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Hofheim: Keine Angst vor Smartphone und Co.

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Kennen sich in der digitalen Welt aus und wollen anderen den Einstieg in selbige erleichtern: Michael Breitenbach, hauptamtlicher Mitarbeiter der Senioren-Nachbarschafts-Hilfe, Dozent Guido Bethmann und der überzeugte Smartphone-Nutzer Hartmut Hahn (von links).
Kennen sich in der digitalen Welt aus und wollen anderen den Einstieg in selbige erleichtern: Michael Breitenbach, hauptamtlicher Mitarbeiter der Senioren-Nachbarschafts-Hilfe, Dozent Guido Bethmann und der überzeugte Smartphone-Nutzer Hartmut Hahn (von links). © pek

Dozent Guido Bethmann möchte im Rahmen von Einführungskursen Menschen altersübergreifend die Scheu vor der digitalen Welt nehmen.

Hofheim. Die Senioren-Nachbarschafts-Hilfe (SNH) arbeitet schon lange mit dem Dozenten Guido Bethmann zusammen. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, nicht nur Senioren, sondern auch Eltern und Kindern Digitalkompetenzen zu vermitteln. Vor allem möchte er den Menschen die Angst vor der Digitalität nehmen und sie von den großen Vorzügen überzeugen, die die digitale Welt ihnen zu bieten hat. Und das buchstäblich in jedem Alter.

„Auch hier geht es wieder um das Thema Kommunikation, Kontakt und somit einer größeren Teilhabe an der Gesellschaft, was auch Vermeidung von Einsamkeit bedeutet“, erklärt Michael Breitenbach, der hauptamtliche Mitarbeiter der SNH. Schon Ende 1990 hätten sie im Verein Computerkurse angeboten. Das gehöre mit zu ihren Aufgaben, vor allem im Bildungskontext.

Angst vor Neuem unbegründet

„Irgendwann hatte ich die Phase, dass ich ein Digitaltelefon haben musste“, erzählt der 78-jährige Hartmut Hahn, „aber ich hatte immer auch Angst vor Datenmissbrauch.“ Dann sei Corona gekommen, dies habe die Digitalisierung unheimlich beschleunigt. „Wenn ich meine Mobilität verliere, nicht mehr einkaufen, auf die Bank gehen, Fahr- oder Eintrittskarten kaufen kann, dies aber mit einem Smartphone alles geht, kann ich auch im höheren Alter selbstbestimmter leben“, erklärt Hahn. Er habe sich gesagt: „Warum solltest du das nicht schaffen?“ Dann sei bei der SNH „Skype“ eingeführt worden, und das Kommunikations-Tool für den PC traf mit seinen Möglichkeiten einen Nerv. Durch eine Kaufberatung bei Guido Bethmann habe er ein Einsteigermodell gekauft, er habe Zoom-Angebote genutzt und „Learning by doing“ betrieben. „Ganz wichtig ist auch der Spieltrieb“, schmunzelt Hahn.

Michael Breitenbach erklärt: „Eigentlich müssten uns die Leute ja die Türen einrennen, aber leider haben einige Angst vor Neuem oder sagen sich, das lerne ich ja doch nicht mehr.“ Das sei aber keineswegs der Fall, denn sie würden die Menschen immer in ihrer jeweils eigenen Lebenswelt abholen, und alle könnten so oft nachfragen, wie es für sie notwendig ist. Eine ältere Dame hätte mal vor einem Smartphone-Kurs zu ihm gesagt: „Als ich damals vor dem Auto stand, hab ich gedacht, das Fahren lerne ich nie, jetzt fahre ich schon seit über 40 Jahren, das kann bei der Bedienung eines Smartphones doch auch nicht anders sein.“

Auf dem Weg zum „Homo-Digitalis“

Am Donnerstag, 23. März, hält Guido Bethmann im Schönbornsaal im Kellereigebäude, Burgstraße 28, von 10.30 bis 12.30 Uhr einen Vortrag für Einsteiger zum Thema „Smartphones und Tablets für Senioren“. „Das ist kein Verkaufsvortrag“, erklärt Bethmann, „viele haben ja schon ein Gerät, aber hier erfahren sie alles, was sie in den viermal zwei Stunden dauernden Kurs erwartet.“ Alle Teilnehmer erhalten anschließend eine Liste, die sie in die Lage versetze, das für ihre Bedürfnisse richtige Gerät zu kaufen. Die Kurse selbst finden dann jeweils montags und freitags, 24. und 28. April sowie 8. und 12. Mai, im Kellereigebäude statt, von 9.30 bis 11.30 Uhr. Die Kurse sind für sechs Personen ausgelegt. Die Kosten betragen 79 Euro, anmelden kann man sich bei der SNH unter der E-Mail-Adresse snh@guidobethmann.de oder telefonisch unter 0 61 92 / 96 65 61.

„Ich sehe uns momentan auf dem Weg zum Homo-Digitalis“, erklärt Bethmann. Für sich sieht er darin auch durchaus einen Weg zur Entschleunigung. „Haben sie einfach etwas Mut“, sagen Bethmann, Breitenbach und Hahn unisono, und Letzterer fügt lachend hinzu: „Kommunikation macht Spaß, und Whatsapp ist Klasse, wenn ich meine Freunde in der ganzen Welt erreichen kann!“

(Peter Kolar)

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