim. Doch wie kam es eigentlich zur Gründung von Eintracht Hattersheim und der nun anstehenden großen Sportveranstaltung? Im Herbst vergangenen Jahres trug Miriam Disselkamp die Idee der Hattersheimer Inklusionsbeauftragten Tanja Klemm vor, in Hattersheim eine inklusive Fußballmannschaft zu gründen - mit dem Ziel, Menschen mit Beeinträchtigung aktiv am Vereinsleben teilhaben zu lassen. Doch dazu benötigte man Mitstreiter. Und so kam es auch: Alle vier Hattersheimer Fußballvereine erklärten sich bei einem gemeinsamen Treffen dazu bereit, dieses Projekt zu unterstützen. Die Vereinbarung beinhaltet, dass die Vereine abwechselnd ihren Platz zu Trainingszwecken zur Verfügung stellen. Darüber hinaus werden die Spieler von Eintracht Hattersheim in das Vereinsleben der Vereine eingebunden und bekommen kostenlosen Zutritt zu deren Spielen. Seit Januar läuft bereits der Trainingsbetrieb in der Sporthalle der Heinrich-Böll-Schule, die in direkter Nachbarschaft zu den EVIM-Werkstätten sowie dem Wohnheim an der Dürerstraße liegt. Seit dem ersten Training gibt es sehr großen Zulauf und es kommen regelmäßig weitere Interessierte dazu.

Die Initiatoren konnten bereits Sponsoren gewinnen. So hatte die Mainova AG die Trikots bereitgestellt. Auch durch die Stadt Hattersheim erfahre das Projekt große Unterstützung, sowohl finanziell als auch organisatorisch. „Ich bin mir sicher, dass die Menschen mit Beeinträchtigung durch die Gründung der Eintracht Hattersheim eine weitere Motivation erhalten, ihre Freizeit aktiv und vielfältig zu gestalten. Zudem erreichen wir mit der stetigen Einbindung in unsere Stadtgesellschaft, dass anders sein normal ist und zu unserem Leben und Alltag selbstverständlich dazugehört“, erläuterte in einer Mitteilung Bürgermeister Klaus Schindling (CDU) seine Sichtweise zu dem Projekt.

Doch damit nicht genug: Weiter meinte der Rathauschef: „Ich bin dem Inklusionsbeirat unter der Leitung von Tanja Klemm sehr dankbar, dass das Thema Inklusion mit neuen Ideen und Aktionen noch weiter in die Breite der Öffentlichkeit getragen wird. Dass die Trainerin, Miriam Disselkamp, und die Hattersheimer Fußballvereine dieses Projekt auf die Beine gestellt haben und in dem Zusammenhang auch Trainingszeiten abgeben, finde ich persönlich großartig.“ Der Verwaltungschef hofft nun, „dass sich die Eintracht Hattersheim in unserer Stadt etabliert und die Hattersheimer Bürgerinnen und Bürger immer wieder begeistern kann“. meh

Auch interessant

Kommentare