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Baum- und Erdrasengräber als letzte Ruhestätte

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An mehreren Stellen soll der Friedhof, hier zu sehen sind die Urnenrasenwahlgräber, weiterentwickelt werden. Insgesamt investiert die Gemeinde dafür 71 000 Euro.
An mehreren Stellen soll der Friedhof, hier zu sehen sind die Urnenrasenwahlgräber, weiterentwickelt werden. Insgesamt investiert die Gemeinde dafür 71 000 Euro. © Gemeinde Kriftel

Neue Grab-Arten und weitere Veränderungen auf dem Friedhof

Kriftel -Auf dem Friedhof an der Frankfurter Straße besteht seit 1997 ein anonymes Grabfeld, in dem bis Ende des vergangenen Jahres 208 Urnenbeisetzungen stattfanden. Aktuell können zwar noch 14 Grabstellen belegt werden. Da aber im Schnitt der letzten 20 Jahre jährlich rund neun anonyme Bestattungen stattfanden, hat die Gemeinde frühzeitig über eine Erweiterung nachgedacht. Die Pläne hierzu und zu weiteren Maßnahmen auf dem Friedhof stellte Erster Beigeordneter Franz Jirasek zuletzt im Planungsausschuss vor.

Die Erweiterung des anonyme Grabfelds soll demnach im Feld 19 hinter dem Brunnen erfolgen und rund 7 000 Euro kosten. Auch das gärtnerbetreute Grabfeld, das 2017 in Zusammenarbeit mit der Treuhandstelle Hessen Thüringen, der Firma Franz Pfeffer aus Kriftel und der Firma Steinmetz Finger aus Hofheim errichtet wurde, soll wachsen. Zwar sind derzeit noch Urnenwahlgräber und Urnenreihengräber verfügbar, das Feld für die Urnenwahlgräber im Hochbeet ist jedoch vollständig belegt (unter www.ruhestaettenonline.de ist der aktuelle Belegungsplan einsehbar). Mit der Firma Pfeffer fanden zwischenzeitlich bereits intensive Planungsgespräche und ein Ortstermin statt. Das Ergebnis: Grabfeld 2 würde sich für eine Erweiterung sehr gut eignen. Hier ist eine Belegung mit Erdgräbern aufgrund großer Wurzeln des vorhandenen Baumes nicht durchführbar. Die Firma arbeitet aktuell einen Gestaltungsvorschlag aus.

Auch eine neue Art der Bestattung soll bald möglich werden. Die Baumgräber sollen dabei eine Alternative zum herkömmlichen Friedwald bieten. „Da die Fläche durch die Friedhofsverwaltung gepflegt wird, entfällt der Pflegeaufwand für die Nutzungsberechtigten“, heißt es in der Vorlage für die Gemeindevertreter. Unter der Erdoberfläche befinden sich die Urnenerdsysteme. Mit einer Bronzegussplatte mit Diebstahlschutz wird die Urnenröhre auf Erdbodenhöhe verschlossen, so dass nur diese sichtbar ist. Die Bronzegussplatten gibt es mit verschiedenen Motiven. „Aufgrund der großen Wiesenfläche im Feld 7 ist die Einführung des neuen Modells an dieser Stelle gut umzusetzen“, heißt es im Bericht des Gemeindevorstands weiter. Für den Ersteinbau sind 20 Urnenerdgrabsysteme für zwei Urnen und vier Urnenerdgrabsysteme für vier Urnen geplant. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 40 000 Euro.

Um den Bedürfnissen der Angehörigen Rechnung zu tragen, soll noch eine weitere Bestattungsform eingeführt werden. Bisher verfügt der Friedhof über Doppelwahlgräber mit einer zu pflegenden Fläche von etwa 4,6 Quadratmeter. Durch Erdrasengräber wird die zu pflegende Fläche auf einen Quadratmeter verkleinert. „Hierdurch soll es den Nutzungsberechtigten erleichtert werden, die Fläche zu pflegen“, so Jirasek.

Bisher war vorgeschrieben, dass die Nutzungsberechtigten bei Doppelwahl- und Einzelwahlgräbern die Einfassungen einheitlich mit einem vorgegebenen Stein (nordischer Quarzit) herstellen lassen. Die Gräber waren über die Grabeinfassungen miteinander verbunden. Da es hier zunehmend Probleme mit Absprachen und Anlage der Einfassung gab, wird künftig die Wahl der Grabeinfassung den Nutzungsberechtigten überlassen und die Erdwahlgräber können jeweils einzeln und nicht miteinander verbunden eingefasst werden.

Bereits seit einigen Jahren wird über die Errichtung einer Erinnerungsstätte auf dem Friedhof nachgedacht. Nun soll ein Obelisk samt entsprechender Schrifttafeln mit den Namen der Ehrenbürgerinnen und Ehrenbürger aufgestellt werden. Hierfür werden rund 21 000 Euro investiert.

Einer Sanierung der Trauerhalle musste Jirasek auf Anfrage von Dorothea Barth (SPD) hin eine Absage erteilen. „Damit werden wir uns in Zukunft beschäftigen müssen, aktuell macht die Halle aber noch einen guten Eindruck“, so der Erste Beigeordnete, der ergänzte: „Der Erneuerung der Trauerhalle wäre ein Millionenprojekt, da wir sie dann abreißen und neu bauen müssten.“

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