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Smartphone oder Tablet - darauf ist zu achten

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Guide Bethmann erklärt, worauf bei der Anschaffung von Handys und Tablets zu achten ist.
Guide Bethmann erklärt, worauf bei der Anschaffung von Handys und Tablets zu achten ist. © Kunze

Wichtig ist zu wissen, wofür man das Gerät nutzen möchte - Experte Guide Bethmann gibt Tipps

Kriftel -Ob Bankgeschäfte (neudeutsch: Banking), Reservierungen von Eintritts- und Fahrkarten oder eine Terminbuchung, etwa beim Hausarzt - um die Nutzung des Internets kommt man kaum noch herum. Bestes und jüngstes Beispiel: die Corona-Pandemie, nicht nur wegen Homeoffice oder Distanzunterricht. Stichwort: Digitaler Impfausweis.

Lange vor der Corona-Krise war eine Tendenz hin zur Digitalisierung nicht von der Hand zu weisen, erklärt Guide Bethmann. Er ist Experte, vor allem in Sachen Smartphones und Tablets, beschäftigt sich seit 30 Jahren mit den digitalen Geräten. Gemeinsam mit dem Familienzentrum Kriftel vermittelt er in Veranstaltungen sein Wissen, primär an Senioren. "Wer am gesellschaftlichen Leben teilhaben möchte, für den ist das Internet fast unumgänglich geworden", eröffnet er seinen Vortrag "Smartphones und Tablets für Anfänger".

Hilfestellung zur Selbsthilfe

Und was ist mit den Älteren, die sich mit Internet, Handys und Co wenig auskennen? "Für die interessiert man sich in der Ökonomie wenig", schmettert Bethmann den Einwand von einem seiner überwiegend älteren Zuhörern ab. Früher oder später werde es den Break-even-Point geben, erklärt er, an dem zum Beispiel Fahrkarten- oder Bankautomaten von einer digitalen Variante abgelöst werden. Eine Kosten-Nutzen-Rechnung, so der Experte. "Das müssen Sie sich vor Augen führen", sagt er. Umso wichtiger sei es, sich mit dem Thema zu befassen, auch wenn das zeitintensiv und aufwendig sei. Daher möchte er die nötige Hilfestellung zur Selbsthilfe geben.

Apps, Flatrate, Touchscreen, Gigabyte: die vielen und meist englischen Fachbegriffe der digitalen Welt könnten beliebig weitergeführt werden. Da kann man schon mal durcheinander kommen. Wenn es um das Handy geht, kann es für den ungeschulten Nutzer mitunter schnell kostspielig werden. "Man muss es also auch verstehen wollen", sagt Bethmann und verweist darauf, dass sich die Geräte und Anwendungen, kurz: Apps (für englisch "Application") stets weiter entwickeln. Einmal gelernt, sei die halbe Miete aber schon geschafft.

Worauf muss also geachtet werden? Ein kurzer Überblick der wichtigsten Inhalte des Vortrags.

Smartphone oder Tablet?

Um diese Frage beantworten zu können, muss man zunächst einmal den Unterschied der beiden Geräte kennen. Ein Smartphone ist ein internetfähiges Handy, surfen kann man damit ebenso wie telefonieren. Letzteres geht mit einem Tablet nicht. Es ist im Grunde ein vollwertiger Computer, nur in flachem Format.

Vor der Entscheidung für oder gegen Handy bzw. Tablet, sollte gefragt werden, was man damit machen möchte. Handys haben kleinere Bildschirme, bieten sich daher eher für Menschen an, die viel unterwegs sind. Mit ihnen ist man erreichbar und hat zeitgleich Zugang zum Netz, um etwa den Busfahrplan online aufzurufen. Tablets sind eher zu Hause geeignet, wo es Wlan gibt, um Filme oder Serien zu schauen oder eBooks zu lesen. Eine Art Grenzgänger ist das "Phablet", auch "Smartlet" genannt. Es hat beide Charakteristiken, gehört aber einer eher kleinen Nische an.

