1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Taunus
  4. Kelkheim

Hornau: Neues Feuer für mehr als 50 Jahre alte Partnerschaft mit Saint Fons

Erstellt:

Von: Esther Fuchs

Kommentare

Die Mitglieder der Delegationen aus Frankreich und Kelkheim besichtigen auch die Ausstellung „Demokratie weiter denken“ unter Führung von Christa Wittekind als Charlotte von Gagern (Mitte).
Die Mitglieder der Delegationen aus Frankreich und Kelkheim besichtigen auch die Ausstellung „Demokratie weiter denken“ unter Führung von Christa Wittekind als Charlotte von Gagern (Mitte). © efx

Delegation zu Gast - Einladung für Herbst nach Frankreich.

Hornau. Dirk Hofmann spitzte die Ohren, als er vor der Alten Kirche die ersten französischen Wortfetzen vernahm. Der Erste Stadtrat und sein Magistrats-Kollege Stefan Thalheimer schmunzelten vergnügt. Christa Wittekind zupfte am schwarzen Biedermeierhut mit hellblauer Taftschleife. Mit einem „Bonjour“ und „Salut“ begrüßten nicht nur sie die französische Delegation aus der Partnerstadt Saint Fons.

Deren Bürgermeister Christian Duchêne, seine Frau Mireille, sein Stellvertreter Bernard Jay, Stadtverordnete Malika Lagrimitte, ihr Mann Ibrahim und die Mitglieder des Partnerschaftskomitees, Serge Perrin, seine Frau Yvette Bailly, und Khadija Zerdali waren der Einladung nach Kelkheim gefolgt und im Minibus am Freitag angereist. Auch beim Rundgang sollten die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Kelkheim und Saint Fons nach der Corona-Zwangspause wieder aufleben. „Die Freundschaft geht ja über 50 Jahre zurück“, berichtete Thalheimer. 1971 unterzeichneten die Bürgermeister Winfried Stephan und Franck Serusclat mit Vertretern der Partnerschaftsbeiräte die Partnerschaftsurkunde. Seitdem ist Thalheimer dabei, war zeitweise Lehrer in Frankreich und förderte als Dezernent die deutsch-französische Freundschaft mit Fußballspielen und anderem Sport.

Saint Fons liegt in der Nähe von Lyon im Departement Rhône, erläuterte Kulturreferentin Beate Matuschek. Sie organisierte in drei Jahrzehnten Jubiläumsfeiern, Jugendbegegnungen, eine Umweltkonferenz, Ausstellungs- und Vereinsaustausche. „Während Corona war das alles nicht möglich. Das 50. Jubiläum konnte leider nicht gefeiert werden“, bedauerte die Kulturdezernentin.

„Gipfeltreffen“ beim Neustart

Das Treffen nun sollte neue Annäherung und Klarheit über künftige Pläne bringen. Die Führung mit Wittekind war Teil des Rahmenprogramms. Sie entführte die Besucher in die Zeit der Demokratiegeschichte der Freiherren von Gagern. Noch bis zum 25. Juni läuft die Sonderausstellung. Im beschaulichen Hornau lebten die Gagern als liberale Persönlichkeiten, geprägt von den Werten der Aufklärung. Charlotte von Gagern musste sich in die ländliche Idylle erst einfinden. Die Familie stellte von hier aus einige Weichen für die nationale Einheit Deutschlands auf verfassungsrechtlicher Grundlage. Wittekind führte die Besucher auch zu den Gagerngräbern auf dem alten Friedhof. Catherine Hueber übersetzte stets für die Gäste ins Französische.

Nach dem Mittagessen folgte ein „Gipfeltreffen“ im Rathaus. Hier wurden weitere Planungen ausgelotet. Mit der englischen Partnerstadt High Wycombe gelang der Neustart nach der Pandemie bereits im Sommer 2022. Franzosen und Kelkheimer machten nun im Plenarsaal Nägel mit Köpfen. Bürgermeister Duchêne sprach eine Einladung für Ende November nach Saint Fons aus. Das Orchester „Industrielle Harmonie“ feiere 150-jähriges Bestehen. Es böte sich an, dort an 50 Jahre Partnerschaft mit Kelkheim zu erinnern, schlug er seinem Amtskollegen Albrecht Kündiger vor. Stadtführung und Abendessen rundeten den Neustart ab, der auf eine Stärkung der Partnerschaft hoffen lässt.

Auch interessant

Kommentare