Ein Fest im Zeichen des Regenbogens: Kulturabend in Kelkheim

Die Kultur und Magie Indiens faszinieren. In Kelkheim feierten das Frankfurter Generalkonsulat und die Stadt erstmals einen indischen Kulturabend in der Stadthalle. Tänze, Kunsthandwerk und erlesene Spezialitäten verzauberten die Gäste und förderten interkulturelle Freundschaften vor Ort.
Im Rahmen der Völkerverständigung feierten weit über 600 Menschen „Indra Dhanush“, einen Kulturabend im Zeichen des Regenbogens. Bunte, reich verzierte Saris tauchten die Stadthalle in ein spektakuläres Farbenmeer. Der Geruch fremder Speisen, wie Pav Bhaji oder Papdi Chat und unbekannter Gewürze versetzen die Gäste in das ferne Land von Magie und Mystik. Bürgermeister Albrecht Kündiger war „überwältigt von der großen Anzahl der Leute“. Das Indische Generalkonsulat habe ihn vor einiger Zeit angesprochen, einen indischen Kulturabend in Kelkheim anzubieten. „Die indischen Konsuln wohnen während ihrer Amtszeit in unserer Stadt. Viele Beziehungen bestehen zwischen Kelkheim und Indien“, weiß der Bürgermeister. Er hätte nicht lange überlegt und sei von der Idee beeindruckt gewesen.
Mit dem Rucksack
Stadtverordnetenvorsteher Wolf-Dieter Hasler pflegt eine besondere Beziehung zu dem Land. „Ich selbst war schon mit dem Rucksack in Indien unterwegs“, sagt er. Gemeinsam mit der Generalkonsulin der Republik Indien in Frankfurt, Pratibha Parkar, initiierte und organisierte er den Abend, übernahm die Schirmherrschaft. Er freute sich über „die ganz besondere Veranstaltung“, die zuvor in Wiesbaden und Kelsterbach stattfand. Gäste indischer Abstammung und Deutsche feierten in gemeinschaftlicher Verbundenheit. Kelkheimer ließen sich gerne auf die ferne Kultur ein.
Hans Schell ist Kelkheimer. Er war von Farbenzauber und kulturellem Angebot beeindruckt. Schell sieht „die Veranstaltung als eine Bereicherung für die Stadt“. Er hätte sich zunächst kein Bild von dem besonderen Fest machen können, doch nun finde er es schade, dass er nicht auch seine Tochter mitgenommen hatte. „Der Abend offenbart fremde Traditionen mit Tanz, Musik und Tradition.“
Ausdrucksstarke Tänze
Dennis und Jutta Miller „waren noch nicht in Indien und sind deshalb vorbeigekommen“, erzählt das Kelkheimer Ehepaar. „Mich interessieren besonders die bunten Kleider und ausdrucksstarken Tänze“, erklärte Jutta Miller. Sie wurde damit ebenso zufrieden gestellt, wie andere Interessen: Nur ein paar Meter entfernt tauschten sich indische Rucksacktouristen über Erfahrungen aus. „Das Essen ist in Indien etwas schärfer, aber der Geschmack ist authentisch“, befanden sie.
Indien-Liebhaberin Barbara Jeckel aus Frankfurt war nicht minder begeistert. „Jedes Jahr reise ich nach Indien und habe dort viele Freunde gefunden. Die Menschen sind so herzlich und besitzen doch oft nur wenig.“ Die schönste Reisezeit, Kerala im Südwesten Indiens zu besuchen, sei Januar bis Mitte Februar. Das Küstengebiet fasziniere, in den angrenzenden Mittelgebirgen können Besucher den Tee- und Gewürzanbau bestaunen.
Zurück nach Kelkheim: Auf der Bühne präsentierten indische Tanzgruppen Stile aus verschiedenen Jahrtausenden. Tänzerinnen in blau-orange gefärbten Saris führten klassische Tänze wie den Kuchipudi oder Mohiniyattam vor. Moderne Fusion-Dance- und Bollywood-Tanzvorführungen folgten. Beim Getränk „Mango Lassi“ erklärten Inder, deren Familien in Kelkheim sesshaft geworden sind, den deutschen Nachbarn die religiösen Hintergründe von Tanz und Musik. Karam Kaur hatte sich einen farbenprächtigen Sari mit vielen Glitzerperlen angezogen. Die Verwandten der Inderin wohnen in Kelkheim. „Wir haben uns entschieden, als Familie hier herzu kommen“, berichtete sie. Auch Bürgermeister Kündiger freute sich über den gelungenen Abend. Kelkheim und Indien verbänden persönliche Freundschaften, Firmenbeziehungen und Gastronomie. Das in Kelkheim ansässige Maschinenbau-Unternehmen Rothenberger gründete beispielsweise im Jahr 2005 eine Tochterfirma in Neu-Delhi. Ob sie den Kulturabend künftig regelmäßig anbieten, ließen die Veranstalter noch offen.