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Hattersheim. Kunst statt blauer Dunst

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Originell und exklusiv sind die Miniatur-Kunstwerke, die als Inhalt im Kunstautomaten auf Käufer warten. Der ehemalige Zigarettenautomat ist im Haus Sankt Martin am Autoberg installiert.
Originell und exklusiv sind die Miniatur-Kunstwerke, die als Inhalt im Kunstautomaten auf Käufer warten. Der ehemalige Zigarettenautomat ist im Haus Sankt Martin am Autoberg installiert. martin © Haus st. martin am autoberg

Kreative Frauen und Männer gestalten als Aktion für das Haus Sankt Martin am Autoberg filigrane Werke in der Größe einer Zigarettenschachtel.

Hattersheim -Rauchen kann beruhigend wirken und kann Hungergefühle unterdrücken. Rauchen ist aber ungesund. Es schädigt Lunge und Blutgefäße, sorgt für gelbe Zähne und für eine verminderte Immunabwehr - das weiß jeder. Zwar hält diese Erkenntnis viele Menschen nicht vom blauen Dunst ab. Doch jeder muss dies für sich entscheiden, was er als Nachteile für das Rauchen in Kauf nimmt und was nicht. In den vergangenen Jahrzehnten hat sich die Art und Weise drastisch gewandelt wenn es um das Äußere von Verkaufsstellen für Zigaretten geht. Es gibt immer weniger Tabakwaren-Läden und die Zigarettenautomaten sind zum großen Teil aus dem Stadtbild verschwunden. Falls solche Automaten noch existieren, dann sind sie mit elektronischen Sicherungssystemen versehen, denn die Kundschaft muss per Ausweis nachweisen, dass sie ein Mindestalter hat, um Zigaretten kaufen zu dürfen. So präsentieren sich die heutigen Zigarettenautomaten äußerlich meist viel schlichter als frühere Exemplare.

Außerdem wirkt sich das Werbeverbot für Zigaretten ebenfalls auf die Außengehäuse der Automaten aus; die in einer ebenfalls sehr einfachen und glatten Form gestaltet sind. Dazu kommt: Viele Zigarettenmarken, die früher zum Alltag der Menschen gehörten, gibt es einfach nicht mehr. Sie sind vom Markt verschwunden und nur noch wenige bekannte Zigarettenmarken sind übrig geblieben. So ändern sich also auch die Zigarettenzeiten, zumindest in der Bundesrepublik. Es gibt aber nun immer mehr Ideen zu den Möglichkeiten, Zigarettenautomaten auf ganz andere Art und Weise zu nutzen - ohne den für die Gesundheit nachteiligen Inhalt.

Diese Art und Weise, Automaten umzufunktionieren, wird im Haus Sankt Martin am Autoberg an der Frankfurter Straße präsentiert. In der Caritas-Facheinrichtung für obdachlose Menschen gehören bekanntlich Kultur- sowie Kunstveranstaltungen zum Alltag. Und eine dieser Kunstpräsentationen befasst sich nun wieder einmal mit dem Thema Kunst aus dem Zigarettenautomaten. Dies war schon einmal vor einiger Zeit der Fall, nun wird dies anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Hauses Sankt Martin am Autoberg wiederbelebt. „Ein Zigarettenautomat im Haus Sankt Martin am Autoberg? Natürlich nicht! Dank der Ingenieurskunst unseres ehrenamtlichen Mitarbeiters Wolfram Eikemeier aus Rüsselsheim konnte unser Kunstautomat in der Caritas-Wohnungsloseneinrichtung wieder funktionstüchtig gemacht werden“, freut sich denn auch Einrichtungsleiter Klaus Störch. Der Sozialpädagoge meint deshalb: „Jetzt können wir wieder durchstarten.“ Am Freitag, 21. April, 14 Uhr, ist es nämlich endlich soweit. Für fünf Euro wird der Automat „ART IN BOXES“ an das kunstinteressierte Publikum ausspucken. Alle Kunstfreunde und Sammler sind von den Initiatoren dieser Kunstpräsentation zur „Wiedereröffnung“ eingeladen. Sieben Künstlerinnen und Künstler aus der Region haben kleine Kunstobjekte gestaltet, die in die Schachteln passen und sich zum Beispiel hervorragend als Mitbringsel bei Einladungen eignen. Zudem passen sie generell in eine Wohnung mit wenig Stell- oder Hängeflächen.

Die Einnahmen aus dem Verkauf der Kunst-Miniaturen werden der Einrichtung als Spende für die Arbeit mit wohnungslosen Menschen zur Verfügung gestellt. Auf regen Zulauf freuen sich die Künstlerinnen und Künstler Wolfram Eikemeier (Rüsselsheim), Carlos G. Montano (Wiesbaden), Selena Radivojevic (Wiesbaden), Erhard Scherfer (Hofheim-Langenhain), Gloria Schneider (Mainz), Alexandra Stengel (Rüsselsheim) sowie Manfred Wiegand (Hattersheim). meh

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