„Es ist wie ein Nachhausekommen“

Aufbau des Gallusmarktes ist in vollem Gang, gestiegene Preise bereiten Schaustellern Sorgen.
Hofheim -Über den Kellereiplatz ertönen Hammerschläge und Zurufe. Die Vorbereitungen zum Gallusmarkt sind im vollen Gange. Noch haben die meisten Buden ihre Rollläden unten und die Fahrgeschäfte auf dem Platz machen einen kargen Eindruck. Arbeiter schrauben emsig an den Fahrgeschäften. Dies soll sich aber in wenigen Tagen ändern, wenn am Freitag der Gallusmarkt für die Besucher offiziell öffnet. Noch gibt es aber in den nächsten drei Tagen für die Schausteller viel zu tun.
„Bring noch eine Stange her! Gilbert Spindler steht auf den Stufen seines Geschäfts koordiniert die Arbeiten, packt mit an. Noch ist nur zu erahnen, dass hier eine Losbude entstehen soll, spiegelt sich in den silbernen Auslageflächen doch bislang nur der Kellereiplatz wieder. In zwei Tagen aber werden dort Kuscheltiere in unterschiedlichen Farben und Größen auf glückliche Gewinner warten. Der Aufbau ist fast abgeschlossen. „Wir sind in einer halben Stunde fertig.“ Seit 10 Uhr morgens ist Spindler und sein Team bereits mit dem Aufbau beschäftigt. Dieser sei relativ problemlos und schnell vonstatten gegangen, wie immer, so Spindler. Gerade in Hofheim gebe es keine Probleme mit der Stadt oder mit dem Aufbau. „Das ist hier wirklich komplett entspannt.“ Der Gallusmarkt sei eine seiner Lieblingsveranstaltungen, „da freuen wir uns jedes Jahr drauf.“ Die Leute und die Atmosphäre, „sehr angenehm und positiv“.
Der aufwendigste Teil, das Einräumen der Plüschtiere in die Auslagen und die Dekoration, komme morgen. „Da werden wir vermutlich den ganzen Tag beschäftig sein“, vermutet Spindler. „Wir wollen es ja für die Besucher schön herrichten.“ Seit 2017 ist er mit seiner Tombola auf dem Gallusmarkt vertreten, zusammen mit seinem Sohn, der während der Tombola am Mikrofon sitzen, Gewinne anpreisen und den glücklichen Gewinnern gratulieren wird. Doch auch er merkt die gestiegenen Kosten. Gerade Plüschtiere seien sehr teuer geworden, 40 bis 45 Prozent Aufschlag seit Corona. Doch könne er die Erhöhung nicht einfach auf die Besucher umlegen. Sonst werde das Fest zu teuer. „Das wollen wir nicht.“ Auch kämen sonst die Besucher auch nicht mehr an sein Geschäft. Deshalb zahle er die gestiegenen Kosten aus eigener Tasche. Fünf Euro kostet ein Los. Die Gewinnmarge sei allerdings kleiner geworden.
Der Gallusmarkt, ein Volksfest für alle
Ein Stand gegenüber ist Mike Roie mit dem Aufbau seines Kettenkarussells beschäftigt. Schon am Vortag haben er und sein Team mit dem Aufbau angefangen, am Abend wolle er fertig sein. „Jetzt wird noch ein bisschen geputzt, dann kommen Sitze und Beleuchtung dran“, erklärt der 32-jährige, der zudem mit dem Kuckuckswirt gegenüber für die Verpflegung der Besucher sorgen wird. Seine Schwester kümmert sich mit verschiedenen Greifautomaten und Spielen um die Unterhaltung. Auch bei Roie schlagen sich die gestiegenen Energiekosten nieder. Deshalb hat er komplett auf LED-Beleuchtung umgestellt. Damit sparen wir Energie, zudem schalten wir das Licht erst an, wenn es dunkel wird“, erklärt er.
Die gestiegenen Preise bereiten ihm dennoch Sorgen. Trotzdem versuche er, die Erhöhung nicht an die Besucher weiterzugeben, „Wir wollen ja, dass ein Volksfest attraktiv bleibt auch für die, die es sich nicht so gut leisten können.“ Volksnah eben. Hofheim kennt der 32-jährige gut, als Kind sei er hier zur Schule gegangen, seine Familie sei bereits seit Jahrzehnten auf dem Gallusmarkt vertreten. Er sei mittlerweile die dritte Generation. Grundsätzlich sei der Gallusmarkt immer gut besucht und attraktiv für Schausteller. Aber Hofheim sei auch immer wie ein Stück Heimat für ihn,er sei sehr gerne hier. „Es ist wie ein Nachhausekommen“
Extra: Öffnungszeiten
Vergnügungspark auf Kellereiplatz, Elisabethenstraße, Chinonplatz, Ludwig-Meidner-Platz:
Freitag, 20. Oktober, 14 bis 24 Uhr
Samstag, 21. Oktober, 12 bis 24 Uhr
Sonntag bis Dienstag, 22. bis 24. Oktober, 12 bis 22 Uhr
Markthandel und Kunsthandwerk, Am Untertor, Am Alten Bach, Haupt-, Burg- und Kirschgartenstraße:
Samstag, 21. Oktober, 10 bis 20 Uhr
Sonntag, 22. Oktober, 11 bis 20 Uhr
Wochenmarktbereich, Am Untertor (Marktplatz):
Samstag, 21. Oktober, 7 bis 20 Uhr
Sonntag, 22. Oktober, 11 bis 20 Uhr
Verkaufsoffener Sonntag: Hofheimer Innenstadt
Sonntag, 22. Oktober, 13 bis 18 Uhr