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Jens Fleck pflegt den Teamgeist

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Die Altstadt kennt er seit den Kindheitstagen. Inzwischen ist Jens Fleck Banker von Beruf und Politiker im Ehrenamt.
Die Altstadt kennt er seit den Kindheitstagen. Inzwischen ist Jens Fleck Banker von Beruf und Politiker im Ehrenamt. © babs

Hofheims neuer CDU-Vorsitzender ist Kommunalpolitiker aus Leidenschaft - und BVB-Fan

Hofheim. Er ist der neue Mann an der Spitze: Jens Fleck führt seit Anfang November als Nachfolger von Christian Vogt den CDU-Stadtverband Hofheim. Der 37-Jährige mischt schon viele Jahre mit in Partei- und Kommunalpolitik, war Vorsitzender der Jungen Union (JU) in Stadt und Kreis und acht Jahre im JU-Landesvorstand. Seit 2007 ist er im Stadtverband Vorstandsmitglied. Und doch ist er längst nicht so bekannt wie manch anderer CDU-Protagonist in der Kreisstadt.

Immerhin: Anders als 2016, als Fleck nach drei Jahren in der Stadtverordnetenversammlung durch Kumulieren und Panaschieren hinter prominentere Namen auf der CDU-Liste zurückfiel und daher nicht erneut ins Stadtparlament einziehen konnte, hat der als Bankberater tätige Kernstadt-Bürger 2021 den Sitz im Parlament erhalten. Angetreten hat er ihn nicht wirklich. Seit 2020 war Jens Fleck bereits Mitglied im Magistrat und wollte diese Arbeit auch fortsetzen. Das wollte auch seine Partei, denn für die ehrenamtliche Aufgabe in der Verwaltungsspitze braucht es Eigenschaften wie Zuverlässigkeit und die Bereitschaft, einiges an Zeit einzusetzen, wie sie Fleck kennzeichnen.

Seit 2005 hat er das Parteibuch

Die Politik sei sein „riesengroßes Hobby“, sagt der ledige Hofheimer, der - ganz Banker - meist im Anzug unterwegs ist. Die Leidenschaft für dieses Hobby hat er früh entdeckt. Weil die Eltern ihm nur erlaubten, bis 20.15 Uhr fernzusehen, habe er das immer auch ausgenutzt und noch die Tagesschau geguckt, erzählt er mit leisem Schmunzeln. Seine Nachfragen wurden in der Familie diskutiert. Das Interesse, mitzureden und mitzugestalten, war geweckt.

In der Montessori-Schule wurde Jens Fleck Schülersprecher. Dass er politisch konservativ tickte, anders als viele Mitschüler, führte immer wieder zu lebhaften Diskussionen, auch später in der Oberstufe an der Konrad-Adenauer-Schule. Wenn Du so dafür eintrittst, kannst Du eigentlich auch Partei-Mitglied werden, habe er sich schließlich gesagt, erzählt Fleck.

2005 machte er es wahr und hielt wenig später das CDU-Parteibuch in der Hand. Die Junge-Union-Mitgliedschaft folgte. Und bald kam die erste Post mit dem Hinweis: „Wir haben da einen Info-Stand in Hofheim.“ Den ersten Termin ließ er verstreichen, beim zweiten traute sich der 19-Jährige dann und ging hin. Allein Helga Senne war schon da. „Ich bin in der CDU, kann ich helfen?“, habe er gefragt und einen überaus erstaunten Blick geerntet. „Da kommt einer freiwillig zum Helfen?“, das habe sie ja noch nie erlebt, habe sie gesagt.

Der Heimatstadt treu geblieben

Dass er anpackt, da ist, wo Leute gebraucht werden, hat auch die Parteiführung rasch begriffen. Schon 2006 wird Fleck JU-Vorsitzender. Er möge den direkten Kontakt mit Menschen, sagt der Hofheimer. Eine Erfahrung, die er auch bei einem Berufspraktikum in der damals noch bestehenden Bankfiliale in der Marxheimer Schulstraße gemacht hat. Eine regionale Bank hat er sich daher auch bewusst für seine Ausbildung gesucht. „Ich wollte nicht Azubi 358 im Deutsche-Bank-Tower sein“, sagt Fleck. Seit diesem Jahr arbeitet er bei der noch eigenständigen Volksbank Rheingau in Geisenheim, auch, um wieder dichter dran zu sein an den Kunden.

Während viele andere aus der JU-Zeit durch Studium und Beruf längst anderswo leben, ist Jens Fleck immer Hofheimer geblieben. Gern gehe er zum Entspannen raus in die Natur, sagt der bekennende Apple-Fan, der „richtig gut“ findet, dass der Hofheimer Magistrat papierfrei arbeitet. Beim Fußball drückt er seit langem dem BVB die Daumen. „Mir gefielen die Farben, Schwarz-Gelb“, sagt er lächelnd. Wie eine Mannschaft funktioniert - und wie nicht -, das lasse sich gut lernen beim Fußball, findet der neue CDU-Vorsitzende.

Bei der eigenen „Mannschaft“ mit der rein schwarzen Farbe will er den Teamgedanken weiter hochhalten. „Eine gute Mischung“ aus erfahrenen und jungen Leuten sei der neue Vorstand der Christdemokraten, sagt Fleck. Mehr Frauen und überhaupt wieder mehr Menschen für die Partei gewinnen, die auf 241 Mitglieder geschrumpft ist, ist ein Ziel. Fleck will zudem wieder inhaltliche Arbeitsgruppen. So sollen Mitglieder ihre Fachkenntnis vor Entscheidungen der Stadtverordneten einbringen können. Besonders im Fokus zudem: Die 2025 und 2026 anstehenden Wahlen. Dabei ist für die erste, im Frühjahr 2025, für den CDU-Chef klare Sache: Die Partei „wird alles dafür tun, damit Christian Vogt Bürgermeister bleibt“.

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