Hattersheim: Ruhiger Verlauf trotz vieler Zuschauer

Nach Schätzungen der Ordnungshüter sahen rund 20 000 Besucher den diesjährigen Fastnachtsumzug.
Hattersheim -Der erste Fastnachtsumzug seit drei Jahren ist bereits wieder Geschichte. Er zog am Samstag mit 91 Zugnummern durch die Hattersheimer Innenstadt und erfreute zahlreiche sehnsüchtige Fassenachter entlang der Straße. Der Magistrat wertet die Rückkehr der Straßenfastnacht in einer Mitteilung als „vollen Erfolg“. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilt, liegt die grobe Schätzung der Besucherzahl bei rund 20 000 Personen. Die kostümierte Menschenmenge sammelte aber nicht nur jede Menge Bonbons und Schokoriegel, sondern konsumierte auch reichlich Alkohol. Dies machte an einigen Stellen das Einschreiten der Polizei erforderlich.
Angesichts der Besucherzahl verlief die Rückkehr der Straßenfastnacht recht friedlich. Die diesjährige Veranstaltung sei im Vergleich zu vergangenen Umzügen nicht außergewöhnlich gewesen, erläuterte gestern ein Sprecher des Polizeipräsidiums Westhessen. Ein Nachholbedarf, der nach Corona zu erwarten gewesen wäre, hat also anscheinend nicht zur Eskalation geführt. Einige Zwischenfälle gab es dennoch. Der Fastnachtsumzug selbst sei komplett ruhig verlaufen, heißt es von Seiten der Polizei.
In den Stunden danach sei es jedoch zu alkoholbedingten Auseinandersetzungen gekommen. Sechs Festnahmen, sieben Platzverweise und acht Strafanzeigen sind die Bilanz des närrischen Nachmittags. Der Pressesprecher erläutert, dass sich viele Zwischenfälle im Bereich um die Kreuzung Frankfurter Straße/Hessendamm/Hauptstraße abspielten, wo sich die meisten jungen Besucher aufhielten. Dabei kam es zu Handgreiflichkeiten. Ein 16-Jähriger habe einem betrunkenen Besucher ins Gesicht geschlagen, berichtet die Polizei. Des weiteren sei eine 17-Jährige aus einer größeren Personengruppe heraus unsittlich angesprochen worden. Als ihr ein 19-Jähriger zu Hilfe eilen wollte, wurde dieser mit Reizgas besprüht und ins Gesicht geschlagen. Diese Zeitung berichtete bereits über einen weiteren Fall von Körperverletzung, der sich am Samstagabend auf dem Gehweg am Hessendamm ereignete: Eine 23 Jahre alte Frau wurde von ihrem Ex-Freund attackiert und in den Schwitzkasten genommen. Der Mann, bei dem die Polizeibeamten einen Blutalkoholwert von 3,4 Promille feststelltene, widersetzte sich der massiv, bevor er in Gewahrsam genommen werden konnte. Schließlich stoppten die Beamten noch einen Radfahrer, der seinen Drahtesel mit über 2,3 Promille bestiegen hatte. Für diese Leichtsinnigkeit gab es eine Strafanzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr.
Trotz solcher unschöner Begleiterscheinungen sind Stadt und Zugkomitee mit dem Verlauf der Großveranstaltung sehr zufrieden. Der stellvertretende Zugmarschall Markus Heuser hatte schon kurz nach dem Umzug am Samstag von einer „supergeilen“ Veranstaltung geschwärmt.
Da ist dann Bürgermeister Klaus Schindling (CDU) ebenso voll des Lobes nicht nur für die Veranstalter. „Es war schön zu sehen, dass nicht nur die Hattersheimerinnen und Hattersheimer mit so viel Spaß und guter Laune am Wegesrand standen, um den närrischen Lindwurm anzuschauen, sondern auch viele Närrinnen und Narren aus dem Umland“, erklärt der Verwaltungschef, der allen beteiligten Hilfskräften dankt. Sein besonderer Dank als Verwaltungschef gelte dem Organisationskomitee des Fastnachtsumzugs für die Organisation und den reibungslosen Ablauf. sas