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Drei Tage war in der Altstadt richtig was los

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Bettina Wandernoth, Giuseppe Carleo, Ingrid Hasse vom Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften sowie Patrizia Bruni, Referentin für Buccino in Hofheim (von rechts) genießen „Peppis“ Europaeis.
Bettina Wandernoth, Giuseppe Carleo, Ingrid Hasse vom Förderkreis Hofheimer Städtepartnerschaften sowie Patrizia Bruni, Referentin für Buccino in Hofheim (von rechts) genießen „Peppis“ Europaeis. © Eva-Maria Homann

Neben Streetfood, Musik, Oldtimer und Europatag gibt es Kritik wegen Terminüberschneidung.

Hofheim -Volle Gassen ließen am Sonntag die Vermutung zu, dass das Altstadtfest, erstmalig unter Regie der Stadt Hofheim, ein Erfolg war. Ein Selbstläufer war die Veranstaltung aber nicht. „Viel Zeit haben wir für die Organisation nicht gehabt“, erklärt Wirtschaftsförderer Thorsten Kolar. Als im Dezember die Nachricht kam, dass der IHH das Fest aus personellen und finanziellen Gründen nicht stemmen könne, habe man sofort mit Bürgermeister Christian Vogt beraten, wie man „trotzdem was hinbekommen könne“. Im Gegensatz zu etablierten Festen wie dem Kreisstadtsommer-Eröffnungsfest oder dem Gallusmarkt, wo man auf viel Erfahrung der Organisatoren zurückgreifen könne, sei das Altstadtfest keine Traditionsveranstaltung.

Herausgekommen ist die Kombination mehrerer Events: Drei Tage Street Food Music Festival auf dem Kellereiplatz und am Sonntag zusätzlich die Feier des Europatags, eine Präsentation der Hilfs- und Rettungskräfte aus der Kreisstadt, eine Fahrzeugschau der Oldtimerfreunde Kelsterbach/Flörsheim sowie verkaufsoffener Sonntag. Ein Wermutstropfen: Obwohl man den Termin rechtzeitig kommuniziert habe, habe die Stadt Hattersheim ihre Klassikertage auf denselben Zeitraum gelegt, erläutert Kolar. Das traf die Oldtimerfreunde, die zum ersten Mal ein Treffen mit ihren mehr als 30 Jahre alten Vehikeln in Hofheim organisiert hatten. „Es waren nicht so viele Autos auf dem Platz am Untertor wie erhofft“, erläutert das Hofheimer Magistratsmitglied und Oldtimerfreund Helmut Henrich.

Auch Kim Otto von der Kunst- und Bücherstube in der Hauptstraße empfand die Terminüberschneidung als „etwas ungeschickt“. Otto hat einen zweiten Buchladen in Hattersheim, wo gestern ebenfalls ein verkaufsoffener Sonntag stattfand. Sie könne verstehen, dass es durch die Feiertage nur wenige geeignete Wochenenden gebe, aber: „Für uns ist das sportlich.“

Geschäftsleute wollen sich präsentieren

Verkaufsoffene Sonntage findet Otto aber gerade nach der Coronapandemie wichtig. „Man hat die Möglichkeit, sich einem größeren Publikum zu präsentieren“, unterstreicht auch Sabrina Eisenbach. Sie habe extra darauf hingearbeitet, ihr neues Geschäft „Hof & Heim Kids“ zum Altstadtfest fertig zu bekommen. Die Hofheimer Altstadt wurde am Sonntag vor allem durch die Stände des Förderkreises Hofheimer Städtepartnerschaften (FHS) belebt.

Die Vorsitzende, Ingrid Bender, war auf die Stadt zugekommen mit der Idee, im Rahmen der bundesweiten Europawochen einen Europatag zu veranstalten. „Wir sind dem ehrenamtlich tätigen Verein sehr dankbar für den Einsatz, denn so ein Fest funktioniert nur im Verbund“, unterstreicht Anja Seeharsch vom Team Messen und Märkte. Jugendliche auf den Europagedanken aufmerksam zu machen stehe an diesem Tag im Fokus, erläutert Matthias Hees, Koordinator beim FHS. „Europa ist wichtig, es geht um das friedliche Zusammenleben und den Austausch.“

Daher hatten die FHS-Mitglieder eine Stadt-Rallye organisiert. Der Pfadfinderstamm St. Bonifatius unterstützte den Verein bei der Durchführung. Bei der Rallye ging es auch um die Partnerstädte. Buccino wurde von Giuseppe Carleo repräsentiert, der eigenhändig ein blau gefärbtes Europaeis mit Zuckersternchen angerührt hatte. Die polnische Stadt Pruszcz Gdanski war mit Kissen aus der Kaschubei vertreten, der Freundeskreis Hofheim Tenkodogo mit Kunsthandwerk aus Burkina Faso, Weine aus Chinon schenkten die Hofheimer Entonneurs Rabelaisiens im „Gästeeck“ in der Bärengasse aus. Im Graben am Alten Wasserschloss flogen die Kugeln: Mitglieder des 1. Pétanque-Clubs Kriftel brachten Besuchern das Boule spielen bei.

Auf eine besondere Idee war eine Frauengruppe aus der Ukraine gekommen: „Wir haben geflüchtete Kinder, die in Hofheim leben, gebeten, Bilder zu malen, die unseren Stand schmücken“, erzählen Nataliya Jenning und Anna Weisheim. Einen tollen Einfall hatte auch die Hofheimer Kulturwerkstatt. 36 würfelförmige Leinwände mit Umrissen europäischer Länder konnten in den entsprechenden Landesfarben ausgemalt werden und wurden anschließend zu einem großen Europabild zusammengesetzt.

Bleibt noch die Frage, ob es im kommenden Jahr wieder ein Altstadtfest geben wird? Thorsten Kolar äußert sich dazu noch recht zurückhaltend: „Das wird nach der Veranstaltung besprochen.“

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