Angebote für junge Familien und Kinder boomen - Warten auf den Kunstrasenplatz

Der Neujahrsempfang der Sportgemeinschaft DJK war geprägt von einem Bekenntnis zur Vorbildfunktion des Vereins, einen Blick auf die Zukunft und von einem Abschied nach 20 Jahren.
Ende des vergangenen Jahres wetterten die Bosse des FC Bayern München gegen die Medien. „Die Würde des Menschen ist unantastbar“, zitierte Karl-Heinz Rummenigge das Grundgesetz, um der Presse die – aus seiner Sicht – ungerechtfertigte Berichterstattung über die Bayern vorzuhalten. Beim Neujahrsempfang der Sportgemeinschaft DJK griff der Vorsitzende Axel Breuckmann die Diskussion auf und zeigte, wo der Wert der Menschenwürde im Sport tatsächlich einen Rolle spielen sollte.
Werteverständnis
In sportlichen Vereinigungen ergebe sich der Bezug zur Würde des Mitmenschen durch die Festlegung auf faire Wettkämpfe – neudeutsch: Fair Play. Die Bedeutung solcher Vorgaben sei allerdings wenig konkret und müsse von den Akteuren mit Leben gefüllt werden, erklärte Breuckmann. Der Vorsitzende sah die DJK als christlichen Sportverein in der Verantwortung, eine Vorbildfunktion auszuüben. Der Vereinsarbeit solle ein
Werteverständnis
zugrunde liegen. Letztendlich bleibt dies natürlich ein Ideal – laut Pressesprecherin Bärbel Siebert aber zumindest eines, das bei der DJK häufig diskutiert werde. „Es wird immer welche geben, die das nicht umsetzen“, ist sich die Hattersheimerin angesichts von etwas mehr als tausend Mitgliedern bewusst. Sie habe jedoch den Eindruck, dass die Übungsleiter versuchen, ihrer Verantwortung für einen fairen Umgang gerecht zu werden.
Was die Mitgliederzahlen angeht, bekommt die DJK den Zuzug nach Hattersheim zu spüren. Die Stadt hat sich in den vergangenen Jahren über mehrere Neubaugebiete ausgedehnt. „Dadurch, dass so viel gebaut wird, gibt es viele Kinder, die Fußball spielen wollen“, erklärt Bärbel Siebert. Die Fußballabteilung mache derzeit die Hälfe der Mitglieder aus. Über mangelnden Zuspruch kann die DJK aber auch in anderen Bereichen nicht klagen: Beim Leichtathletik-Training platze die Halle aus allen Nähten, betont die Pressesprecherin. Der Verein nehme zwar noch Mitglieder auf. „Aber in manchen Bereichen ist es an der Grenze“, sagt Bärbel Siebert. Mehr Hallenzeiten und zusätzliche Übungsleiter seien da wünschenswert.
Die Aktiven der SG DJK verteilen sich auf fünf Abteilungen. Neben den Spitzenreitern Fußball und Leichtathletik gibt es Tischtennis, Frauenfitness, Volleyball sowie die vor zwei Jahren reaktivierte Eltern-und-Kind-Gruppe. Seit das Angebot für junge Familien wieder aufgenommen wurde, sei die Nachfrage sehr gut. „Es boomt“, meint Bärbel Siebert. Zusätzliche Mitstreiter werden vor allem in der Frauenfitness gesucht. „Dort würden wir uns über ein paar jüngere Aktive freuen“, sagt Siebert.
Die wachsenden Mitgliederzahlen sollen künftig mit besseren Trainingsvoraussetzungen gepaart sein. Der erste von zwei geplanten Kunstrasenplätzen für den Sportplatz im Karl-Eckel-Weg ist derzeit im Bau. Die DJK hofft, dass die moderne Spielfläche im Frühjahr eingeweiht werden kann. „Es soll wieder ein Vorzeigeplatz werden“, sagt Bärbel Siebert.
Tartanbahn
Für die DJK, die sich den Platz mit den Fußballern von Türk Hattersheim teilt, werde das Trainingsangebot dann attraktiver. Auf dem bisherigen Hartplatz konnten die Spiele je nach Witterung zur staubigen Angelegenheit oder zur Schlammschlacht werden. Spieler, die mit roter Erde überzogen sind, sollen bald der Vergangenheit angehören. „Wir freuen uns schon alle“, betont Pressewartin Siebert. Der neue Kunstrasen ist Teil eines über 5 Millionen Euro schweren Gesamtkonzeptes, das in den kommenden Jahren noch die Erneuerung der Tartanbahn und den Bau eines Funktionsgebäudes vorsieht.
Neben der Vorfreude auf Neues hieß es auf dem Neujahrsempfang auch Abschied nehmen. Der DJK-Vorstand dankte Pastoralreferent Dr. Sebastian Schneider, der die katholische Gemeinde St. Martinus nach 20 Jahren verlässt. Schneider erhielt eine Vereinsnadel, einen Pullover und eine Mütze, die ihn wahrscheinlich noch lange an seine Zeit mit der DJK erinnern werden.