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Münster: Mehr Platz für wachsende Schule

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Von: Frank Weiner

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Viel los ist bei der Übergabe der neuen Räume, die auf den Modulbau aufgestockt wurden. Nach der Musik schneiden die Verantwortlichen symbolisch das Band durch.
Viel los ist bei der Übergabe der neuen Räume, die auf den Modulbau aufgestockt wurden. Nach der Musik schneiden die Verantwortlichen symbolisch das Band durch. © ackermann

Fünf neue EDS-Modulräume - Verzögerungen bei Kosten von 2,2 Millionen

Münster. Es kommt nicht oft vor, dass der Landrat in eine Schulklasse reinlugt. An diesem Vormittag möchte sich Michael Cyriax aber ein Bild von den neuen Räumen im aufgestockten Zusatzbau der Eichendorffschule (EDS) machen. Die jungen Leute sind mit ihrem künftigen, gerade erstmals bezogenen Lernort zufrieden. Das sei sogar besser, als im älteren Hauptgebäude, finden einige. Nur das W-Lan funktioniere noch nicht, ruft ein Schüler dem Landrat zu. Der bedankt sich bei den Schülern für deren „Langmut“ während der Enge an der EDS in den vergangenen acht Monaten und sichert zu, die Sache mit dem W-Lan schnell zu klären.

Die üblichen Tücken auf den Baustellen

Immer wieder betont Cyriax auch, er hätte diese Einweihung der Räume gerne in einem komplett fertigen Gebäude gefeiert. Doch EDS-Leiter Stefan Haid habe mit dem Unterrichtsstart das kleine Zeremoniell gewünscht. Und so steht das Duo auf dem Gerüst, während unten die Schüler der Klassen 6 die Einweihung musikalisch eröffnen. Cyriax betont, er hätte sich einen schnelleren Baufortschritt gewünscht. In der Tat war der Kreis hier deutlich im Verzug: „Eigentlich ist heute der 1. September 2022“, sagt Haid und erinnert an den geplanten Bezugstermin sowie „angespannte Nerven“. Doch Probleme wie auf vielen Baustellen, Lieferengpässe, Folgen von Pandemie und Krieg, seien Gründe für die Verzögerung, so Kreis-Bauamtsleiter Peter Wesp. Zudem sei der MTK bei dieser Modulbauweise an den jeweiligen Hersteller gebunden. So habe aktuell die zuständige Firma zum Beispiel nur einen Arbeiter zum Installieren der noch fehlenden Holzfassade geschickt, ist Wesp schon etwas verwundert.

Das Modulgebäude wurde vom Kreis gekauft und ist auf Dauer errichtet, die Arbeiten an der Aufstockung begannen in den vergangenen Sommerferien. Rund 2,2 Millionen Euro hat der Kreis investiert. Es gibt gute Nachrichten: Erst waren vier neue Räume geplant, fünf sind es aber geworden, wo nun die Oberstufenschüler Platz finden sollen. Auch eigene Toiletten und ein Treppenhaus gibt es, so dass dieser Bau nun autark vom Hauptgebäude auch an einem Wochenende genutzt werden könne, betont Haid.

Die EDS sei um 150 Schüler gewachsen, so der Leiter. Deshalb sei die Erweiterung nötig. Denn in den vergangenen acht Monaten sind sie arg zusammengerückt. Mathe lief zum Teil im Werkraum, Aufenthaltsbereiche wurden zu Klassenräumen, die Oberstufenbibliothek zum Lehrerzimmer. „Das war nicht schön zu ertragen, ständig wurden uns neue Termine versprochen“, betont Schulsprecher Ben Herrigt vor der Schülerschar. Am Ende sei die EDS damit „gut umgegangen“. Denn sie sei ja mit Blick auf das Haus entspannt, so Herrigt mit einem ironischen Augenzwinkern: „Was die ästhetische Außenfassade betrifft, haben wir hier ja nicht die höchsten Ansprüche.“

Für die Modulräume gilt das nicht. Wie in einem Container fühlt sich der Nutzer hier kaum. Technisch werden sie voll ausgestattet. Auch Cyriax und Kreisbeigeordneter Axel Fink sind beim kurzen Rundgang durchaus angetan. „Mit den neuen Räumen entlasten wir die Schule und stärken ihre Attraktivität“, erläutert der Landrat. Fink zufolge ist das Projekt ein Beispiel, „wie unsere Schulen wachsen und wie wir dem Rechnung tragen“. Froh ist auch Bürgermeister Albrecht Kündiger, dass der Parkplatz an der Halle für den Vereinssport dann wieder zur Verfügung steht.

Bolzplatz kommt, Energetisches wartet

Die Fassaden-Mischung aus Holz und Faserzement soll laut Wesp „in wenigen Wochen“ fertiggestellt sein. Drinnen fehlen zum Teil die Beamer. Dafür weisen die Türen mit kleinen Sichtfenstern eine Besonderheit auf. Leiter Haid kennt dies aus den USA und Kanada, hat sich dafür hier stark gemacht. „Unterricht ist ja nichts Geschlossenes“, betont er. Auch die Türen im Erdgeschoss sollen noch so umgerüstet werden.

Zudem gibt es weitere Maßnahmen des Kreises an der EDS. Vor dem Sommer sollen nach der Beseitigung des Wasserschadens in der Sporthalle Wände abgedichtet werden. Wenn dort aufgebuddelt wird, soll der länger angekündigte Bolzplatz neben der Halle angelegt werden. Haid sieht zudem eine energetische Sanierung als wichtig an. Da gebe es noch keine Pläne, so Wesp mit Blick auf viele Schul-Erweiterungen in anderen Orten. Allerdings wurden im Gebäude Fußböden, Decken und Wände renoviert, werden nach und nach auch Leuchten ausgetauscht.

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