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Kelkheim: Eine personelle Zäsur zum 30. Geburtstag des Ausländerbeirats

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Von: Frank Weiner

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Das Team des Ausländerbeirats (v. l.): Harpreet Kaur, Yasemin Ünver, Virginia Caneo Barrera, Salomé Korschinowski, Azadeh Akbari und Jamal Eddine Mobarraa.
Das Team des Ausländerbeirats (v. l.): Harpreet Kaur, Yasemin Ünver, Virginia Caneo Barrera, Salomé Korschinowski, Azadeh Akbari und Jamal Eddine Mobarraa. © privat

Korschinowski löst langjährige Vorsitzende Pinto-Schneider ab

Kelkheim. Seit 30 Jahren gibt es den Ausländerbeirat in der Stadt. Für diesen runden Geburtstag hat die Gruppe ein kleines Team gebildet, um eine angemessene Feier oder Veranstaltung vorzubereiten. Doch mit dem Festjahr gibt es auch eine Zäsur in dem für die Kommune wichtigen Gremium. Nach 17 Jahren im Beirat, davon lange als Vorsitzende, hat Mafalda Pinto-Schneider aufgehört. In der Sitzung am Montag wurde ihre bisherige Stellvertreterin Salomé Korschinowski zur neuen Chefin des Ausländerbeirats gewählt.

Yasemin Ünver ist neue Stellvertretende Vorsitzende, Virginia Caneo Barrera wurde zur Schriftführerin gewählt. Zudem ist der Beirat von sieben auf sechs Mitglieder leicht geschrumpft. Neben Pinto-Schneider hat Georgios Karantaglis sein Amt niedergelegt. Die beiden möglichen Nachrücker haben verzichtet, berichtet Korschinowski. Bereits im vergangenen Herbst war Mulugheta Andeberhan aus der Gruppe ausgeschieden. Für ihn fand sich mit Jamal Mobarraa aber ein Nachfolger. Dem Beirat gehören zudem noch Harpreet Kaur und die neue Nachrückerin Azadeh Akbari an.

Auch wenn ein Platz unbesetzt bleibt, so freut sich die Vorsitzende doch über das Vertrauen und die Aufgaben. Wichtig sei, dass alle dieses Ehrenamt mit „Freude in der Gruppe“ ausüben und „der Zusammenhalt da ist, dann macht man es gerne“. Die 50-Jährige ist schon lange motiviert in ihrer Wahlheimat. Korschinowski stammt aus Eritrea und ist in der Hauptstadt Asmara geboren. 1993 kam sie nach Deutschland, wohnt seit 15 Jahren in Ruppertshain. Dort engagierte sie sich früh in der Unterstützung der Flüchtlinge, die dort untergebracht sind, und leitet den Arbeitskreis. Dem Ausländerbeirat gehört sie seit gut zehn Jahren an. Und sie wolle auf jeden Fall bei den nächsten Wahlen 2026 wieder antreten.

Theaterstück zum Thema Rassismus

Sie weiß: „Die Arbeit wird nicht weniger.“ Nicht nur, aber derzeit vor allem die geflüchteten Menschen, brauchen die Unterstützung und Anleitung durch den Beirat. Ähnlich wie ihre Vorgängerin sieht sie noch Bedarf, die Arbeit und die Gruppe „sichtbarer zu machen“. Ziel des Teams sei es, durch direkte Gespräche von den Problemen und Anliegen zu erfahren, ihre „Kultur zum Glänzen zu bringen“. Deswegen sei es gut und wichtig, dass Kelkheim weiterhin einen selbstständig agieren Ausländerbeirat und keine von der Stadt eingesetzte Integrationskommission hat, findet sie. Denn so könnten einfach die Menschen besser erreicht werden. Zu erfahren, was viele wirklich bewegt, bis dahin sei es „ein langer Weg“, so die Vorsitzende.

Ihr liege die „interkulturelle Vielfalt am Herzen“. Und sie setzt sich gegen Rassismus und Diskriminierung im Alltag ein. Der Ausländerbeirat hat politisch erreicht, das Schilder zum Thema an den Ortseingängen aufgestellt werden. „Aber wir wollen nicht nur die Stadt vollplakatieren, sondern das auch mit Inhalt füllen“, kündigt die Ruppertshainerin an. So gibt es Pläne für ein Theaterstück zu diesem Thema, das anonym wahre Erlebnisse zu Rassismus erzählen soll. Auch Lesungen und eine Broschüre seien denkbar, so Korschinowski.

„Uns wird nicht langweilig“, sagt die Chefin und wünscht sich durchaus eine gewisse „Streitkultur“, um alle Meinungen zu berücksichtigen. Für Fasten-Treffen und die Präsentation der Kulturen gibt es weitere Arbeitskreise. Die Unterstützung von Müttern mit Schulkindern soll es konkret gehen. Bei der Sitzung nannte Korschimowski noch einen Termin, an dem der Beirat aber nicht direkt beteiligt ist: Am 25. März, 19 Uhr, tritt das Internationale Ensemble Ruppertshain am Zauberberg zu Nouruz, dem iranischen Neujahrsfest, auf.

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