Hochheim: Nach der Chaosphase folgen die Einsatzziele

Feuerwehr übt in der virtuellen Realität für den tatsächlichen Ernstfall.
Hochheim -Sieben Mitglieder der Feuerwehr Hochheim hatten die Möglichkeit, an einem virtuellen Simulationstraining der Firma Keep Calm teilzunehmen. Die Firma bietet verschiedene Trainingseinheiten für Katastrophenschutz-Einsätze an. Neben sogenannten großen Lagen, wie der Massenanfall von Verletzten oder Unwetter, können auch Virtual Reality Simulationen ausgebildet werden. Die „Hardware“ für die virtuelle Realität kommt in einem Bus von einer IT-Firma aus der Schweiz.
In dem umgebauten Reisebus können sieben Arbeitsplätze betrieben werden, die mit Bildschirm und Joystick ausgestattet sind. Dort können Feuerwehrleute ihren virtuellen Avatar durch verschiedene Einsatzszenarien steuern. Mit Hilfe der PC-genierten Welt konnten komplexe Schadenslagen, wie Massenkarambolagen auf der Autobahn oder Brände in Mehrfamilienhäusern, simuliert werden. Das Training für die Feuerwehrleute wurde auf der anderen Mainseite, nämlich in Ginsheim-Gustavsburg, organisiert. Zu Beginn erläuterte Geschäftsführer Fabian Kiefer die biologischen Hintergründe, weshalb und wie das menschliche Gehirn unter Stress die Entscheidungen trifft. Der Schwerpunkt des Simulationstrainings lag auf der so genannten Chaosphase, zu Beginn eines Einsatzes. Der Einsatzleiter muss die Lage, also Örtlichkeit und Situation, erkunden, die gesamten Sinneseindrücke filtern und bewerten, dann Einsatzziele festlegen und Befehle geben. Abhängig von den getroffenen Maßnahmen reagiert dann die Simulation und die Einsatzlage kann sich dabei zuspitzen oder entspannen.
Nach jeder Simulation wurden die Einsätze mit erfahrenen Trainern besprochen und die getroffenen Maßnahmen analysiert. Die Szenarien wurden im Laufe des Tages immer anspruchsvoller, die Teilnehmer immer routinierter. Insgesamt wurden sechs Einheiten absolviert. Um 19 Uhr hieß es dann „Feuer aus“ und die Feuerwehrleute verließen die virtuelle Welt und machten sich erschöpft, aber mit neuen Erfahrungen und Erkenntnissen im Gepäck, auf den Heimweg. red