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Kelkheim: Wichtiger Lückenschluss im Radwege-Netz

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Bürgermeister Albrecht Kündiger (l.) und Ordnungsamtsleiter Torsten Kleipa (r.) beim neuen Radweg-Test bergauf.
Bürgermeister Albrecht Kündiger (l.) und Ordnungsamtsleiter Torsten Kleipa (r.) beim neuen Radweg-Test bergauf. © wein

Viele Fördergelder für Strecke zum Hauptfriedhof

Kelkheim. Schon im Generalverkehrsplan von 2005 stand der Ausbau eines Radwegs an der Frankenallee von der Stadtmitte bis hoch zum Hauptfriedhof und Richtung Schmiehbachtal. Manche Autofahrer erinnern sich noch an gleich drei Fahrspuren in diesem Bereich - zwei ortsauswärts, eine in Richtung Zentrum. Das weiß auch Ordnungsamtsleiter Torsten Kleipa. Dann aber habe die Politik die Schrägparkplätze geschaffen und eine Spur geopfert. Sie waren wichtig, weshalb der alte Radweg ein wenig in Vergessenheit geraten war.

Im Vorjahr aber brachte die Verwaltung die Überlegung wieder auf den Tisch - um eine Lücke im Netz für die Radler zu schließen. Das Parlament gab grünes Licht, die Bauarbeiten begannen im April 2023 und wurden inzwischen vollendet. Ein rotes Band schneiden Bürgermeister Albrecht Kündiger, Bauamtsleiter Patrick Büttner und Kleipa zwar nicht durch, doch sie machen zum Teil einen ersten Radel-Test der Strecke. „Das sieht jetzt richtig elegant hier aus“, findet Kündiger. Das sei ein „hochwertiger“ Baustein für die Radfahrer und Fußgänger. Er hoffe, dass die Strecke angenommen wird und habe schon erste positive Rückmeldungen gehört. Kleipa betont, in Richtung Stadtmitte bestehe auch eine Benutzungspflicht, bergauf dagegen nicht. Und er macht deutlich: „Ich habe keine Sorge, was die Verkehrssicherheit angeht. Das sind gute Sichtbeziehungen. Und es ist breit genug, man kommt problemlos vorbei.“

Rund 485 000 Euro hat das Projekt gekostet, wobei der Löwenanteil aus Fördergeldern stammt: 319 000 Euro aus dem Programm „Stadt und Land“ des Bundes, das die Behörde Hessen Mobil vermittelt hat, und 56 000 Euro aus dem Investitionsfonds des Main-Taunus-Kreises. Ohne die Zuschüsse wäre die Realisierung des Vorhabens schwierig geworden.

Weniger Parkplätze seien „vertretbar“

Für das Geld wurde der Weg zwischen Tankstelle und Brücke der B 519 saniert, zum Teil verbreitert und hat ein neues Pflaster erhalten. Der Belag ist laut Büttner besonders, hat er doch keine so genannte Phase zwischen den Steinen. Für die Radfahrer sind somit kaum Unebenheiten spürbar. Im unteren Teil ist der Weg 2,50 Meter breit, oben im steileren Teil dann 3 Meter. Auch am Hauptfriedhof ist die Strecke neu und breiter. Sie rückte deshalb näher an die Kanalschächte heran, weshalb dort Geländer für die Sicherheit der Personen installiert werden mussten. Die Bushaltestelle wurde leicht versetzt und barrierefrei ausgebaut. Da dort nur die kürzeren Busse halten, musste sie nicht verlängert werden.

Aus den oberen Schrägparkplätzen in Richtung Hauptfriedhof sind Längsparker geworden, im unteren Bereich gilt weiter die schräge Aufstellung. In einer Vorlage hatte die Stadt betont, die 17 wegfallenden, von den oben nur selten voll belegten Parkplätzen seien vor dem Hintergrund der Bedeutung des Radverkehrs „vertretbar“. Aber natürlich sei das Parken in der Stadt wichtig, so der Bürgermeister. Weshalb es wegen der Enge schwierig sei, Radverkehr und Parken unter einen Hut zu kriegen. „Früher hat man an alles gedacht, nur nicht an die Radfahrer“, wünscht sich Kündiger dennoch ein Umdenken im Rahmen des Möglichen.

Weitere Projekte sollen daher folgen. Für den beschlossenen Ausbau eines Radweges zwischen Fischbach und Ruppertshain durch das Naturschutzgebiet Krebsbachtal sei der Prozess länger gewesen, es soll aber auch dort losgehen. In Hornau soll es am Hattergraben einen vernünftigen Anschluss des Weges ins Schmiehbachtal geben. Schwieriger hingegen werde es mit der Strecke zwischen Kelkheim und Fischbach. Der Magistrat habe zwar zugestimmt, doch werde das auch auf Grund der vielen Grundstückseigentümer eine „langwierige Sache“, weiß der Bürgermeister. Der nun aber erst einmal froh über die Freigabe des Frankenalle-Weges auf einer Länge von rund 850 Metern ist. Da es nur eine „Verschiebung der Verkehrsfläche“ gewesen sei, habe die Stadt kein neues Baurecht schaffen müssen, erklärt Kleipa.

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