Hofheim für die Fensterbank

Oberems/Hofheim -Der Meisterturm? Check. Das Alte Rathaus? Check. Die Bergkapelle? Ist zwischen den Bäumen ebenfalls zu sehen. Daniela und Pascal Kulcsár haben allerdings das Kunststück fertiggebracht, sie fensterbankkompatibel zu machen. Seit sechs Jahren entwickelt das Künstlerpaar aus Glashütten-Oberems regionale Lichterbögen - nicht mehr als maximal drei verschiedene pro Jahr.
Nun wird mit Hofheim erstmals auch eine Stadt im Main-Taunus-Kreis bedacht. „Wir wählen nach mehreren Kriterien aus: Es muss beispielsweise ikonische Gebäude geben, die sich für einen Lichterbogen eignen“, erklären sie. Hinzu kam, dass sie in der Kreisstadt bereits gute Erfahrungen mit ihrer zweiten großen Projektreihe gesammelt haben: Der bunten Illumination von Gebäuden, in diesem Fall des Kellereigebäudes im November 2021.
Ein weiteres Kriterium ist, dass der Ort nicht zu groß und nicht zu klein sein sollte, um ein echtes Heimatgefühl transportieren zu können. Die Kulcsárs wissen von einigen Fällen, in denen der Lichterbogen dem Kind, das zum Studium in die weite Welt aufbricht, mit in den Koffer gepackt wurde. „Das Besondere für unsere Kunden ist, dass sich jemand die Mühe macht, für ihre kleinere Stadt ein so hochwertiges Produkt zu entwickeln“, wissen sie zu berichten.
Tatsächlich erkennt man bei genauerem Hinsehen, wie viel Detailtreue in den Entwürfen steckt. Durch mehrere hintereinander gestellte Schichten von Holz entsteht eine dreidimensionale, höhengestaffelte Perspektive. „Wir haben den Anspruch, dass der Eindruck räumlich realistisch wirkt.“ Beim Hofheimer Exemplar sieht man vorne die Türmchenzeile, dahinter die Hauptstraße mit Altem Rathaus und Pfarrkirche St. Peter und Paul, dann den Wald mit Kapelle und Meisterturm. Ähnliches gilt für den Kronberger und den Erbacher Lichterbogen, die dieses Jahr ebenfalls neu im Programm sind. Der Detailgrad ist mit den Jahren immer höher geworden - gut also, dass Hofheim erst jetzt an die Reihe gekommen ist.
Die Produktion ist ein Ganzjahresgeschäft. „Wir sind jetzt schon im Gespräch darüber, welche Lichterbögen wir nächstes Jahr machen könnten“, sagt Daniela Kulcsár. In die Auswahl fließen auch die Anregungen ein, die in den nächsten Monaten auf Weihnachtsmärkten und ähnlichen Veranstaltungen geführt werden. Bis etwa März recherchieren sie, wie die Lage vor Ort aussieht: Welches Gefühl vermittelt die Stadt? Welche Sehenswürdigkeiten kommen in Frage? Gibt es Läden, die schöne Accessoires verkaufen?
Die anschließende Komposition folgt am Rechner, doch ohne das Haptische geht es nicht. Daniela Kulcsár nimmt zehn, fünfzehn gefräste Holzplatten in die Hand: „Das sind alles Prototypen, die wir wieder verworfen oder weiterentwickelt haben.“ Es dauere mitunter lange, ein Gleichgewicht zwischen der Spannung der Motive und dem Verhältnis zwischen Licht und Schatten zu finden. In diesem Jahr haben sie auch Feedback während der Entwicklung eingeholt, das sehr bereichernd gewesen sei. Schließlich werden die einzelnen Komponenten in der eigenen Werkstatt gefräst und danach per Hand geschleift und geklebt. Als Ergänzung wird eine Klappkarte mit dem entsprechenden Hofheim-Motiv angeboten.
Der Hofheimer Lichterbogen kostet 95 Euro inklusive dimmbarer LEDs. Offizieller Verkaufsstart ist am heutigen Montag, 16. Oktober, von 18 bis 21 Uhr beim Pre-Christmas-Shopping im „Hof und Heim“, Langgasse 1. Außerdem sind die Lichterbögen im Onlineshop schneeundreh.de erhältlich.
