Tierheim „unter Schock“: Kätzchen Viva hat es nicht geschafft
Vom Schicksal der Kätzchen Zoey und Viva berichteten wir vergangene Woche. Nun ist klar: Eine hat es nicht geschafft. Das Tierheim ist dennoch dankbar für die Spenden.
Update von Donnerstag, 28. September, 17 Uhr: Das Tierheim Hattersheim hat ein trauriges Update zum Schicksal von Viva. Die junge Katze war aus dem vierten Stock gestürzt und hatte sich dabei alle vier Beine gebrochen. Nach den Operationen war sie auf dem Weg der Besserung, doch nun ist sie gestorben.
Kätzchen Viva überlebt nicht – Parvovirus war am Ende tödlich für sie
„Wenn man ein Herz brechen hören kann, dann hat es heute die Welt erschüttert“, schreibt das Tierheim dazu auf seiner Facebook-Seite. Viva hatte wohl einen unentdeckten Parvo-Virus, auch Katzenseuche genannt, in sich. „Ihr ging es auf der Pflegestelle so gut, sie machte Fortschritte und alles sah nach einem Happyend aus. Plötzlich, innerhalb weniger Stunden, ging es ihr sehr schlecht, sie wurde sofort in die Tierklinik gebracht, doch leider konnte man ihr dort nicht mehr helfen.“ Ihr Immunsystem war offenbar aufgrund der zwei großen Operationen zu sehr geschwächt.
„Wir sind alle geschockt und zutiefst traurig“, schreibt das Tierheim an diese Redaktion. Die Arztrechnungen müssen nun trotzdem noch bezahlt werden. Insgesamt sind etwa 3500 Euro Spenden eingegangen, um die das Tierheim knapp eine Woche zuvor gebeten hatte, damit die Behandlung der beiden Tiere finanziert werden kann.
Der kleinen Zoey, der ein Bein amputiert werden musste, geht es derweil gut. Sie unternehme schon erste Kletterversuche und sei bereit für ein „Fürimmerzuhause“, schreibt das Tierheim.
Tierheim ächzt unter Behandlungskosten – emotionaler Aufruf
Erstmeldung von Samstag, 23. September, 17.47 Uhr: Hattersheim – Sie bitten nur ungern, schreibt das Tierheim Hattersheim (Main-Taunus-Kreis) auf seiner Facebook-Seite, doch es bleibe kein anderer Weg: Die Tierretter sammeln „Lebenstaler“ für zwei Sorgenkinder: Die beiden Kätzchen Zoey und Viva haben einen harten Weg hinter sich. Die Behandlungskosten sind hoch, doch „wie können wir sie da im Stich lassen?“, fragt das Tierheim. Doch wie viele andere hessische Tierschutzvereine ist man in Hattersheim am Limit.

Tierheim Hattersheim wollte Kätzchen nicht im Stich lassen
Was war passiert? Die Findlingskatze Zoey, die wohl gerade einmal 4 Monate alt ist, kam dem Facebook-Beitrag zufolge schwerverletzt in die Tierklinik. Das linke Hinterbein musste ihr amputiert werden. Doch das Tierheim Hattersheim, das die Behandlung vornehmen ließ, sagt: Sie ist eine Frohnatur, kommt super mit dem Handicap klar und wird jetzt schon vermittelt – am liebsten zu einer gleichaltrigen Katze und mit abgesichertem Balkon.

Die ungefähr 1,5 bis 2 Jahre alte Viva stürzte aus dem vierten Stock und brach sich alle Beine, so das Tierheim. „Viva bedeutet Leben und genauso haben wir das kleine Kätzlein getauft.“ Ihr Leben habe am seidenen Faden gehangen, zwei lange Operationen waren nötig, in denen ihr Schrauben und Platten in die Beine eingesetzt wurden. Das Tierheim nennt sie eine „Kämpfermaus“, sie mache schon erste Gehversuche. Bald darf sie auf einer Pflegestelle gesund werden.
Spenden für Zoey und Viva
sind möglich per Paypal an info@tierheimhattersheim.de
oder per Überweisung an das Tierheim Hattersheim, Taunus Sparkasse, IBAN: DE29 5125 0000 0003 4096 51 mit dem Verwendungszweck „Lebenstaler“.
Die Operationen waren dem Tierheim zufolge teuer. Bei der amputierten Zoey betragen die Kosten 2000 Euro, bei Viva 3000 Euro, es kann noch mehr dazukommen, da die Behandlung nicht abgeschlossen ist. „In der heutigen Zeit bitten nur ungern, doch wieder einmal bleibt uns kein anderer Weg“, schreibt das Tierheim. Denn: „Wie viel ist ein Leben wert? Diese Frage wollen wir uns nicht stellen, denn ein Leben – egal ob Mensch oder Tier – ist mit Geld nicht aufzuwiegen. Deshalb gab es für uns auch keine andere Option, als der Behandlung unserer beiden Notfellchen Zoey und Viva zuzustimmen, auch wenn uns unsere finanzielle Situation gerade verzweifeln lässt.“ (Anna Kirschner)

Auch in Frankfurt gibt es keine Kastrationspflicht für Katzen. Viele Besitzer lassen ihre Tiere nicht kastrieren. Das bundesweite Problem führt zu Katzenleid und Tierheimen am Limit - auch im Rhein-Main-Gebiet.