Hattersheim: Gute Chancen für den Rad-Schnellweg

Grundstücke für die Realisierung der neuen Verbindung sind im Besitz der Stadt.
Hattersheim -Keine Autos, keine Fußgänger und keine Kreuzungen: In Zukunft sollen Fahrradfahrer zwischen Wiesbaden und Frankfurt freie Fahrt bekommen. Der Regionalverband FrankfurtRheinMain plant den Radschnellweg FRM3, der auch an Hattersheim vorbei führen wird. Nach bisherigen Entwürfen verläuft die Strecke größtenteils parallel zur Autobahn A 66. Im Nordosten Hattersheims knickt die überörtliche Fahrradroute dann nach Süden ab und schneidet das Stadtgebiet auf dem Weg in Richtung Sindlingen. So sieht es die vom Regionalverband bevorzugte Streckenvariante vor.
Seit Anfang des Vorjahres analysiert der Verband Pendlerströme und mögliche Streckenführungen für die „Fahrrad-Autobahn“. Der daraus hervorgegangene bevorzugte Verlauf verbindet nun eine nördliche und eine südliche Streckenvariante. Aus Wiesbaden kommend verläuft die Trasse zunächst bis zum Flörsheimer Stadtgebiet südlich der A66. Im Bereich des Autobahnanschlusses Hofheim/Weilbach soll der Streckenverlauf dann auf die Nordseite der A 66 wechseln. Der Schnellweg verläuft über Wirtschaftswege entlang der Autobahn und quert die Autobahn erst wieder nach dem Hattersheimer Freibad. Kurz vor dem Neubaugebiet „Krifteler Wäldchen“ biegt die vier Meter breite Fahrradstraße in Richtung Hattersheimer Wohnbebauung ab. Entlang der Lorsbacher Straße sowie der Sossenheimer Straße soll der Schnellweg dann weiter nach Sindlingen geführt werden.
Die Hattersheimer Verwaltung steht der vorgesehenen Streckenführung positiv gegenüber. Dies geht aus der Antwort auf eine Anfrage der SPD in der Stadtverordnetenversammlung hervor. Die Sozialdemokraten erkundigten sich, wie der Magistrat die favorisierte Strecke des FRM 3 bewertet, und fragten nach baurechtlichen Hindernissen sowie der Anbindung der Stadtteile Okriftel und Eddersheim. Der Magistrat betonte, dass man die Streckenführung begrüße - insbesondere die Führung über Hattersheimer Gemarkung. Im Rahmen der zurückliegenden Onlinebeteiligung seien die Kriterien Direktheit, Komfort und Konfliktfreiheit besonders hoch eingestuft worden. Nach Auffassung des Magistrates sind diese Punkte bei der favorisierten Variante erfüllt. Die Stadt Hattersheim verspreche sich davon eine hohe Akzeptanz des Radweges.
Weiter führt der Magistrat aus, dass die Streckenführung radfahrenden Pendlern ein zügiges, komfortables und sicheres Vorankommen über die Grenzen Hattersheims hinaus ermögliche. Durch die Nutzung von Wirtschaftswegen abseits des Kraftfahrzeugverkehrs sei eine hohe Konfliktfreiheit gegeben. Gleichzeitig stelle der Verlauf einer Teilstrecke auf Hattersheimer Gemarkung sicher, dass der Schnellweg gut in die vorhandene Radwegestruktur der Stadt eingebunden werden kann. Die Stadtteile Eddersheim und Okriftel sollen über das lokale Hauptwegenetz angebunden werden. Als baurechtliche Herausforderung auf Hattersheimer Gemarkung sieht der Magistrat die Überquerung der Bundesstraße B 40 in Richtung Sindlingen auf Höhe des Welschgrabens. Im Rahmen der nächsten Planungsschritte sollen Lösungen für die Streckenführung in diesem Bereich geprüft und erarbeitet werden.
Zum Grundstückserwerb erläutert die Verwaltung, dass die favorisierte Variante nur über Flächen verlaufe, die sich bereits im Besitz der Stadt befinden. Inwieweit das Projekt technisch, rechtlich und finanziell umsetzbar ist, sollen weitere Verfahrensschritte der Machbarkeitsstudie klären. Für die Teilstrecke auf Hattersheimer Gemarkung schätze man die Realisierungschancen als hoch ein, heißt es von Seiten des Magistrats. sas