Im Haus Maria Elisabeth wohnen mit Service

Investor Horn will Altbau erhalten und sanieren, 2025 sollen die ersten Senioren einziehen können.
Hofheim -Derzeit wohnen im ehemaligen Seniorenwohnheim Haus Maria Elisabeth am Kapellenberg noch Flüchtlinge aus der Ukraine. Die in Kelkheim ansässige Projektgesellschaft Horn hatte das Anwesen gekauft und dem Main-Taunus-Kreis für zwei Jahre unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Der Vertrag läuft allerdings im nächsten Frühjahr aus, und dann möchte der Investor loslegen.
Derzeit werde an den Plänen bereits gearbeitet, berichtet Horn-Geschäftsführer Patrick März. Der Bauantrag soll bis Herbst eingereicht werden. Denn Zeit verlieren möchte das Unternehmen nach Ablauf des Vertrages möglichst nicht mehr. Klappt es mit dem Baubeginn im nächsten April, dann wird ein Jahr oder etwas länger gearbeitet. Die neuen Bewohner könnten dann also im Sommer des Jahres 2025 einziehen.
Dienstleistungen bei Bedarf dazu buchen
Die neuen Bewohner, das werden ältere Menschen sein. Geplant ist eine Einrichtung nach dem Konzept des Service-Wohnens, das lange Zeit als betreutes Wohnen bezeichnet wurde. Dabei bekommt der Mieter neben der Wohnung noch eine gewisse Grundversorgung, kann weitere Dienstleistungen aber nach Bedarf hinzu buchen. Ein ähnliches Konzept wurde ja bereits ganz in der Nähe im Projekt der Hofheimer Wohnungsbaugesellschaft am Klingenborn umgesetzt.
„Es melden sich regelmäßig Interessenten“, sagt März und ist überzeugt, dass es an der Nachfrage nicht mangeln wird. Denn zum jetzigen Zeitpunkt wird das Projekt überhaupt noch nicht beworben, es gibt nur einen kurzen Hinweis auf der Internetseite des Unternehmens. Gut vorstellbar ist, dass sogar Senioren aus den vergleichsweise großen Häusern am Kapellenberg zu Kunden werden, denn so bleiben sie im gewohnten Quartier, müssen sich aber nicht um ein ganzes Haus kümmern.
Für die Projektgesellschaft Horn ist es das erste Vorhaben mit betreutem Wohnen. Schon deshalb wird sie sich für den Betrieb der Einrichtung mit einem Unternehmen zusammentun, das Erfahrungen damit hat - auch das ist ein durchaus gängiges Modell. Gespräche sind bereits angelaufen, berichtet März. Dessen Unternehmen gewinnt in Hofheim gerade deutlich an Bedeutung - die Projektgesellschaft möchte auch das Gelände der Maschinenfabrik Polar an der Hattersheimer Straße bebauen.
Bis dort der Startschuss fällt, soll am Kapellenberg längst alles fertig sein. März weist dabei die früher in Hofheim geäußerten Befürchtungen zurück, es werde eine hochpreisige Einrichtung entstehen. „Wir werden da mehr als im Rahmen sein“, versichert März. Eine Chance dafür ergebe sich dadurch, dass nicht etwa neu gebaut wird, sondern dass der Altbau saniert wird.
Dadurch erreiche man zwar nicht in allen Punkten den Neubaustandard, so März unter Hinweis etwa auf die Deckenhöhen. Dafür werde das Vorhaben aber auch preiswerter als ein komplett neues Gebäude. März rechnet mit einer Investitionssumme von 15 Millionen Euro - zum jetzigen Zeitpunkt kann das aber nur eine sehr vorsichtige Schätzung sein.
Wärmepumpe und Photovoltaikanlage
„Das ist eine prima Lage“, betont März unter Hinweis auf die Aussicht über die Stadt und das Rhein-Main-Gebiet. Um diese besser genießen zu können, sollen möglichst viele der etwa 50 Wohnungen mit Balkonen ausgestattet werden. Völlig neu entstehen wird eine Tiefgarage, mit Zufahrt vom unteren Rand des am Hang gelegenen Grundstückes.
Von dem alten Gebäude wird nicht mehr als der Rohbau stehen bleiben. Das Seniorenheim wurde 1975 gebaut, und die Rede war davon, dass die Bausubstanz in den letzten Jahren vernachlässigt wurde. Jetzt wird alles auf einen aktuellen Stand gebracht, gerade auch energetisch. Geheizt wird fortan mit Wärmepumpe, unterstützt durch eine Photovoltaikanlage. Wichtig ist März, dass der Raum der ehemaligen Kapelle erhalten bleibt, eventuell auch für eine öffentliche Nutzung. Vielleicht wird es auch einen öffentlichen Weg quer über das Gelände geben.