1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Taunus
  4. Kriftel

„Adieu, gehen wir mit Gott“

Kommentare

Pfarrerin Carmen Schneider hat sich am Sonntag von der Auferstehungsgemeinde und ihrem Team verabschiedet, rechts Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp, daneben Propst Oliver Albrecht.
Pfarrerin Carmen Schneider hat sich am Sonntag von der Auferstehungsgemeinde und ihrem Team verabschiedet, rechts Dekan Dr. Martin Fedler-Raupp, daneben Propst Oliver Albrecht. © Werner Mitsch

Bewegende Worte und Lieder zum Abschied von Pfarrerin Schneider.

Kriftel -Der festliche Gottesdienst am Sonntagnachmittag mit der Verabschiedung von Pfarrerin Carmen Schneider war geprägt von Dankbarkeit und Anerkennung für deren zwölfjähriges Wirken in der Evangelischen Auferstehungsgemeinde. Natürlich waren auch wehmütige Momente voll Abschiedsschmerz zu spüren. Die Kirche war bis auf den letzten Platz besetzt, viele Menschen, auch von weither, waren gekommen, um der Pfarrerin „Lebewohl“ zu sagen. Für den Predigttext hatte Carmen Schneider die Geschichte von Jakobs Kampf am Jabbok gewählt. Als junge Vikarin hatte sie genau diese Geschichte in einem Seminar nachspielen sollen und deshalb hätte diese Bibelstelle für sie immer eine Bedeutung. Sie berichtete, dass sie schon als Kindergottesdienstkind vom christlichen Glauben begeistert war und zeichnete ihren Weg über das Studium in Marburg und mehre Stationen in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau nach Kriftel auf. Insgesamt kamen so 35 Dienstjahre zusammen.

Mit Hingabe die Berufung ausgeübt

Sie habe in ihrer Zeit in Kriftel mit den Menschen hier viele Übergangssituationen im Leben, wie Hochzeiten, Konfirmationen oder Beerdigungen geteilt, nun stehe sie selbst mit dem Beginn des Ruhestandes vor solch einer Situation. Sie sei überzeugt, dass Gott die Kirche zusammenhielte und fürchte deshalb die Zukunft für die Auferstehungsgemeinde nicht. „Feiern Sie Ihren Glauben und machen Sie weiter“, waren ihre Worte für die Gemeinde.

Propst Oliver Albrecht überreichte der Pfarrerin ihre Urkunde zur Verabschiedung aus ihrem Dienst. Ein Amt nach 35 Jahren abzulegen, das mit so viel Herzblut ausgeübt worden sei, sei schwierig, betonte er. „Aber es wird gut gehen.“ Der Vorsitzende des Kirchenvorstands, Thomas Milkowitsch, hob die besondere Hingabe und unermüdlichen Einsatz hervor, mit denen Carmen Schneider ihre Berufung ausübt. Ihre Predigten erreichten mit ihrer Sprache von heute stets die Herzen der Menschen. Auch Bürgermeister Christian Seitz erklärte, dass die Pfarrerin stets von ihrem Amt umfangen gewesen sei und es gelebt hätte. Die Pastoralreferentin Odila Machill überbrachte Grüße von der katholischen Pfarrei St. Elisabeth Hofheim-Kriftel-Eppstein und unterstrich die stets gute ökumenische Zusammenarbeit.

Es wurde viel gesungen in dem festlichen Gottesdienst, vom Chor für neue geistliche Lieder der katholischen Pfarrgemeinde, vom Singkreis der Evangelischen Auferstehungsgemeinde und von den Gottesdienstbesuchern. Jina Oh, Annegret Sternagel und Kristel Neitsov-Mauer trugen einige Stücke vor. In der gesungenen „Predigt“ von Kristel Neitsov-Mauer hieß es: „Du musst nicht mehr arbeiten, du hast es gut“.

„Eingeladen zum Fest von Carmen“

Auf der Kirchwiese ging es weiter mit Grußworten und Gesang. Den Anfang machten die Mitarbeitenden der evangelischen Kirche gemeinsam mit dem Kirchenvorstand mit einem für Carmen Schneider umgedichteten Lied: „Eingeladen zum Fest von Carmen, eingeladen zum Abschied sagen“. Hausmeister Peter Schilling erinnerte an einige verrückte Ideen, die man einvernehmlich umgesetzt habe. Der Männerchor des Gesangvereins Liederkranz 1860 Kriftel überbrachte musikalische Grüße. Es verabschiedete sich das Kindergartenteam, das Kindergottesdienstteam, ehemalige Kindergottesdienstkinder und die Frauengruppe mit einem Sitztanz. Auch Menschen aus früheren beruflichen Stationen brachten berührende Beiträge. Hervorgehoben wurden immer wieder die freundliche, zugewandte Art und das mitreißende Lachen von Carmen Schneider. „Adieu, gehen wir mit Gott“, war ihr Wunsch für alle. Pfarrerin Schneider ist noch bis zum 30. Juli in der Auferstehungsgemeinde anzutreffen. An diesem Tag wird sie Küster, Dr. Udo Heep, aus seinem langjährigen Dienst verabschieden.

Auch interessant

Kommentare