Feierabendmarkt hat sich prima etabliert

Nach dem Probelauf geht es in jedem Fall weiter, aber erst nach der Sommerpause.
Hofheim -„Sehr, sehr gut“ nennt Taunus-Brauer Jascha Wolf nach der Probephase seine Erfahrungen mit dem Hofheimer „Feierabendmarkt“. Sowohl der Werbeeffekt für das Hofheim-Bier, das hier vom Fass gekostet werden konnte, wie der Umsatz hätten gestimmt. Und er ist nicht allein mit diesem Urteil. „Toll - und super angenommen“, lautet es bei Thomas Ficht, der mit „Tom’s Flammkuchen“ dabei war. Obstlandwirt Gregor Betzel, ebenfalls vom ersten Markttag an mit einem Stand vertreten, zeigt sich „rundum zufrieden“. Seine regionalen Produkte waren gefragt, was ihm auch neue Kundschaft „auf den Hof gezogen“ habe. „Wir sind jedenfalls jeden Donnerstag sehr gern hierher gekommen. Und es hat bei allem Stress auch Spaß gemacht“.
„Dass es so gut angenommen ist, spiegelt, dass es das ist, was die Menschen suchen“, meint Tanja Klein, die gern mit anderen nach Feierabend hierher gekommen ist. Auch Ortsvorsteherin Elli Wagner war regelmäßige Besucherin auf dem Ludwig-Meidner-Platz und meint begeistert: Der Feierabendmarkt „ist das Beste, was wir hier je hatten.“
„Nicht inflationär machen“
Vom Ende der Osterferien bis zum Beginn der Sommerferien sollte der Testlauf für den zusätzlich zum üblichen Wochenmarkt mittwochs und samstags neu kreierten Nachmittags-Markt dauern. Damit war am vergangenen Donnerstag der letzte Termin. Doch Marktbeschicker wie Gäste waren einig: Es sollte nur vorläufig der letzte sein. „Eigentlich kann das hier ganzjährig weitergehen“, fanden gar sechs Kolleginnen, die am Donnerstag nach Feierabend an einem der Biertische unter der Kaiserlinde auf dem Ludwig-Meidner-Platz ihren „Limoncello Sprizz“ und die schöne Atmosphäre genossen.
Ganz so weit will die Stadt als Veranstalterin allerdings nicht gehen. „Wir wollen es nicht inflationär machen“, sagt Bürgermeister Christian Vogt. Und das ist ganz im Sinne vieler Beteiligter. So findet etwa Thomas Ficht: „Es ist gut, wenn es etwas Besonderes bleibt, auf das man sich freuen kann.“ Auch Jascha Wolf meint: „In den Sommerferien auszusetzen, das tut dem Ganzen ganz gut.“ Danach soll es dann noch einmal bis Ende September eine Fortsetzung geben, wie Bürgermeister Vogt und Marktmeisterin Anja Seeharsch nach der Befragung der Marktbeschicker verkünden können. Die meisten wollen im September wieder dabei sein. Nur Obstbauer Betzel fehlt dazu wegen der Ernte die Zeit. „Aber im nächsten Jahr sind wir in jedem Fall wieder hier“, ist für ihn klar.
Vom letzten Donnerstag vor Ferienende (31. August) bis zum 28. September habe man noch einmal fünf Markt-Tage, rechnet Seeharsch vor. Dann soll Winterpause gemacht werden. Der Ansatz, mit diesem Angebot Menschen in die Innenstadt zu ziehen, sei in jedem Fall der Richtige, sagt der Bürgermeister. Denn auch die, die rundherum ein gastronomisches Angebot machen, profitierten.
Äußere Bedingungen stimmen
Durchweg sind alle auch von den äußeren Bedingungen angetan. Dass der Platz viel Atmosphäre hat, dabei aber nicht abgeschlossen wirkt, und Menschen aus allen möglichen Richtungen der Weg hier vorbei führt, sieht etwa Thomas Ficht als große Stärke. Wichtig findet er aber auch die öffentlichen Toiletten. „Keiner geht schließlich gern aufs Dixi-Klo“, meint der Werbegraphiker, der eher hobbymäßig den Flammkuchenofen anheizt.
Dass diese im September allerdings schon wieder zur Verfügung stehen werden, ist unwahrscheinlich. Denn die schon fast historischen stillen Örtchen, die an den Hof Ehry angrenzen, sollen in Kürze generalsaniert werden. Kein Luxus, findet Ortsvorsteherin Elli Wagner, und Anja Seeharsch versichert, dass es auch dafür natürlich eine Interims-Lösung geben werde.