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Hattersheimer Kleintierzüchter ist jetzt Ehrenvorsitzender

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Der Vorsitzende des Hattersheimer Kleintierzuchtvereins, Lothar Hofmann, wurde für seine ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet.
Der Vorsitzende des Hattersheimer Kleintierzuchtvereins, Lothar Hofmann, wurde für seine ehrenamtliche Arbeit ausgezeichnet. © Kröner

Lothar Hofmann wurde im Rahmen der jüngsten Maingold-Gruppenschau für sein langjähriges Engagement ausgezeichnet.

Hattersheim - Wenn es in der Halle der Hattersheimer Kleintierzüchter gackert und gurrt, dann ist die Zeit für einen Höhepunkt der Vereinstätigkeit gekommen. In Käfigen aufgereiht, stellt sich das gezüchtete Gefieder den neugierigen Blicken des Publikums. Sechs Vereine haben sich zur Gruppe Maingold zusammengeschlossen, die die jährliche Schau auf dem Gelände im Glockwiesenweg ausrichtet.

Am Wochenende gab es dort 80 Tauben und 106 Hühner zu bestaunen. Besonders genau schauten die Preisrichter hin, die jedes Detail von den Augen über das Gefieder bis zu den Füßen der Vögel bewerteten. Doch nicht nur seltene Vogelrassen wurden am Samstag prämiert. Eine besondere Auszeichnung gab es auch für den Hattersheimer Vereinschef Lothar Hofmann.

Die Vereinstätigkeit verpflichtet: „Wir müssen jeden Tag zu den Tieren“

Das Hobby des Kleintierzüchters sei etwas anderes als eine Mitgliedschaft im Fußballverein, findet Hofmann. Spontan zu entscheiden, dass man in dieser Woche nicht zum Training geht, sei bei seiner Tätigkeit keine Option. „Hier habe ich eine Verpflichtung“, unterstreicht der Vorsitzende und ergänzt: „Wir müssen jeden Tag zu unseren Tieren.“ Im Fall von Lothar Hofmann kommt diese Verpflichtung in Form von 50 Tauben, aus denen er seine Prachtexemplare heranzieht. Man brauche eine gewisse Basis für die erfolgreiche Zucht, verrät der Experte. Etwas Verrücktheit gehöre auch dazu.

Insgesamt zehn Tiere der Rassen Süddeutsche Mönchtaube und Altenburger Trommeltaube hatte der 64-Jährige am Wochenende ausgestellt. Hofmann nimmt Verpflichtungen aber nicht nur mit Blick auf seinen Taubenschlag ernst. Auch für den Erhalt des Hattersheimers Kleintierzuchtvereins opfert der Züchter seit Jahrzehnten seine freie Zeit.

Dieser Einsatz wurde am Samstag gewürdigt: Stadträtin Evelin Wehse (CDU) und Heinz-Jürgen Bär von der Gruppe Maingold überraschten den Vereinschef gleich mit zwei Ehrungen. Die Stadt zeichnet Lothar Hofmann für 50 Jahre Mitgliedschaft aus. Gleichzeitig wurde er vom Verein für mehr als 25 Jahre Vorstandsarbeit zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

Lothar Hofmann sieht sein langjähriges Engagement ganz bescheiden: „Das bleibt nicht aus in einem so kleinen Verein“, kommentiert er den Vorsitz, den er nun bereits seit 26 Jahren am Stück inne hat. Der Kleintierzuchtverein zähle derzeit 15 Aktive, berichtet der Hattersheimer. Jüngster Züchter ist der elf Jahre alte Maurice. Es sei nicht leicht, Kinder und Jugendliche für das Hobby zu gewinnen, weiß Lothar Hofmann. „Die Eltern müssen dahinter stehen“, erklärt der Vorsitzende.

Futterpreise seit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine stark gestiegen

Als er selbst ein Bub war, sei der Umgang mit Tieren noch viel weiter verbreitet gewesen. Sein Onkel habe eine Landwirtschaft in der Erbsengasse, nahe der katholischen Kirche, gehabt. „Im Wohngebiet geht das heute nicht mehr“, bedauert der 64-Jährige. Eine negative Entwicklung der jüngeren Vergangenheit betreffe die Futterpreise, die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine explodiert seien. Mitglieder seien deshalb noch nicht abgesprungen, sagt Lothar Hofmann. „Aber es belastet schon den einen oder anderen.“

Verändert haben sich auch die jährlichen Kleintierschauen. Um ausreichend Teilnehmer präsentieren zu können, schlossen sich 2010 sechs Vereine zur Gruppe Maingold zusammen. Mit dabei sind Hattersheim, Flörsheim, Hochheim, Breckenheim, Delkenheim und Nordenstadt. Die regelmäßige Präsentation der Gemeinschaft findet in Hattersheim statt, weil der Verein über die größte Halle verfügt. Dort wurden am Samstag die Sieger gekürt. Die diesjährigen Gruppenpreise gingen an Helga Lutz, Reinhard Schindler, Nele Gunkel und Cardin Achert. (sas)

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