Zocker-Runde in der Krifteler Bücherei

Der Senioren-Spielenachmittag erfreut sich auch nach der Corona-Pause großer Beliebtheit.
Kriftel. Von „Mensch ärgere dich nicht“ über „Phase 10“ bis hin zu „Das verrückte Labyrinth“: Am vergangenen Freitag haben sich Krifteler Seniorinnen und Senioren wieder zum gemeinsamen Spielenachmittag in der Gemeindebücherei am Bahnhof eingefunden. Wer zwischen 15 und 17 Uhr die Räumlichkeiten betreten hat und die typische Bücherei-Stille - wenn nicht sogar ein „Psscht“ - erwartete, wird nicht schlecht gestaunt haben. Ein ausgelassenes Summen geht durch die Räume, Karten werden gemischt, frischer Kaffee oder Tee zu leckeren Keksen serviert.
Freundschaften und Spielgemeinschaften
Melanie Berger, die erst vor kurzem die Leitung des Treffs übernommen hat, ist zufrieden: „Der Spielenachmittag ist wegen Corona zwei Jahre ausgefallen und findet nun seit Januar wieder statt. Seitdem wird er wieder sehr gut angenommen.“ Schließlich habe er sich bereits vor der Pandemie fest etabliert, erste Spielgemeinschaften haben sich dort gegründet. Und das merkt man auch, sind doch alle Spieltische in den Winkeln der Bücherei mit kleinen Grüppchen besetzt, die ins Spiel und in Gespräche vertieft sind. Die Idee sei, dass die Leute nicht allein zu Hause bleiben. Hier können sich Freundschaften bilden, die über die Freitagnachmittage hinaus bestehen bleiben, meint Melanie Berger. Alle Seniorinnen und Senioren seien willkommen, „falls aber auch Jüngere Interesse hätten, werden wir sie sicher nicht wegschicken“, meint Berger schmunzelnd. Spiele gebe es an Ort und Stelle jedenfalls reichlich, aber einige bringen auch gerne ihre Lieblingsspiele mit.
So etwa die Herren-Runde, bestehend aus Heinrich Herrmann, Herbert Kroha, Friedrich Reischmann und Gerhard Sauerwald. „Wir sind vermutlich die fleißigste und älteste Gruppe hier“, betont Herrmann, schließlich habe man 2008 im Rahmen der Spielenachmittage in der Bücherei mit dem Skat begonnen. Seitdem wird alle zwei Wochen gezockt, unterbrochen nur von der Corona-Pause. Wobei: „Wir haben uns dann irgendwann einfach privat getroffen und weitergespielt“, berichtet Kroha. Herrmann ergänzt: „Meiner Meinung nach hätte man den Spielenachmittag auch schon vor gut einem Jahr wieder eröffnen können.“ Doch die Verantwortungsträger des Kulturforums um den Vorsitzenden Dr. Frank Fichert gingen angesichts der Pandemie auf Nummer sicher - und freuen sich nun, dass das Angebot auch während der Pause nicht an Attraktivität verloren hat, wie das gut gelaunte und schlagfertige Skat-Quartett zeigt.
„Das Mitdenken macht den Spaß“
Einen Raum weiter wird das Kartenspiel Skip-Bo gespielt. „Sie ist hier gerade die Lehrerin“, lacht Ingrid Irmer und nickt ihrer Freundin Christa Spinczyk zu, die mit Spielkamerad Alfred Schöppner gerade noch den Spielablauf durchgeht. Ist man in manchen Spielen noch nicht ganz so fit, werden sie Neulingen kurzerhand erklärt und schon kann es losgehen. „Das Mitdenken, das macht den Spaß“, meint Ingrid Irmer.
Immer am zweiten und vierten Freitag im Monat von 15 bis 17 Uhr finden die Treffen statt. In der Bücherei gibt es genug Spiele, es können aber auch gerne eigene mitgebracht werden.
(Von Sascha Müller und Robin Kunze)