Hochheim: Regulierungswut sowie Berliner Platz in der Kritik

FDP-Chef Constantin Cattepoel ärgert sich über einen jahrelangen Schandfleck in der Innenstadt.
Hochheim -Mächtig vom Leder gezogen hat Vorsitzender Constantin Cattepoel auf der Hauptversammlung des FDP-Ortsverbandes Hochheim. Dabei hatte er allen Grund zur Freude, denn mehrere neue liberale Mitglieder aus Hochheim und Massenheim wurden auf der Versammlung begrüßt. Auf der Versammlung wurde zudem ein neuer Vorstand gewählt. Cattepoel wurde erneut als Vorsitzender vorgeschlagen und nutzte die Gelegenheit zur Darstellung seiner Standpunkte und zur Kritik - indirekt auch an seinem Parteifreund Dirk Westedt, der als Bürgermeister im Rathaus amtiert.
Cattepoel kritisierte, dass es in Hochheim eine Regulierungswut gebe, bei der über Erhaltungs- und Gestaltungssatzungen diskutiert würden, die wahllos und nach politischem Willen plötzlich Gebäude träfen, die nicht dem Denkmalschutz unterlägen und vorschreiben würden, wie Vorgärten zu gestalten sind. „Bereits durch die Baumschutzsatzung finden Eigentumsverletzungen statt, und die sogenannte Katzenschutzsatzung“ sei ein Kuriosum für nur eine betroffene Katze, meint der FDP-Mann in einer Mitteilung. Constantin Cattepoel konnte sich dabei einen Seitenhieb auf den Initiator für die Katzenschutzsatzung, nämlich die SPD-Fraktion, nicht verkneifen. Er wünsche sich von der SPD genau so viel Engagement beim geförderten Wohnbau wie bei der Katzenschutzsatzung, meinte Cattepoel ironisch. Ebenfalls noch aus der Zeit der einstigen SPD-CDU-Koalition stammt der nächste Kritikpunkt des FDP-Mannes. Der Berliner Platz sei ein schlimmer Anblick. Nach Cattepoels Auffassung sollte dort eine Wohnbebauung als mögliche Option diskutiert werden. Ein weiterer teurer Platz werde nicht benötigt, und die dadurch eingesparten Millionen Euro könnten in die Aufwertung des existierenden Geländes an der Alte-Malzfabrik investiert werden, das auch Standort für ein Seniorenheim ist. Denn die Senioren- und Pflegebetreuung sollte in einem gleichwertigen Fokus wie die Kinderbetreuung stehen, meinte der Liberale. Zudem müsse das geplante Pflegeheim endlich gebaut werden, und über die Verzögerungen müsse diskutiert werden. Er forderte zudem den Ausbau der Schulen, inklusive einer Sporthalle an der Astrid-Lindgren-Schule.
Cattepoel wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden bestimmten die Mitglieder Richard Schmidt. Uwe Burdinski wurde als Schatzmeister wiedergewählt. Dr. Thomas Kröger und Andreas Kast sind neue Beisitzer im Vorstand. Karin Bender, Gräfin Dr. Martha Westerholt und Inge Wirag behielten die Positionen als Beisitzerinnen. meh