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Hattersheim: Schlechte Platzierung bei Radler-Umfrage

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Auf der Weingartenstraße wird gerne geradelt. Sie ist als Fahrradstraße ausgewiesen. archivFOTO: nietner
Auf der Weingartenstraße wird gerne geradelt. Sie ist als Fahrradstraße ausgewiesen. archiv © Hans Nietner

SPD kritisiert die derzeitigen Bedingungen für den Fahrradverkehr im Stadtgebiet.

Hattersheim -Egal, wie man es drehen oder wenden mag: Das Radeln im öffentlichen Straßenverkehr ist gefährlich. Ob extra eingerichtete Fahrradspuren genutzt oder kombinierte Rad- und Fußwege ausgewiesen sind: Immer ist damit zu rechnen, dass es Verkehrsteilnehmer gibt - und dazu gehören auch Fußgänger -, die durch Fehlverhalten die Radler gefährden. Dieses Fehlverhalten muss nicht einmal bewusst und willentlich sein. Es reicht schon ein kleiner Schlenker durch ein Auto oder ein Übersehen eines von hinten anfahrenden Radlers, um den Fahrradfahrer zu einem gefährlichen Ausweichmanöver zu zwingen. So ist es also am besten, wenn Fahrradfahrer ihre eigene Fahrspur haben. Dies geht zwar nicht in allen Kommunen und Straßen. Doch wo es möglich ist, sollte dies eingerichtet werden. Dabei ist es dann eine fast schon brisante Frage, ob aufgemalte Farbstriche auf der Straßenoberfläche, die eine Radspur markieren, für einen sichere Fahrt der Radler sorgen können.

Die Hattersheimer SPD, in deren Reihen sich passionierte Fahrradfahrerinnen sowie Fahrradfahrer befinden, hat nun den vor einigen Tagen veröffentlichten Fahrradklima-Test für das Jahr 2022 des Allgemeinen Deutschen Fahrrad Clubs (ADFC) zum Anlass genommen, die Stadt zu kritisieren. Denn in dem Test stellen die Radfahrer in Hattersheim „ihrer Stadt ein denkbar schlechtes Zeugnis aus“, wie die Sozialdemokraten in einer Mitteilung formulieren. Die Stadt Hattersheim rangiere mit einer Gesamtnote von 4,2 (analog einer Schulnote) auf Platz 331 von insgesamt 447 Gemeinden und Städten mit über 20 000 Einwohnern. Damit habe sich die Stadt Hattersheim, was die Zufriedenheit der Radfahrer anbelangt, „das dritte Mal in Folge drastisch verschlechtert“, monieren die Hattersheimer Genossen. Die Sozialdemokraten gehen in der Test-Historie für die Stadt Hattersheim einige Jahre zurück: „Im Klimatest 2016 rangierte sie mit einer Note von 3,4 noch auf Platz 72, 2018 dann mit der Note 3,74 auf Platz 104. Im Fahrradklimatest 2020 rutschte dann Hattersheim nach nochmaliger Verschlechterung (3,89) auf Rang 201 ab. Die jetzt konstatierte weitere starke Verschlechterung auf die Note ausreichend und auf einen ,Abstiegsplatz’ ist enttäuschend und lässt für die Zukunft nichts Gutes erwarten.“

Besonders bemängelt würden von den Teilnehmern der Umfrage „neben der Breite der Radwege, dem Fehlen eines Fahrradverleihsystems und von Ampelanlagen für Radfahrer auch die mangelnde Werbung für den Radverkehr und die Fahrradförderung in der letzten Zeit“. Dies strafe die Aussagen der politisch Verantwortlichen in Hattersheim, die Interessen der Fahrradfahrer im Blick zu haben, Lügen, kritisieren die Sozialdemokraten weiter.

Auch fühlten sich die Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer in Hattersheim nicht sicher, was die SPD an der von den Umfrage-Teilnehmern gegebenen Note von 4,2 festmacht. „Die SPD Hattersheim erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass es in den letzten Jahren zwei Unfälle gegeben hat, bei denen Radfahrer durch Kollision mit Autos ums Leben gekommen sind“, teilen die Genossen weiter mit.

Die SPD Hattersheim fordere die CDU/FDP/FW-Koalition „zu einer umgehenden und effektiven Verbesserung der Radinfrastruktur im Rahmen des seit langem ausstehenden Gesamtverkehrskonzepts auf“, heißt es abschließend in der Mitteilung. meh

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