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Sanofi: Protest gegen Stellenabbau läuft an

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Eine beeindruckende Aktion: In der Jugend- und Auszubildendenversammlung blickte die Geschäftsführung von Sanofi gestern plötzlich in 150 weiße „Totenmasken“. Die Azubis protestierten damit gegen den geplanten Stellenabbau.

Im Hörsaal des Peter-Behrens-Baus im Industriepark Höchst hätte man eine Stecknadel fallen hören können: Während der Jugend- und Auszubildendenversammlung blickten die Geschäftsführer des Pharma-Unternehmens Sanofi gestern plötzlich in 150 weiße „Totenmasken“. „Die Aktion hat gesessen“, sagt Vanessa Pruß (24). Die Vorsitzende der Jugend- und Auszubildendenvertretung ist sich sicher, dass es ein Erfolg war: „Wenn man plötzlich 150 weißen Masken ins Gesicht schaut, ist man schon betroffen.“

Der Protest der Auszubildenden reiht sich in den Widerstand gegen die geplante Streichung von 480 Stellen in der Produktion bei Sanofi im Industriepark Höchst ein. „Die Auszubildenden sind von der Nicht-Übernahme bedroht“, sagt Michael Klippel, Bezirksvorstand der Industriegewerkschaft Industrie, Bergbau, Chemie (IG BCE) und Betriebsratsvorsitzender von Sanofi.

Am Montag und Dienstag seien bei zwei Betriebsversammlungen in der Jahrhunderthalle mehr als 2500 Mitarbeiter zusammengekommen, die Vertrauensleute trugen Trauerflor. Ganz in Schwarz unterstützen sie Klippel bei der Anklage des Managements in Sachen „Profitmaximierung auf Kosten der Kolleginnen und Kollegen“.

Am Donnerstag sind die Gespräche mit der Geschäftsführung aufgenommen worden. „Da sich das Unternehmen bislang nicht zu unserer Forderung, betriebsbedingte Kündigungen auszuschließen, verbindlich geäußert hat, ist das Schlimmste zu befürchten“, sagt Klippel. „Die hohe Betroffenheit ist deutlich spürbar, wir kämpfen um jeden Job.“ Bei der Vertrauensleute-Vollversammlung wurde nun ein Aktions- und Maßnahmenpaket besprochen und beschlossen.

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