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Trotz Fußball war auf Kriftels Gassen richtig was los

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Sie verkauften die KGK-Erdbeerbowle nicht ohne den Geschmackstest: Die KGK-Helferinnen Roswitha, Sabine, Melanie, Therese und Julia (von links).
Sie verkauften die KGK-Erdbeerbowle nicht ohne den Geschmackstest: Die KGK-Helferinnen Roswitha, Sabine, Melanie, Therese und Julia (von links). © efx

Tolle Stimmung und viele Besucher beim Lindenblütenfest.

Kriftel -Michael Wipfler musste nicht einmal anzählen, da sprudelte das Bier bereits in den Maßkrug. Der Chef der Krifteler Kerbegesellschaft (KGK) rief nur: „Los Christian, zeig, was Du kannst!“ Mehr war nicht nötig. Hatte Christian Seitz etwa heimlich geübt? „Nicht, dass ich wüsste“, sagte der Rathauschef und tauschte dann Holzhammer gegen Maßkrug. Das „Prost!“ in die Runde folgte. Landrat Michael Cyriax, Abgeordneter des hessischen Landtags und CDU-Kreisvorsitzender Axel Wintermeyer und Kriftels Erster Beigeordneter Franz Jirasek staunten nicht schlecht über die Treffsicherheit des Kollegen. „Ich bin beeindruckt“, befand Cyriax. Seitz darauf: „Ich hatte irgendwie den richtigen Schwung.“

„Da steckt sehr viel Arbeit drin“

Der Fassanstich des 39. Lindenblütenfests gelang. Und überhaupt: Am Samstag und Sonntag passte einfach alles. Die Menschen schlenderten bei strahlendem Sommerwetter durch die Frankfurter Straße, pausierten am Lindenplatz und schauten, was in der Bahnhofstraße geboten wurde. Freunde, Bekannte, Nachbarn trafen sich im Ortskern. Es wurde gegessen, getrunken und gefeiert. Das Pokalspiel der Eintracht am Samstagabend minderte die Besucherströme nicht. Das Spiel wurde an einigen Ständen am Fernseher mitverfolgt oder auf den Smart-Geräten angeschaut. Nicht nur das Pfungstädter von Braumeister Thorsten Hoppen schmeckte. Auch Wein und Erdbeerbowle wurden gerne bestellt. Gegen Hunger gab es Schaschlik, Pommes und Bratwurst. Michael Wipfler freute der Zuspruch. „Da steckt viel Arbeit dahinter. Für uns ist das Fest die wichtigste Einnahmequelle. Sonst könnte der Verein nicht überleben“, erläuterte er und dankte „allen Helfern, Mitwirkenden und den eifrigen „Erdbeerschnibblern“ durchs Mikrofon.

Letztere hatten mal wieder keine Mühen gescheut. Schwielen an den Händen? Fehlanzeige! Das 13-köpfige „Schnibbelteam“ sei geübt, so die Auskunft des KGK-Chefs. 75 Kilogramm Krifteler Erdbeeren, erntefrisch aus den Vordertaunus-Obstgärten, sprachen Bände. 350 Liter Bowle wurden daraus hergestellt. Am Sonntag waren sie bis auf den letzten Tropfen leergetrunken. Der reißende Absatz freute Roswitha Schmidt, und Caro Kunz und die anderen. Die KGK-Helferinnen hatten alle Hände voll zu tun. Denn wer von den 50 Litern Freibier nicht genug abbekam, nahm zuerst ein Glas Bowle und danach ein kühles Eisgrub-Bier, traditionell von den Krifteler Handballern ausgeschenkt. Wer „Eisgrub“ wollte, musste allerdings ein wenig Geduld mitbringen. Die Zapfanlage zickte erst, konnte aber repariert werden. Die Besucher übten sich in Geduld.

Lange Schlange am Grillstand

Die war auch bei der Essensausgabe der Kerbegesellschaft nötig: Bei Silvia Saame und ihren Mitstreiterinnen wurde die Schlange lang und länger. Die Helfer gaben alles. Trotzdem waren es zu Spitzenzeiten knapp 20 Meter am Tresen. Für Nachschub wurde dauerhaft gesorgt. Auf dem Grill brutzelten die Würste. In der Pfanne wendeten Dominik Mühlbauer und Sascha Piekorz Schaschlik in Mengen. Aus der Fritteuse wanderten knusprig-goldene Pommes zuerst in die Tüte und dann zu Silvia Saame, die ordentlich Mayo und Ketchup drauf dekorierte. „Ja, es ist voll, aber das macht uns nichts. Wir sind ein eingespieltes Team“, lobte Saame und unterstrich die gute Gemeinschaft am Ort. Die Krifteler seien eine große Familie. Auf dem Lindenblütenfest feierten alle zusammen.

Die Aussage unterschrieb auch Bürgermeister Christian Seitz. Er lobte die zweitägige Veranstaltung, die alle Generationen zusammenführe. „Samstags feiern alle eine große Party“, so Seitz. Der Sonntag gehörte dann wie immer den Familien. Karussell, Dosenwerfen und Bungee-Springen waren für Groß und Klein begehrte Treffpunkte.

Rund 15 000 Besucher

Weniger Besucher wegen des Pokalspiels? Fehlanzeige! Am Samstag und Sonntag schoben sich etwa 15 000 Krifteler und Besucher aus der Umgebung über die Festmeile und hatten vor allen Dingen eins: Spaß! Michael Wipfler war beeindruckt und konnte gelassen sein. Es gab keine Vorfälle. Die Ordnungshüter zeigten Präsenz. Das war gut und half allen. Das Wochenende bei strahlendem Sonnenschein gelang. Die Festmeile säumten knapp 60 Stände. Auf zwei Bühnen wurde ein abwechslungsreiches Unterhaltungsprogramm geboten. An beiden Tagen spielten bekannte Bands. Am Samstag waren es „CNO“ und „Pirm Jam“, die allen einheizten. Am Sonntag sorgten die „Old Beer Devils“ und die „Äppelquetscher“ für gute Stimmung. Die Kerbegesellschaft dankt allen Besuchern, Aktiven, Helfern und Angehörigen und freut sich schon aufs nächste Jahr, wenn wieder rund um die Linde gefeiert wird.

Da staunten die umstehenden Gäste nicht schlecht: Bürgermeister Christian Seitz brauchte nicht lange, bis der Gerstensaft floss.
Da staunten die umstehenden Gäste nicht schlecht: Bürgermeister Christian Seitz brauchte nicht lange, bis der Gerstensaft floss. © efx

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