Zu wenig Personal für alle Kitaplätze

Krippengruppe soll für Ü 3-Kinder umgewandelt werden.
Kriftel -Bislang sei Kriftel hinsichtlich der Kitabetreuung „Klassen-Primus“ im Main-Taunus-Kreis gewesen, erklärte Bürgermeister Christian Seitz (CDU) jetzt im Sozialausschuss. Die Gemeinde hatte in den vergangenen Jahren erheblich in den Ausbau ihrer Betreuungsplätze für die jüngsten Bürger investiert. In den insgesamt fünf Einrichtungen stehen 475 Betreuungsplätze für Kinder über drei Jahren zur Verfügung. Dies würde eigentlich ausreichen, um den Bedarf zu decken, „doch auch wir sind vom Fachkräftemangel betroffen“, so der Rathauschef, den da nur wenig tröstet, dass die Versorgungssituation in der Kita-Betreuung in den Nachbarkommunen wesentlich angespannter ist als in Kriftel. Wie viele Fachkräfte hier fehlen, dazu gibt es auf Nachfrage keine genaue Angabe. Es seien aber mehrere, so Rathaussprecherin Tina Schehler.
Hinzu kommt, dass die Anzahl der Kinder mit Integrationsstatus zugenommen hat und dies zusätzlich zu einer Reduzierung der Gruppengröße in den Kitas führt. Zusammen mit dem Personalmangel führt dies dazu, dass von den insgesamt laut Betriebsgenehmigung 475 Plätzen in den fünf Einrichtungen im August zu Beginn des Kindergartenjahres 2023/2024 nur 404 genutzt werden können.
„Erstmals seit vielen Jahren können zunächst nicht alle Kinder bei der Platzvergabe berücksichtigt werden, obwohl die räumlichen Kapazitäten und Voraussetzungen mehr als ausreichend sind“, heißt es in der Vorlage des Gemeindevorstands an die Mandatsträger. Zudem müssen zu Beginn des Kindergartenjahres in den Kitagruppen Plätze für Geschwister und Kinder aus den Krippen reserviert werden. So stehen im August nur 385 Plätze zur Verfügung, deren Zahl sich bis Juli 2024 auf 402 erhöht. Entsprechend wird jedoch auch die Warteliste immer länger. Stehen darauf im August „nur“ 18 Namen, sind es nach aktuellem Stand im Juli nächsten Jahres schon 46.
Genügend Plätze für Kleinkinder
Entspannter ist die Lage bei den Krippenplätzen. Von den 119 Plätzen gemäß Betriebserlaubnis können zwar nur 103 belegt werden, da in der Kita St. Vitus wegen Personalmangel seit der Eröffnung nur eine Gruppe betrieben werden kann. Mit den vorhandenen Plätzen kann jedoch der Bedarf gedeckt werden. Nach starkem Anstieg der Anmeldungen für Krippenplätze in den vergangenen Jahren stagnieren diese Zahlen und gehen teilweise sogar leicht zurück, informiert der Gemeindevorstand. Eine Warteliste gibt es in dieser Altersgruppe nicht.
Um jedoch die Situation bei den Ü 3-Plätzen zu entspannen, ist deshalb die Gemeinde derzeit mit der Fachaufsicht der katholischen Kirchengemeinde für die Kita St. Vitus im Gespräch, wie durch „attraktivitätssteigernde Maßnahmen“ Fachpersonal gewonnen werden kann. Sofern dies Erfolg hat, ist die vorübergehende Umwandlung der Krippen- in eine Kindergartengruppe geplant. Dies müsse jedoch dann noch vom Jugendamt des Kreises genehmigt und die Betriebserlaubnis geändert werden, so der Gemeindevorstand.