Die Gretchenfrage: Apple oder Android?

Der erste Schritt ist gemacht, die Entscheidung vielleicht für ein Handy gefallen. Schön und gut, aber welches Handy ist das richtige? Zunächst einmal sollte laut Bethmann eines klargestellt werden: Ein iPhone ist kein Synonym für ein Smartphone. Vorsicht! Das sei ein unter Senioren weit verbreiteter Irrglaube, der teuer werden kann. iPhones gehören zu Apple und kosten meist deutlich mehr, als Geräte von anderen Herstellern.

Die diversen Produkte unterscheiden sich durch ihre Betriebssysteme: IOS für Apple und Android für (fast) alles andere. Für viele Experten ist das die Gretchenfrage, letztlich aber Geschmackssache. Durch die Blume gesprochen rät Bethmann Einsteigern eher zu Android-Geräten. Sie seien intuitiver. Für Neulinge seien iPhones oder iPads ohne Hilfe schwieriger zu bedienen.

Wie liegt das Gerät preislich?

"Meine Enkelinnen sagen, unter 700 Euro finde ich kein gutes Handy", sagt eine Besucherin des Vortrags. Auch hier, klärt Bethmann auf, richtet sich der Preis nach der jeweiligen Benutzung des Geräts. Brauche ich es nur, um mit Familie oder Freunden auf WhatsApp schreiben zu können, muss es nicht das leistungsstärkste, sprich, teuerste sein. "Mehr als 500 Euro muss man auf gar keinen Fall ausgeben".

Für schon 200 Euro bekäme man anständige Geräte; herstellerunabhängig. Er persönlich fände Samsung-Produkte gut, von Huawei rate er ab. Letztlich zähle aber: "Ihnen muss es gefallen, lassen Sie sich nichts aufschwatzen", so Bethmann. Entscheidendes Kriterium sei die "Haptik", also wie das Gerät aussehe und wie es in der Hand liege. Tipp des Experten: Sich das Gerät im Geschäft einmal anschalten lassen, um es zu testen.

Knackpunkt: Die Tarife

"Handys ohne Zugang zum Internet sind im Grunde nur teure Briefbeschwerer", stimmt Bethmann die Zuhörer scherzhaft auf den folgenden Punkt ein: den Tarif, ein Knackpunkt. Befindet man sich nicht zu Hause oder irgendwo sonst, wo es Wlan gibt, braucht es Mobile Daten, damit man mit dem Handy surfen kann. Dafür muss ein Vertrag abgeschlossen werden. Dieser hält fest, wie viel Daten-Volumen monatlich zu Verfügung stehen.

Der durchschnittlich Nutzer verbrauche zwischen zwei und drei Gigabyte. Kostenpunkt: Rund zehn Euro. Sein Tipp: "Mit wenig Volumen, anfangen, hoch wechseln geht immer". Die Basis-Pakete von AldiTalk seien laut Bethmann eine gute Option. Vorsicht vor der Vertragslaufzeit. Meist ist man nach Abschluss für 24 Monate gebunden. Die Wahl sollte also wohlüberlegt sein.

Datenvolumen und Datenspeicher

Verbraucht es denn auch meine Daten, wenn ich lediglich etwas empfange? Antwort: Ja, sofern nicht mit dem WLAN verbunden. "Stellen Sie sich ein dickes Rohr vor: Ob ich die Kokusnuss von der einen oder von der andere Seite durchrolle, ist egal", verbildlicht Bethmann. Sollte ich also besser Bilder oder Videos löschen, um wieder mehr Daten zu bekommen? Nein, weil diese nach dem Empfang auf dem Datenspeicher des Handys abgelegt sind. Volumen und Speicher werden beide in derselben Einheit bemessen (Kilo-, oder Megabyte), beeinflussen einander aber nicht.

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