RMV zieht auf Filet-Grundstück am Hofheimer Busbahnhof

Der Verkehrsverbund hat mit der Taunus Sparkasse einen langfristigen Mietvertrag abgeschlossen. Das neue RMV-Verwaltungsgebäude am Hofheimer Bahnhof soll 2023 fertig sein.
Hofheim - Im vergangenen Jahr hatte die Taunus Sparkasse das Eckgrundstück Alte Bleiche/Seilerbahn gegenüber vom Busbahnhof gekauft. Was mit dem Areal in idealer Lage geschehen sollte, dazu hatte sich der neue Eigentümer bislang allerdings noch bedeckt gehalten. Vor wenigen Monaten hieß es dazu lediglich, dass verschiedene Optionen geprüft würden. Seit gestern ist nun bekannt, dass der RMV auf dem zentralen Grundstück in der Stadtmitte ein neues Verwaltungsgebäude beziehen wird.
"Die Taunus Sparkasse und der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) haben einen langfristigen Mietvertrag für den Standort in Hofheim unterzeichnet", teilten gestern die beiden Vertragspartner in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Der Verbund erhalte somit für seine rund 150 Beschäftigten in Hofheim eine bis 2039 sichere Perspektive.
Hofheim: Neues RMV-Verwaltungsgebäude auf zentralem Grundstück in der Stadtmitte
Das neue Bürogebäude entsteht in direkter Nachbarschaft zum Bahnhof und den bisherigen RMV-Büros an der Alten Bleiche und wird mit einer geplanten Gesamtfläche von rund 4000 Quadratmetern von der Taunus Sparkasse entwickelt und gebaut. Weitere Einzelheiten zu den Bauplänen wollte die Taunus Sparkasse gestern auf Nachfrage noch nicht bekanntgeben.
Nur so viel: Die Abrissgenehmigung für die vorhandenen Gebäude auf dem Gelände eines ehemaligen Motels sei bereits erteilt. Damit wird auch der markante Rundbau verschwinden, der zu dem Motel gehörte, das 1959 auf dem Grundstück errichtet wurde. Viele Hofheimer erinnern sich auch noch daran, dass dort eine Tankstelle war und auch ein Autohaus sowie ein Geschäft für Autokennzeichen.
Hofheim: RMV zieht auf Filet-Grundstück am Hofheimer Busbahnhof - Lange Verhandlungen
Die Übergabe des neuen Verwaltungsgebäudes an den RMV ist für Oktober 2023 vorgesehen. Über die finanziellen Rahmenbedingungen ihrer Übereinkunft haben Taunus Sparkasse und RMV Stillschweigen vereinbart. Offenbar hat es jedoch im Vorfeld einige Zeit gedauert, bis sich die Vertragspartner geeinigt haben. Doch die langen Verhandlungen hätten sich gelohnt, erklärt RMV-Geschäftsführer Dr. André Kavai.
"Mit unseren rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern haben wir in Hofheim seit unserer Verbundgründung 25 gute Jahre verbracht und von hier aus viel bewegt. Die Zukunft hält für uns mit der Klima- und damit einhergehenden Verkehrswende weitere Herausforderungen bereit: Deshalb setzen wir nicht nur ab 2022 mit der weltweit größten Wasserstoffzugflotte auf weniger Emissionen im Taunusnetz, sondern mit dem neuen Gebäude ab 2023 auch auf eine noch bessere CO2-Bilanz bei der täglichen Arbeit im Büro", erklärte Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des RMV.
"Für uns als ÖPNV-Unternehmen und Arbeitgeber ist eine gute Erreichbarkeit mit Bus und Bahn ein ganz besonders wichtiger Standortfaktor", ergänzt RMV-Geschäftsführer Kavai. Durch seine direkte Nachbarschaft zum Bahnhof sei der neue RMV-Standort so wie die aktuellen Büros optimal an das ÖPNV-Netz angebunden. Mit Direktverbindungen könnten die rund 150 RMV-Mitarbeiter ihre Arbeitsplätze beispielsweise von Frankfurt, Wiesbaden, Bad Soden, Königstein oder Niedernhausen mit Bus und Bahn in weniger als 30 Minuten erreichen.
Hofheim: Neues RMV-Verwaltungsgebäude - „Wichtig für die Region und ihre Menschen“
"Die jetzt unterzeichnete Vereinbarung ist wichtig für die Region und ihre Menschen", sagt Markus Franz, Vorstandsmitglied der Taunus Sparkasse bei der feierlichen Unterzeichnung des Mietvertrages. "Die Taunus Sparkasse erfüllt gerne ihren Auftrag, die Region nach Kräften zu fördern", so Franz weiter. Nach wie vor aber betreibe die Taunus Sparkasse die Immobilien- und Projektentwicklung als rein komplementäres Geschäft. "Nur wenn alle Rahmenbedingungen stimmen, ist die Immobilienentwicklung für uns interessant", sagt Franz. Mit dem RMV habe die Sparkasse einen gleichgesinnten Partner an der Seite, der vor allem an einer langfristigen Perspektive Interesse habe.
Ulrich Krebs, Landrat des Hochtaunuskreises, Verwaltungsratsvorsitzender der Taunus Sparkasse und stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des RMV, sieht in dem jetzt unterschriebenen Vertrag das Ergebnis gemeinsamer Anstrengungen im Sinne der Region. "Seit seiner Verbundgründung koordiniert und organisiert der RMV aus der Kreisstadt den öffentlichen Nahverkehr für täglich mehr als 2,5 Millionen Fahrgäste", so Krebs. Die Standortentscheidung sei ein klares Bekenntnis für den Standort in Hofheim und die Regionen im Verbundgebiet und eine tolle Zusammenarbeit zweier im Taunus verwurzelter Unternehmen.
Der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Axel Wintermeyer freut sich, dass der Rhein-Main-Verkehrsverbund bald in ein neues, moderneres und funktionales Gebäude an seinem Standort Hofheim umziehen kann: "Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden künftig unter einem Dach arbeiten, das stärkt die Effizienz und das Miteinander im Betrieb."
"Zwei Unternehmen mit öffentlichen Trägern haben eine für beide Seiten attraktive Lösung erarbeitet", sagt Johannes Baron, Kreisbeigeordneter des Main-Taunus-Kreises und Mitglied des RMV-Aufsichtsrats. Nicht zuletzt ist auch Hofheims Bürgermeister Christian Vogt sehr zufrieden, "dass der RMV dem Standort und der Stadt Hofheim treu bleibt". (Von Ulrike Kleinekoenen)
Um das Thema Stadtentwicklung geht es auch bei diesem Projekt in Hofheim: Ein Senioren-Wohnpark auf dem Gelände der früheren Luft-Klinik ist geplant. So soll der Verlust der 72 Heimplätze im Hofheimer Seniorenheim Haus Maria Elisabeth, das im nächsten Jahres geschlossen wird, ausgeglichen werden.