„Thank you for the music“

Chorgemeinschaft und Abba-Projektchor begeistern vor ausverkauftem Haus / Wiederholung möglich
Hattersheim -Als der Projektchor auf die Bühne schwofte, brandete begeisterter Beifall in der restlos ausverkauften Stadthalle auf. In Anlehnung an ihre Vorbilder hatten sich die 70 Sängerinnen und Sänger kreativ in bunt-glitzernde 70er-Jahre-Outfits geschmissen, denn die Hits der schwedischen Kultband Abba standen auf dem Programm.
Bereits eine Woche vor dem Konzert am Sonntag waren keine Tickets mehr erhältlich. Einen „Riesenzuspruch“ hatte es aber schon vorher für das Vorhaben der Chorgemeinschaft Hattersheim gegeben, ein Konzert gemeinsam mit einem Projektchor zu gestalten. „Wir hatten einen Wahnsinns-Zulauf, damit hatte ich nicht gerechnet“, erzählte Chorleiterin Hanna Serr. Es war nicht ihr erstes Konzert dieser Art, diesmal wurden für den Projektchor jedoch ein halbes Jahr lang an einem extra Abend Proben angesetzt, denn die Abba-Lieder mussten in englischer Sprache bewältigt werden.
Bei der Programmauswahl habe Serr darauf geachtet, dass die Arrangements nicht zu schwierig waren, da einige ohne größere Chorerfahrung teilnahmen. „Die Leute machen das echt toll“, schwärmte Serr. Es habe viel Spaß gemacht zu sehen, mit welcher Freude gesungen wurde, berichtete auch Christine Jaspert, gemeinsam mit Ruth Pfennig Vorsitzende der Chorgemeinschaft. „Jede Probe war ein toller Abend“. Und Abba-Songs seien ja nach wie vor hochaktuell und in aller Munde.
„Organisatorischer Kraftakt“ wird belohnt
Dass das Konzert etwas Besonderes werden würde, zeigte sich schon zu Beginn, als die Mitglieder der Chorgemeinschaft, ganz in schwarz mit orangefarbenen Paillettenschals gewandet, durch die Zuschauerreihen singend auf die Bühne strömten, um dann stichfest „Mein kleiner grüner Kaktus“ zu intonieren. Eine echte Nummer war Renee, alias der in Hattersheim aufgewachsene Sänger und Musicaldarsteller Andreas Renee Swoboda, der im kleinen Schwarzen mit Schlitz humorvoll durch das Konzert führte. Solistisch riss er das Publikum ebenfalls mit.
Serr begeisterte unter anderem mit einem Solo von Ed Sheeran. An der Gitarre ihr Vater Gerd Serr, Mitglied der Show-Band, in der zudem Bernhard Stephan am Klavier und Percussionist Eduard Davidko alles gaben. Ein erfreuter Seufzer entfuhr dem einen oder der anderen im Publikum, als eine der größten Abba-Hymnen abgestimmt wurde: „Thank you for the music“. Ein Dankeschön richtete die Chorgemeinschaft auch an ihre Dirigentin. „Sie hat ein Händchen dafür, Menschen zu begeistern, sie ist ein Schatz“, bekräftigte Jaspert. Für Serr war das Konzert ein Jubiläum: Seit zehn Jahren ist die ausgebildete Sängerin und Chorleiterin in Hattersheim aktiv.
Wiederholt werden solle ein solches Projekt, frühestens aber in anderthalb Jahren. „Es war schon ein organisatorischer Kraftakt“, gaben Serr und Jaspert zu. Die Hoffnung ist, dass einige aus dem Projektchor der Chorgemeinschaft erhalten bleiben. Eine Woche nach dem Konzert soll es eine After-Show-Party geben, bei der übers Konzert geschwätzt und Kontakte gefestigt werden sollen.
„Viele haben schon geäußert, dass sie dabei bleiben wollen. Wir freuen uns über jedes neue Gesicht“, so Jaspert. Sie selbst singe seit 35 Jahren, genieße die Gemeinschaft und einen tollen Effekt des Hobbys: „Wenn du ein Notenblatt vor dir hast, vergisst du alles um dich herum, eine schöne Ablenkung vom Alltag“. (Eva-Maria Homann)