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Kriftel: Spaß am Radeln in jedem Alter

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Von: Robin Kunze

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Hessens Finanzstaatssekretär hat sichtlich Spaß: Michael Worms besuchte den Krifteler Liege- und Spezialrad Hersteller HP Velotechnik und konnte dabei einige Runden drehen.
Hessens Finanzstaatssekretär hat sichtlich Spaß: Michael Worms besuchte den Krifteler Liege- und Spezialrad Hersteller HP Velotechnik und konnte dabei einige Runden drehen. © Robin Kunze

Bei einem Werksbesuch überzeugt sich Staatssekretär Michael Worms von den Modellen des Herstellers HP Velotechnik - diese sind mittlerweile weltweit gefragt.

Kriftel. Mit dem Fahrrad auch bis ins hohe Alter mobil bleiben? Das ist ein Wunsch, von dem sich manche Senioren in der Vergangenheit verabschieden mussten. Es ist nicht nur der Kraftaufwand beim Treten in die Pedale, der mittlerweile ja durch Elektromotoren erheblich reduzierbar ist, der ältere Mitbürger schweren Herzens endgültig aus dem Sattel absteigen lässt. „Wer etwa Probleme mit Schwindelgefühlen hat, der wird sich eher ungern auf ein herkömmliches Fahrrad setzen“, erklärt Alexander Kraft. Der Pressesprecher der Krifteler Liegerad-Manufaktur HP Velotechnik empfing am Montag Hessens Finanzstaatssekretär Michael Worms im Rahmen der Aktionswoche „Alter besser machen“ im Werk an der Kapellenstraße.

Jetzt ist es nicht so, dass HP Velotechnik ausschließlich Räder für Senioren herstellt, doch einige Modelle aus dem Portfolio sind durchaus interessant für Menschen mit körperlichen Einschränkungen. „Die HP Velotechnik ermöglicht Fahrradmobilität auch für Seniorinnen und Senioren oder Menschen mit Behinderung“, erklärte Worms und führte weiter aus: „In den vergangenen Jahren wurden hier viele innovative Fahrräder entwickelt und ihr Hands-On-Cycle - also ein handbetriebenes Fahrrad - wurde völlig zu Recht mit dem Hessischen Staatspreis ‘Universelles Design 2022’ ausgezeichnet.

Gegründet von zwei „Krifteler Buben“

Schon von der Führung durch den Betrieb war der Staatssekretär spürbar beeindruckt. Kraft zeigte die unterschiedlichen Stationen, an denen ein Spezialrad bei HP Velotechnik entsteht - und zwar vom Reißbrett bis zur fertigen Montage komplett unter einem Dach. Das habe den Vorteil, dass man im Gegensatz zu anderen Herstellern Teile der Produktion nicht ins Ausland abgeben müsse, so Kraft. Taiwan habe sich beispielsweise einen exzellenten Ruf beim Rahmenbau erarbeitet, doch könnten sich beim Auslagern auch immer Verzögerungen geben.

Der an der Kapellenstraße zur Verfügung stehende Raum wird effizient genutzt, dennoch drängte sich Worms bei dem gesamtheitlichen Konzept samt großer Regalreihen, zahlreicher Kisten und unzähligen Einzelteilen eine Frage auf: „Erweitern müssen sie nicht?“ Man sei am Überlegen, gestand Kraft, verwies aber auf die Verbundenheit der beiden Firmengründer zum Standort Kriftel. Paul Hollants und Daniel Pulvermüller seien „Krifteler Buben“, die den Betrieb 1993 quasi noch von der Schulbank aus als Zwei-Mann-Betrieb gründeten. Mittlerweile arbeiten 50 Vollzeitkräfte in der Manufaktur. Aus der Obstbaugemeinde wegziehen, um weiter zu wachsen? Schwierig . . .

Längst ist HP Velotechnik auch weit außerhalb der Grenzen Kriftels bekannt. Rund 2000 Räder werden pro Jahr in Deutschland und Europa sowie in zunehmender Anzahl auch in den USA, Australien oder Japan verkauft. „In den USA sind besonders auffällige Modelle sehr beliebt“, berichtete Thomas Wilkens, seines Zeichens Vertriebsleiter der HP Velotechnik. Rund 140 000 Konfigurationsmöglichkeiten gebe es pro Modell, wobei die Lackierungen noch gar nicht miteingerechnet seien. In den Staaten dürfe es bezüglich der Farbe auch gerne etwas „glitzern“ - Schaden kann so ein Hingucker im Straßenverkehr ja auch nicht.

Auf die Straße ging es nach der Führung für Staatssekretär Michael Worms zwar nicht, doch auf dem Firmengelände durfte er die Liegeräder dann selbst ausprobieren. Zeigte er sich im Gespräch noch sachlich-nüchtern, huschte Worms schon beim Probesitzen immer wieder ein kleines Lächeln über das Gesicht. Als es dann raus aus der Halle ging, und Worms einige Runden um den Gebäudekomplex drehen durfte, hatte die pure Freude endgültig die Oberhand gewonnen.

Probefahrt mit dem „Scorpion Plus“

„Man fühlt sich auf dem Rad sehr sicher. Nur bei unebener Fahrbahn ist es zunächst etwas komisch. Aber das ist reine Gewöhnungssache“, berichtete der Staatssekretär über das Dreirad-Modell „Scorpion Plus“, das mit seinem erhöhten Sitz eher Sessel- denn Liegerad und damit ideal für Senioren ist. Der Fahrspaß ist jedoch altersunabhängig.

Alexander Kraft (links), Sprecher der HP Velotechnik, erklärt Staatssekretär Michael Worms die Bedienung des Modells „Scorpion Plus“.
Alexander Kraft (links), Sprecher der HP Velotechnik, erklärt Staatssekretär Michael Worms die Bedienung des Modells „Scorpion Plus“. © Robin Kunze

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