1. Startseite
  2. Region
  3. Main-Taunus
  4. Kriftel

Erinnerung an die ROWG

Kommentare

Der bislang namenlose Weg parallel zur Brücke über die Eisenbahn heißt künftig „An der Markthalle“
Der bislang namenlose Weg parallel zur Brücke über die Eisenbahn heißt künftig „An der Markthalle“ © ulk

Weg ohne Namen heißt jetzt „An der Markthalle“.

Kriftel -Die Gebäude der Raiffeisen-, Obst- und Waren-Genossenschaft (ROWG) haben Jahrzehnte lang nicht nur das Ortsbild am Ende der Bahnhofstraße geprägt. Viele Jahre haben Landwirte wie auch Krifteler, die in ihrem Gärten Gemüse und Obst angebaut haben, dort ihre Ernteerträge abgeliefert. Viele ältere Bürger können sich noch daran erinnern, wie die Fuhrwerke einst in langer Reihe auf der Bahnhofstraße anstanden, um Äpfel und Erdbeeren abzuladen.

Inzwischen ist die ROWG aufgelöst und auf dem Areal sind Eigentumswohnungen entstanden. Dass irgendwie noch auf die Geschichte des Geländes erinnert werden sollte, darüber herrschte in der Gemeindevertretung längst Einvernehmen. Die FDP hatte als erste bereits 2020 die Initiative ergriffen und den Antrag gestellt, den „Schwarzen Weg“ entlang der Gleise zwischen Platz von Airaines und der Eisenbahnbrücke umzubenennen. In die Prüfung, die alle Fraktionen unterstützt hatten, sollten auch andere Optionen einbezogen werden.

„Schwarzer Weg“ ist in Kriftel ein Begriff

Der Gemeindevorstand hat den Mandatsträgern nun einen neuen Vorschlag unterbreitet. Danach soll der „Schwarze Weg“ seinen Namen behalten, da diese Bezeichnung doch vielen Kriftelern geläufig sei. Vielmehr solle der bislang namenlose Weg zwischen Schillerstraße und dem „Schwarzen Weg“ entlang der Eisenbahnbrücke Immanuel-Kant-Straße den Namen „An der Markthalle“ bekommen. Der Weg grenze schließlich auch unmittelbar an das ehemalige Gelände der ROWG an.

„Die Landwirtschaft hat seit jeher das Bild von Kriftel geprägt“, führt der Gemeindevorstand aus. Die Obstfelder, insbesondere im Hochfeld, hätten den Beinamen „Obstgarten des Vordertaunus“ für Kriftel geprägt. Obstbauer Berthold Heil betonte in der Gemeindevertretung noch einmal die Wichtigkeit der ROWG für Kriftel, konnte sich doch der Obstanbau durch die Genossenschaft erst entwickeln.

Der Vorschlag des Gemeindevorstands fand im Planungsausschuss und auch in der Gemeindevertretung die Unterstützung von allen Fraktionen. SPD-Fraktionsmitglied Clemens Schäfer konnte sich im Ausschuss allerdings nicht die Anmerkung verkneifen, dass es ihm lieber gewesen wäre, wenn die Bezeichnung „Schwarzer Weg“ verschwunden wäre, „schließlich gibt es ja auch keinen ,Roten Weg’“, meinte Schäfer augenzwinkernd.

Auch interessant

Kommentare