Investor hält an Hotel-Bau fest - Frist zum Pflichtstart verlängert

Aktuelle Lage macht Projekte nicht leichter, Herberge mit mehr als 60 Zimmern.
Liederbach -An den Gänsewiesen im Neubaugebiet „Quartier Mixte“ sind längst schon viele Menschen heimisch. Vor den Sommerferien wurde auch der erste Spatenstich für einen neuen Rewe-Markt in den Boden gebracht. Weitere private Projekte haben begonnen, die „Main-Taunus-Residenz“ hat ein Sommerfest im Rohbau gefeiert. Es läuft also vieles im Gebiet im Osten der Gemeinde. Doch gibt es noch zwei weiße Flecken - in diesem Fall sind sie grün oder braun, denn darauf wachsen und verdorren Pflanzen.
Immer wieder taucht in den politischen Gremien die Frage nach dem Hotel auf, das auf einer dieser Flächen im vorderen Teil gegenüber den Hochhäusern „Wehr/Untermühle“ geplant ist. Zuletzt hat auch Bürgermeisterin Eva Söllner auf Anfrage dieser Zeitung an den Investor verwiesen. Die Familie von Sarbjit Multani betreibt am Golfclub Hof Hausen zwischen Hofheim und Kelkheim das Restaurant im Herrenhaus. Sie sind auch die Planer des Hotels und Eigentümer des Grundstücks.
Eigentümer-Familie will mit Sorgfalt ran
Und sie halten weiter an diesem Projekt fest, wie Multani betont. Allzu viel könne er aber sonst nicht dazu sagen, weil die Lage im Moment schwieriger sei - erst Corona, dann der Krieg mit Energie-Krise, nun steigende Kosten und Zinsen. Das sei ein großes Projekt, deshalb gehe die Familie mit einer Sorgfalt und Vorsicht heran. Der Bauantrag sei gestellt.
Wichtig für die Multanis ist, dass die Frist zur Bauverpflichtung inzwischen um zwei weitere Jahre auf Ende 2026 verlängert wurde. Das bedeutet, dass sie nun wieder etwas mehr Luft für einen Start ihres Wunschvorhabens sehen. Geplant ist ein Hotel mit bis zu 62 Zimmern, Restaurant und Tagungsräumen. Erfahrung in der Gastronomie hat die Familie, seit gut 25 Jahren betreibt sie das Lokal im Golfclub, in Liederbach hatten sie das Hotel und Restaurant Zaika. Und dorthin wollen sie mit ihrem neuen Projekt gerne zurückkehren.
Die zweite, noch brachliegende Fläche im „Quartier Mixte“ ist übrigens in der Verantwortung der Gemeinde. Dort soll ein großer Kindergarten entstehen, der dann die alte Kita „Bahnstraße“ in Alt Oberliederbach ablösen wird. Die Politik hatte beschlossen, einen Generalunternehmer zu suchen, der eine Einrichtung mit fünf oder sechs Gruppen in zwei Geschossen plant und schlüsselfertig baut. Wohnungen darüber soll es nicht geben, vielleicht aber ein Gebäude für wohl zwei kleine Appartements. Söllner kündigt an, dass dieses Projekt nun ausgeschrieben werde. Zum Hotel betont sie, es liege sowohl weiter im Interesse des Investors als auch der Gemeinde, dass es gebaut werde. Denn es sei Teil des Gesamtplans fürs „Quartier Mixte“, hier eine gemischte Nutzung zu realisieren - mit Wohnen, öffentlichen Angeboten, Nahversorger Rewe. Das sei eine vernünftige und moderne Stadtplanung. Ein wenig Luft ist wieder - doch müssen die Projekte laut Söllner auch mal Fahrt aufnehmen.