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Hund als Helfer: So probt die Rettungshundestaffel den Ernstfall

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Von: Esther Fuchs

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Im Zweifel können Hunde die Retter in der Not sein. Damit das auch funktioniert, probt die Rettungshundestaffel Main-Taunus in Kelkheim den Ernstfall.

Kelkheim - Mailo sitzt im hohen Gras. Mit dabei hat er seine beiden Freunde Benny und Felix. Mailo, der schwarze Labrador, ist der treue Weggefährte von Chantal Haas. Gemeinsam mit Cavalier King Charles Spaniel Benny und Mischling Felix ist das tierische Trio Teil der Rettungshundestaffel Main-Taunus. Benny gehört Sonja und Michael Matheyka. Felix ist einer der beiden Hunde von Walter Zeller.

Zeller hatte Ende 2017 die Idee zur Gründung einer Rettungshundestaffel. "Hunde haben Spaß an Bewegung und sind neugierig. Das kann man doch mit etwas Nützlichem verbinden", so seine Einstellung. Der Verein nahm seine Arbeit Anfang 2018 auf und hat mittlerweile 14 Aktive. "Der harte Kern besteht aus ungefähr sechs oder sieben", so Zeller. Mailo, Felix und Benny gehören mit ihren Besitzern dazu.

Rettungshundestaffel im Einsatz: Suchspiel simuliert den Ernstfall

Die Reporterin will wissen, wie Rettungshunde trainieren und ist mit Mailo, Benny und Felix samt Frauchen und Herrchen am Hauptfriedhof verabredet. Von dort aus geht es mit den angeleinten Tieren einige hundert Meter weiter auf das nahegelegene Wiesenstück. Die Hunde begrüßen sich mit Bellen, Schnuppern und Schnüffeln. Ganz so wie "normale" Tiere auch. Üblicherweise trainieren die Helfer auf vier Pfoten zweimal wöchentlich auf dem Gelände des Bauhofs. Was sie draufhaben, zeigen sie jedoch einige Minuten später.

"Sobald wir die Jacken anziehen, wissen die Hunde, was los ist", erklärt Chantal Haas. Die junge Frau und die anderen Hundebesitzer ziehen ihre neongelben Anoraks an. Die Hunde erhalten ein farblich passendes Hundegeschirr. Unbemerkt versteckt sich Michael Matheyka im hohen Gras. Mailo soll ihn finden. 

Hunde als Helfer: So trainieren die Tiere den Ernstfall

"Unsere Hunde sind Flächensuchhunde. Sie werden von der Leine losgemacht und suchen ohne Geruchsstoff Personen in Not", erklärt Sonja Matheyka. Daneben gäbe es Trailer-Hunde. "Die kennen sie aus den amerikanischen Filmen. Sie bekommen vor der Suche einen Geruchsstoff, etwa ein Kleidungsstück des Vermissten, und suchen dann ausschließlich diese Person", weiß Sonja Matheyka. Eigentlich sei ihr Benny kein typischer Rettungshund. Sein weiches, weiß-beige gechecktes Fell ziehe viel Schmutz an. Seine Körpergröße lasse ihn im Dickicht schlecht erkennen. Doch der wache Charakter mache die kleinen Makel wett.

Mailo findet den versteckten Michael Matheyka zielsicher im ersten Anlauf. Auch der kleine Benny möchte nun mithalten. Nun muss die Reporterin Unterschlupf im Dickicht suchen. Benny, in gelber Rettungsweste mit Glöckchen und funktionsfähigem Miniaturblaulicht ausstaffiert, nutzt sein Talent sofort und nimmt die Spur auf. Wie ein Blitz eilt der Vierbeiner mit Glöckchen-Gerassel heran. Zum Dank für die Leistung bekommt von der Reporterin ein Leckerli.

Hundestaffel ist für Hunde eine sinnvolle Beschäftigung

Die Hundestaffel sei für die Tiere eine sinnvolle Beschäftigung, die Spaß bereite, aber auch fordert, erklärt Zeller. Sein Felix sei nach dem Training völlig erschlagen. "Das ist für die Hunde nicht nur körperlich, sondern auch geistig anstrengend. Wenn Felix nach dem Training nach Hause kommt, muss er sich erstmal ausruhen." Zellers zweiter Hund Henry, ein Border Terrier, hatte die Ausbildung zum Rettungshund begonnen, aber abgebrochen. "Er hatte keine Lust mehr. Das ist ihm mit seinen neun Jahren zu anstrengend geworden." Theoretisch könnten alle zu Rettungshunden ausgebildet werden. "Je früher man beginnt, desto besser", weiß Zeller, der hier langjährige Erfahrungen hat.

Hund muss mehrere Prüfungen ablegen

Die Hunde müssen auf ihrem Weg zum professionellen Rettungshund mehrfach umfassende Prüfungen ablegen. Neben der Begleithundeprüfung, sind das Tauglichkeits- und Geschicklichkeitsprüfungen. Eine professionelle Rettungshundestaffel umfasst fünf Flächensuchhunde oder einen Trailer-Hund. Sie muss von der polizeilichen Hundeakademie als Rettungsstaffel gesichtet und anerkannt werden. Dies geht mit einer weiteren "Abnahme-Prüfung" einher. Esther fuchs

Jeder kann mitmachen

Wer Interesse an der Hundestaffel hat kann sich bei Walter Zeller unter (0 61 95) 9 94 42 24 informieren. Dazu muss man kein Hundebesitzer sein.

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