Münster: Vom Rathaus auf die Fernseh-Bühne

Jeanette Alterino am Sonntag bei "The Voice of Germany" zu sehen.
Münster. Es war bei ihrer Abschlussfeier an der Eichendorffschule. Jeanette, die damals noch Albrecht mit Nachnamen hieß, wagte sich mit einem Klassenkameraden auf die Bühne, sie sangen "Tears in Heaven" von Eric Clapton. Das kam so gut an, dass die junge Frau nicht nur "Selbstvertrauen geschöpft" hat, wie sie sagt. Es war der Beginn einer besonderen Karriere als Sängerin, die nun ihren vorläufigen Höhepunkt erreicht hat. Am Sonntag, 10. Oktober, 20.15 Uhr, wird Jeanette Alterino Teil der 11. Staffel von "The Voice of Germany" auf Sat 1 sein und im Fernsehen vor einem Millionenpublikum ihre Stimme präsentieren.
Die Sendung wurde schon vor einigen Wochen in Berlin aufgezeichnet, die 31-Jährige aus Kelkheimerin hat es unter Tausenden Bewerbern unter die besten rund 150 schon mal geschafft. Sie darf nicht verraten, wie es ihr vor der prominenten Jury mit Mark Forster, Sarah Connor, Nika Santos und Johannes Oerding ergangen ist. Sie habe ein Lied aus dem Jahr 1969 gesungen, verrät sie noch. "Es war aufregend", erzählt Alterino, die in Kelkheim auch als langjährige Kollegin im Rathaus bekannt ist und dort im Ordnungsamt in der Verkehrsbehörde arbeitet. Letztlich seien die Leute sehr offen gewesen. "Da ist es mir nicht schwergefallen, so zu sein, wie man ist." Ob sich einer der Stars umgedreht und sie in sein Team für die nächste Runde aufgenommen hat oder nicht, für Alterino war es "eine ganz tolle Erfahrung, mit so vielen Profis zusammenzuarbeiten". Sie habe viele Tipps erhalten, wie sie ihren Gesang noch optimieren kann.
Johannes Oerding ist ihr Favorit
Von einer Karriere als Sängerin träumt die Frau aus Münster, die viele Jahre aktiv bei der SG Kelkheim Fußball spielte, höchstens im Hinterkopf. "Ich bin sehr realistisch an die Sache herangegangen", habe sich aber schon gefragt: "Was passiert, wenn man so eine Show gewinnt?" Letztlich wolle sie es "ausprobieren, wie weit kann ich kommen". Alterino: "Und wenn es am Ende nur den Spaß gebracht hat, was Musik ja tun soll, dann war es das wert." Verraten kann sie noch, dass Johannes Oerding als "sehr bodenständiger Musiker" ihr Favorit als Teamkapitän war.
Alterino mag am liebsten Rock und Pop, dabei vor allem Balladen. "Eigentlich bin ich eher rockig zu Hause", fügt sie schnell an. Der Name der Gruppe, in der sie singt, lässt das nicht vermuten: "Soul between Strings" heißt die Formation. Dort tritt sie entweder mit ihrem Schwager Simon Steinhäuser im Duo oder einen ganzen Band auf. Beim Stadtmarkt in Kelkheim war sie schon präsent, auch bei einem Empfang als Heimspiel im Rathaus. Vor allem aber spielt die Gruppe bei Feiern und Hochzeiten - und kann dort die ganze Bandbreite an Liedern von den 1960ern bis heute musikalisch präsentieren.
Wie sie zum Gesang kam? Als Kind spielte sie Blockflöte. An der Eichendorffschule kam sie in die erste Musikklasse und lernte Saxofon. "Da entwickelt man ein Gespür dafür, Töne zu treffen", sagt sie und begann zu singen. Eine Leidenschaft, die sie nun bis ins Fernsehen geführt hat.