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Alte Bücherei: Vor 2025 keine Entscheidung

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Blick auf den südlichen Teil des früheren Büchereikomplexes, der abgerissen werden soll. Im Hintergrund das Wasserschloss (links) und das Kellereigebäude (rechts).
Blick auf den südlichen Teil des früheren Büchereikomplexes, der abgerissen werden soll. Im Hintergrund das Wasserschloss (links) und das Kellereigebäude (rechts). © Knapp

Magistrat möchte auf jeden Fall eine Neubebauung, es soll noch zwei Bürgerforen geben.

Hofheim -Was aus dem Grundstück der ehemaligen Bücherei an der Elisabethenstraße werden soll, das ist immer noch offen, und das wird auch noch eine Weile offen bleiben. Nach dem jetzt vom Magistrat vorgelegten Zeitplan wird eine Entscheidung erst im Frühling des Jahres 2025 fallen. Bis dahin soll es zwei Bürgerforen geben, damit die Stadtverordneten die Vorstellungen der Öffentlichkeit berücksichtigen können.

Rückblick: Seit dem Umzug der Bücherei in den Neubau am Kellereiplatz steht der Altbau, nach einer noch früheren Verwendung gerne auch als MKW-Gebäude bezeichnet, zur Disposition. In der öffentlichen Diskussion wurden bereits viele Vorschläge gemacht - Bürgermeister Christian Vogt (CDU) favorisierte den Bau eines Hotels, andere sehen i n dem Gelände einen guten Standort für die Musikschule. Auffällig häufig wurde die Forderung laut, dort wenig oder gar nichts zu bauen und Grünflächen zu schaffen. Der Diskussionsprozess war ins Stocken geraten, weil eine erste Bürgerversammlung scheiterte: Die Bürger hatten nicht ausreichend Gelegenheit, ihre Vorstellungen vorzutragen.

Das liegt etwas mehr als ein Jahr zurück. Inzwischen hat der Magistrat einen Kriterienkatalog zur Zukunft des Geländes entwickelt, der mehreren Planungsbüros an die Hand gegeben werden soll. Nach dem neuen Zeitplan sollen die Büros im nächsten Frühjahr präsentieren, unter anderem in einem erneuten Bürgerforum. Dann wird ein Auswahlgremium gebildet, das im Mai eine konkrete Aufgabenstellung für die Planer entwickelt. Nach erneutem Beschluss durch das Parlament sollen die Planer ein Konzept erarbeiten, das wiederum in einem Bürgerforum vorgestellt und dann etwa im April 2025 durch die Stadtverordnetenversammlung beschlossen werden soll.

Dreierlei fällt auf: Der Zeitplan sieht eine Vorgehensweise in kleinen Schritten mit jeweils zweimaliger Beteiligung der Bürgerschaft und Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung vor. Der Zeitplan deutet überdies darauf hin, dass der Magistrat es auf eine breite Zustimmung anlegt. Zweitens aber ist es für den Magistrat keine Option, auf jegliche Neubebauung zu verzichten. Das aber haben nicht wenige gefordert, so dass es sicher keinen völlig einvernehmlichen Weg geben kann.

Drittens beharrt der Magistrat darauf, das bestehende Gebäude abzureißen und das Gelände neu zu bebauen. Dabei wird unter Architekten und Städtebauern gerade diskutiert, ob nicht unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit mehr über den Erhalt und die Sanierung bestehender Gebäude nachgedacht werden soll. Beide Themen - Verzicht auf jede Bebauung und Sanierung des bestehenden Gebäudes - haben das Potenzial, zu einem späteren Zeitpunkt für neue Verzögerungen zu sorgen.

Aber der Magistrat legt es auf eine Bebauung an, die deutlich über das heutige Maß hinaus geht. Die Planer dürfen ein viergeschossiges Gebäude entwerfen, und zwar über die gesamte Fläche des heutigen Bauwerks, abgesehen von der Garagenzeile. Obendrauf kann noch ein Staffelgeschoss kommen. Auf Anregung der Denkmalpflege soll dieses so weit eingerückt werden, dass nicht der Eindruck eines fünfgeschossigen Gebäudes entsteht. Das gilt aber nur für die West- und die Nordseite - gegen einen fünfgeschossigen Eindruck von der Elisabethenstraße aus hat der Magistrat also gar nichts.

Zu den Nutzungen werden keine konkreten Vorgaben gemacht - das Gebäude soll allerdings den angrenzenden Kellereiplatz weiter beleben und auch einen gelungenen städtebaulichen Abschluss des Platzes bilden.

Oberirdische Parkplätze soll es nicht geben, also muss eine Tiefgarage her. Die Freiflächen zwischen dem Wasserschloss und dem Neubau sollen, auch mit Blick auf das Kleinklima und die Aufenthaltsqualität, möglichst intensiv begrünt werden.

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